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Fructoseintoleranz

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage an Lifeline Gesundheitsteam

11.02.2013 | 12:53 Uhr

Hallo liebes Lifeline-Team,
nachdem ich des Öfteren Magen-Darm-Probleme habe, werden bei mir gerade Fructose-/Laktose- und Sorbitintoleranz-Atemtests (H2) durchgeführt. Der Laktoseintoleranztest war negativ, der Fructoseintoleranztest positiv: Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall. Nüchternwert: 4; nach einer halben Stunde: 4; nach einer Stunde: 121; nach 1,5 Stunden: ca. 150; nach 2 Stunden: ca. 180.
Der Sorbitintoleranztest und die Nachbesprechung mit dem Arzt folgen noch, allerdings zieht sich das noch bis Mitte März. Deshalb habe ich in der Zwischenzeit einige Fragen:
1. Ist es richtig, dass die meisten, die fructoseintolerant sind auch sorbitintolerant sind?
2. Ich habe gelesen, der Wert des H2-Tests ist bis 20 unauffällig (Negativer Test), alles darüber positiv und geht bis 400. Sagt die Zahl 180 dann auch etwas über die Stärke der Intoleranz aus? Wenn ja, wie stark wäre diese bei mir?
3. Ist es richtig, dass es verschiedene Fructose-Intoleranzen gibt?
4. Kann es in Folge von Fructoseverzehr bei einer Fructoseintoleranz zu Herzrasen kommen oder kann das damit nichts zu tun haben?
5. Das Wichtigste: Wie soll ich mich bis Mitte März verhalten? Gar keine Fructose essen oder langsam an eine Grenze herantasten? Habe irgendwo gelesen, dass es sinnvoll ist, ein halbes Jahr komplett auf Fructose zu verzichten. Ist das richtig?
Vielen Dank im Voraus für die Antwort.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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19.02.2013, 12:18 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sunnysunshine,

unser Grundlagenartikel zum Thema Fructoseintoleranz kann viele Ihrer Fragen beantworten:
http://www.lifeline.de/krankheiten/fruktoseintoleranz-id24786.html

Darüber hinaus:
zu 1.: Menschen mit Fructoseintoleranz dürfen auch keinen Sorbit zu sich nehmen, da er im Stoffwechsel in Fructose umgewandelt wird.

zu 2.: je nach Literatur wird die Grenze oft schon bei 10ppm gezogen. Aber auch bei erhöhten Werten gilt, dass der Messwert nur aussagekräftig ist, wenn auch die Symptome wie Blähungen oder Durchfall hinzukommen. Der Test ist leider sehr Anfällig für Messungenauigkeiten... Darum nciht so sehr auf den Zahlenwert fokussieren. Der Wert korreliert allerdings mit der Heftigkeit, wie sehr Ihr Verdauungstrakt auf den Test anspricht. Bei einem Wert von 180 ist wohl von einer ausgeprägten Intoleranz auszugehen, soweit eben korrekt ermittelt.

zu 3.: prinzipiell unterscheidet man eine Fruktose-Resorptionsstörung, also wie es im Darm aufgenommen wird und die FI als Stoffwechselerkrankung, wie die Zellen selbst dann damit klar kommen.

zu 4.: http://www.lifeline.de/krankheiten/Fruktoseintoleranz-Fruktosemalabsorption-Symptome-id40321.html - Herzrasen ist untypisch und sollte auf eine mögliche andere Ursache abgeklärt werden.

zu 5.: wenn ein "Rantasten" möglich ist - wen Sie die echten FI-Symptome haben, dann ist eine Diät dringend zu empfehlen.

