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Knochenschmerzen / Erschöpfung

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

16.05.2000 | 10:05 Uhr

Seit einem dreiviertel Jahr habe ich immer wieder starke Schmerzen in den Knochen der Arme und Beien (nicht in den Gelenken). Außerdem bin ich immer ziemlich erschöpft und ermüde schnell, neige zu blauen Flecken an den Beinen und habe ca. 5 Kilo Gewicht verloren. Außerdem habe ich manchmal Nachtschweiß.
Im Blutbild zeigt sich vor allem eine Leukopenie (Werte zwischen 3.ooo und 4.ooo). Dabei sind die Lymophozyten leicht erhöht ( um die 50%, plasmazytoid,Reizformen)und die Granulozyten leicht vermindert (um die 40%). Außerdem wurden festgestellt: Übersegment., Tox, Gran., Anisozytose. Verschieden Antikörper waren schon grenzwertig, allerdings immer nur einmal und dann nicht wieder.
Alle Symptome und die Veränderungen im Blutbild treten nur phasenweise auf.
Krankheiten wie Leukämie, Lymphome und eine große Menge von Infektionerregern, sowie Schilddrüsenfehlfunktionen wurden bereits ausgeschlossen. Ich bin an einem Punkt gekommen, wo ich ständig zu hörnen kriegen, daß man nicht mehr weiter weiß.Ich brauche irgendeine Idee, in welche Richtung man noch suchen kann. Irgendetwas muß es doch sein. Umwelteinwirkungen? Allergien? Autoimmunerkrankungen? Ich brauche irgendeinen Hinweis!

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19.05.2000, 02:05 Uhr
Antwort

Hallo Kati!
Leider ist es so, daß bei der Vielzahl von Infektionserregern oft die Ursache solcher Probleme im Dunkeln bleibt, dann müßte man sich aber zu einer Therapie durchringen. Ihre Beschreibungen könnten durchaus zu einem chronischen Infekt passen und es wäre möglich probatorisch ein Breitbandantibiotikum über 4 Wochen anzuwenden um zu sehen, ob dann der Spuk vorbei ist. Auch die Gabe von Immunglobulinen wird in ähnlichen Fällen durchaus mit positivem Erfolg versucht.
Die Möglichkeit einer Autoimmunerkrankung, z.b. eines Lupus erythematodes, der sehr schwer erkennbar sein kann sollte getestet werden. Antinukleäre Antikörper, Komplementfaktoren, wenn erhöht sollten Sie einen Internisten mit Zusatz Rheumatologie aufsuchen, diese Ärzte sind zuständig für die Therapie. In verzweifelten Fällen wäre auch eine Knochenmarkuntersuchung evtl. sinnvoll um weiter zu kommen.
Übrigens haben Sie schon mal an eine toxische also Giftwirkung gedacht? Erstaunlicherweise wird das oft komplett vergessen: Umweltgifte wie Lindan im Wohnhaus oder Pyrethroide als Insektengift könen so etwas machen aber auch Schwermetalle, Benzolabkömmlinge usw. Was arbeiten Sie? Haben Sie schon mal den Betriebsarzt diesbezüglich kontaktiert? Für Wohn - und Freizeittoxische Phänomene sind die Umweltmediziner zuständig. Umweltmedizin ist eine Zusatzbezeichung, die fast jeder Arzt erwerben kann; schauen Sie mal in die gelben Seiten.
Gruß
Dr. Sylvia Meske
Innere Medizin Rheumatologie
Theresienklinik Bad Krozingen
www.wka.de

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22.05.2000, 07:05 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die Antwort! Bin zur Zeit auf der Suche nach entsprechend spezialisierten Ärzten.
Einen Schimmeltest habe ich in meiner Wohnung auch schon durchführen lassen, aber das Ergebnis läßt auf sich warten. Ausdünstungen der Möbel werden es wohl kaum sein, da ich die schon recht lange habe (oder spielt das keine Rolle?)und das meist davon Antiquitäten sind, die sich selber ohne Chemie restauriert habe. Außerdem hatte ich die Beschwerden auch, als ich in einer anderen Umgebung im Urlaub war. Auch von beruflicher Seite kann es nicht kommen, da ich noch studiere.
Ein Knochenmarkpunktion wurde vor einigen Monaten gemacht, um versteckte Formen von Leukämien und Lymphomen auszuschließen. Auffällig waren damals nur die Lymphoblasten im Knochenmark. Die Punktion wurde allerdings auch nicht in einer meiner schlechten Phasen gemacht, sondern zu einem Zeitpunkt wo es mir zwischendurch wieder besser ging. Ist das von Bedeutung?
Gibt es spezielle Knochenmarkuntersuchungen, um Autoimmunerkrankungen abzuklären? <p>Danke für ihre Bemühungen
Kati

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26.05.2000, 10:05 Uhr
Antwort

Hallo Kati!
Scheint mir verzwickt! Spezielle immunologische Knochenmarkuntersuchungen sind mir für Ihren Fall nicht bekannt. Ihre Erklärungen scheinen auch Umweltprobleme weitgehend auszuschließen. Eine Lymphozytose ist für ich zunächst immer auf Infekt verdächtig; ist oft sehr schwer oder unmöglich den aufzuklären. Auf die Distanz fällt mir da leider keine sinnvolle weitere Info ein. Sorry!
Herzlichst
Dr. Sylvia Meske

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29.05.2000, 12:05 Uhr
Antwort

Mein zur Zeit behandelnder Arzt (Hämatologe) hat nach einem Gespräch mit einem Rheuma-Spezialisten die Empfehlung bekommen, in meinem Fall doch mal Leukozyten-Antikörper zu testen, hat aber bisher kein Labor aufgetan, das diese Tests machen kann.
Was sind denn Leukozyten-Antikörper? Was läßt sich damit herausfinden? Und wo kann man so etwas testen?

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