Hallo,
ich (40) habe seit meinem 25. Lebensjahr Refluxbeschwerden durch Hiatushernie und Antrumgastritis Typ C, Verlaufskontrolle endoskopisch alle zwei Jahre. Biopsie: Fokale i.i. Metaplasien (Antrum), multiple Drüsenkörperzysten (Korpus). Medikamente: Nexium 20 mg/d.
Letztlich habe ich immer wieder Beschwerden (Übelkeit, Brechreiz ...)die wohl am ehesten auf die Gastritis zurückzuführen sind. Auch findet der Gastroenterologe immer ältere Erosionen und fragt, ob ich viele Schmerzmittel einnehme. Das ist aber absolut nicht der Fall (Nichttrinker, Nichtraucher, Medis nur PPI und 1/2 Nebilet/d). Streßpegel mittelmäßig.
Haben Sie einen Tipp, ob und wie man die Gastritis C zur Abheilung bringen kann? Ist bei Typ C etwas mit Antibiotika zu machen?
Da ich gelesen habe, dass PPI (>Gastrinspiegel>Zellveränderungen!!) bei Gastritis nicht das Mittel der Wahl sind, frage ich mich, ob die alleinige PPI-Behandlung über so langen Zeitraum überhaupt richtig ist?
Danke vorab.
Chronische Gastritis und GERD - wie behandeln?
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort
Entscheidend ist welche Beschwerden im Vordergrund stehen: Sodbrennen, Schmerzen oder Übelkeit. Die C-Gastritis ist nicht Ursache der Beschwerden. Wie der NAme sagt ist sie eine chemische Gastritis, d.h. reaktiv auf exogene Reize.
Eine kontinuierliche PPI Therapie scheint nicht sinnvoll zu sein. Die Enticklung der Drüsenkörperzysten dürfte darauf zurück zu führen sein.
Dr. B. Birkner
Antwort
Hallo Herr Dr. Birkner,
vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ja, die Entwicklung der Drüsenkörperzysten begann erst, nachdem ich die hochpotenten PPI (vorher H2I) einnahm. Sind die Drüsenkörperzysten gefährlich?
Bleibt die Frage -wenn nicht durch Ernährung oder Tablettenmißbrauch bedingt- was die exogenen Reize für die Gastritis sein könnten und was man dagegen tun kann? Überhaupt: Gibt es eine Therapie gegen Gastritis C?
Im Vordergrund steht bei mir das Sodbrennen als Grund für die PPI-Einnahme und die Verhinderung von Entartungen (familiäre Disposition: Magen-C und Ösophag.-C Großmutter, eigene Disposition: einige kleine Polypen Magen, 1 Adenom Darm).
Es scheint also eine schwierige Entscheidung zu sein:
* PPI-Einnahme mit dem Risiko (bösartiger?) Veränderungen der Magenschleimhaut und Förderung der Gastritis oder
* Keine PPI-Einnahme mit dem Risiko säurebedingter Entartungen und Sodbrennen.
Was wiegt schwerer?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Antwort
Drüsemkörperzysten sind harmlos. Am besten is sie nehemn den PPI nur bei Bedarf (on demand). Für die C-GAstritis gibt es keine etablierte Therapie. GGfs können Sie Iberogats ausprobieren.
Dr. B. Birkner
Antwort
Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich werde die PPI jetzt etwas zu reduzieren versuchen. Kann es sein, dass die Säureproduktion nach Wirkungsverlust der PPI besonders stark ist (so eine Art Überkompensation) oder ist das nur mein subjektiver Eindruck?
Meine letzte Frage noch: Was halten Sie von Sucralfat gegen mein Problem?
Viele Grüße,
T.H.
Antwort
Es gibt einen sog. rebound-Effekt. Sie können es mit Sucralfat versuchen. In der Regel reicht es jedoch nicht aus.
Dr. B. Birkner
Antwort
Hallo Herr Dr. Birkner,
vielen Dank für Ihre zahlreichen Informationen. Es ist gut, dass es noch Ärzte wie Sie gibt, die unentgeltlich Tipps an Betroffene geben. Hausärzte sind damit oft überfordert, da ihnen hierzu oft interdisziplinäres Fachwissen, Zeit und Motivation zu fehlen scheint.
Viele Grüße,
T.H.