Alles Gute!
Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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19.02.2013, 13:10 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich hätte allerdings noch weitere Fragen:
1. Wann genau deuten Werte auf eine Dünndarmfehlbesiedelung hin, die dann aber gegen eine Fructose-Intoleranz spricht? Ich habe im Internet gelesen, dass dies der Fall ist wen 1. die Werte zu schnell ansteigen und 2. zwei Spitzen zu sehen sind. Bei mir ist durch die Werte 4, wieder 4, dann 121, dann 150 und dann 180 ja nur eine Spitze zu erkennen, jedoch ist der Wert schon recht schnell angestiegen. Die erste 4 war ja noch vor dem Test (nüchtern), die zweite 4 direkt nach dem Trinken der Lösung und bereits 30 Minuten nach dem letzten Fructoseschluck waren es 121. Symptome hatte ich ausreichend.... den ganzen Tag.... die könnten aber ja auch für eine Dünndarmfehlbesiedelung sprechen?! Leider spreche ich meinen Arzt erst in 3 Wochen...
2. Ist es richtig, dass manche Ärzte immernoch eine Dosis von 50mg Fructose verwenden, die dann auch bei Gesunden zu Symptomen und erhöhten Werten führt? Ich weiß leider nicht, welche Dosis mein Arzt genommen hat, habe aber vor, ihn noch zu fragen. Oder kann ich bei einem Endwert von 180 davon ausgehen, dass ich, selbst wenn es hier 50mg waren, auch bei 25mg reagiert hätte?
3. Sie schreiben, dass Sorbit in Fructose umgewandelt wird. Wozu muss ich dann überhaupt noch einen Sorbittest bei meinem Arzt in einer Woche machen? Das Ergebnis kann ich mir ja dann jetzt schon denken...
4. Ich habe schon jetzt versucht, besonders auf Dinge wie Äpfel, Zucker und Säfte zu verzichten, was mir zwar nicht leicht fällt, aber zumindest schon etwas hilft. Ich merke aber oft trotzdem noch Symptome. Ist das normal?
Nochmals vielen Dank für die Mühe.

Lifeline Gesundheitsteam
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19.02.2013, 17:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sunnysunshine,

zu 1.: sie nennen die richtigen Kriterien, mehr können wir Ihnen theoretisch dazu auch nicht liefern :-(

zu 2: ja, leider wird nicht immer nach den aktuellen Empfehlungen getestet. Fragen Sei unbedingt nach.

zu 3: Ursachenforschung... danach richtet sich dann die genau Therapie.

zu 4.: ja ist leider normal. es dauert, bis sich der Darm umgewöhnt hat.

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19.02.2013, 18:24 Uhr
Kommentar

Danke für die schnelle Antwort.
zu 1. Ist es dann als relativ schnell zu betrachten, wenn ich 2mal den Wert 4 hatte, allerdings 30 Minuten nach dem LETZEN Fructoseschluck 121?
Nochmals danke.

Lifeline Gesundheitsteam
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19.02.2013, 18:43 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

die Symptome sind entscheidend. Der Wert weist auf eine Unverträglichkeit hin, aber es ist nur ein Wert und Messfehler sind möglich. Das darf aus rechtlichen GRünden am Ende nur der behandelnde Arzt verbindlich nennen...

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20.02.2013, 13:51 Uhr
Kommentar

Vielen Dank.
Die Symptome sprechen eindeutig für eine Intoleranz. Jedoch habe ich gehört, dass eine Dünndarmfehlbesiedelung die gleichen Symptome auslöst. Ist das richtig oder gibt es da Unterschiede zwischen den Symptomen einer Dünndarmfehlbesiedelung und einer Fructoseintoleranz?

Lifeline Gesundheitsteam
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25.02.2013, 16:57 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Die Symptome sind leider sehr ähnlich, so dass sich eine Unterscheidung nur durch einen gezielten Ausschluss-Nachweis der Fehlbesiedelung ergibt. Der nachweis erfolg über einen speziellen endospkopischen Eingriff.

Die Leitsymptome der DDFB sind Anämie, Arthritiden, Bauschschmerzen, Blähungen, Colitis, Gewichtsverlust, Fettstuhl und allgemeine Mangelerscheinungen, die durch die erhöhte Ausscheidung bedingt werden.

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25.02.2013, 21:20 Uhr
Kommentar

Liebes Lifeline-Team,
danke für die Antwort.
Es klingt so, als würde man diesen Test im Normalfall nicht durchführen, richtig? D.h. ich werde auch nicht erfahren, ob ich eine DDFB habe oder nicht, sondern auf Fructoseintoleranz behandelt?!

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06.03.2013, 10:57 Uhr
Kommentar von Lifeline Gesundheitsteam

Ja, so ist das allgemeine Vorgehen.

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06.03.2013, 13:01 Uhr
Kommentar

Danke für die Antwort :)

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