Guten Tag,
Ich war gestern feiern. Natürlich habe ich Alkohol getrunken, allerdings nicht mehr als sonst. Bin den ganzen Abend bei Vodka geblieben (Insgesamt 12-14 cl verteilt auf 4 Stunden).
Ich war angetrunken, hatte aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich ZU viel getrunken habe.
Bei meinem letzten Getränk (eine Cola!) wurde mir dann aber schlagartig anders:
ich hatte Herzrasen, mir wurde schwindelig, ich hab Bauchschmerzen bekommen und mir war übel. Mir dröhnte der Kopf, alles war so laut, ich hab links und rechts nichts mehr wahrgenommen- ich bin dann nur noch zur Toilette gerannt. Ich hab mich dann zum Übergeben gezwungen". Bin direkt nachhause gefahren (bzw meine Freundin hat mich dorthin gebracht). Ich konnte gerade laufen und war auch klar- ich hab mich nur etwas benebelt gefühlt.
Zuhause wurde mir wieder schwindelig und ich fing sehr stark an zu zittern. Ich hatte wieder Herzrasen, war aber trotzdem klar bei Verstand und wusste was passiert.
Das Zittern wurde immer schlimmer und ich konnte mich nicht mehr beruhigen. Ich hab angefangen zu weinen und konnt mich nicht mehr zusammenreißen. Ich hab nochmals erbrochen.
Ich habe meine Freundin gebeten einen Krankenwagen anzurufen. Ich war schon öfter mal betrunken, aber das war damit nicht zu vergleichen: ich war ja absolut klar, so wie nüchtern, aber trotzdem war dieses extreme ZIttern da und das Herzrasen und alles war eher untypisch für einen Alkoholrausch (ich war nicht schläfrig, wie sonst. Sondern eher total aufgedreht).
Der Sanitater hat einen Blutdruck von 145/80 festgestellt (Bin normalerweise immer hypoton) und einen Blutzucker von 98 mg/dl. Meine Augen haben normal auf Licht reagiert, ich war klar ansprechbar. Mein Kreislauf war trotzdem instabil: musste mich auf dem Weg von Wohnung zu Krankenwagen mehrmals kurz setzen, weil mir wieder schwarz vor Augen wurde. Durch das Zittern fiel es mir schwer zu laufen. Ich hatte aber keine Koordinationsschwierigkeiten!
Der Sanitäter fand mein Verhalten ebenfalls eher untypisch für eine Alkoholintoxikation, daher wurde im Krankenhaus ein Drogenscreening (Blut und Urin) gemacht: NEGATIV (bisauf ein Antidepressivum das ich vor einigen Wochen noch nahm wegen einer diagnostizierten Angststörung). Ich hatte zu dem Zeitpunkt 1,0 Promille und beruhigte mich so langsam wieder.
Ich bekam Glucose 5% i.v. und konnte nach 3 Stunden wieder nachhause gehen.
...
Das war heute Nacht. Ich hab jetzt ein wenig geschlafen. Fühle mich ganz gut, hab aber immer noch etwas Übelkeit, leichte Bauchschmerzen und zwischenzeitig grundlos erhöhten Puls.
Was war das?
Ich bin mir wirklich schon sehr sicher, dass es (zumindest nicht allein) die Wirkung von Alkohol war. Und nach den Gruselgeschichten, die man immer von diesem ganzen Drogenkram in Diskotheken so hört hab ich natürlich auch den Verdacht, dass vielleicht ich diesmal etwas in mein Glas bekommen habe.
Ich bin allerdings verwirrt wegen dem negativen Test und der Wirkung (war ja total aufgepuscht und nicht sediert, müde, schläfrig- wie man es von diesen k.o.-Tropfen oder so kennt). Und: ich kann mich an alles an diesem Abend erinnern.
Was kann es also gewesen sein? Gibt es auch Sachen, die nach ca. 2 Stunden (=Dauer vom letzten Getränk bis zur Blutentnahme) nicht mehr nachweisbar sind?
Und noch eine kleine Nebenfrage: wer zahlt eigenltich den Einsatz mit dem Rettungswagen? Muss ich das privat bezahlen? BIn normal gesetzlich krankenversichert und hatte bisher noch nie die Bekanntschaft mit dem RTW gemacht. Die Diagnose war am Ende ja nur eine C2-Intoxikation, aber es hätte ja theoretisch auch was schlimmes passieren können?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Habe ich möglicherweise beim Feiern etwas ins Getränk geschüttet bekommen?
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage an Lifeline Gesundheitsteam
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Fragenfragerin,
der Verdacht liegt wirklich nahe, dass da nicht nur Cola im Glas war! Gab es eine Gelegenhiet, dass Ihnen etwas untergejubelt werden konnte, sprich: war das Glas unbeobachtet?
Es klingt nach einem Aufputschpräparat, zum Beispiel Ecstasy, Chrystal oder Speed. Diese sind im Blut nur Stunden nachweisbar, im Urin jedoch mehrere Tage. Leider ist der Markt sehr entwicklungsfreudig und der NAchweis nur bei gezielter Suche möglich, so dass es nicht ausgeschlossen ist, nur weil im Schnellverfahren nichts gefunden wurde. Welcher Test wurde durchgeführt?
Die Polizei hat dafür Meldestellen eingerichtet, dort können Sie auhc nachfragen, ob in dem Club, in dem Sie waren und künftig eher nicht mehr hingehen werden, bereits früher ähnliche Vorfälle vermeldet wurden.
Die Kosten für den Rettungswagen werden Ihnen nur im Wiederholungsfall bei Eigenverschulden auferlegt. Sie wurden evtl. "vergiftet" - daran tragen Sie keine Schuld! Also keine Sorge vor den Kosten - das geht zu Lasten der KV.