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Beckenkammbiopsie

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

04.08.2010 | 07:34 Uhr

Guten Abend,

schon seit einiger Zeit habe ich gesundheitliche Probleme aufgrund von Eisenmangel. Eine Ursache konnte bisher nicht gefunden werden. Nun sollte nochmal weiter nach möglichen Ursachen geforscht werden, dazu war ich jetzt im KH.

Als erstes fielen die noch weiter gesunkenen und somit jetzt sehr niedrigen Blutwerte auf:

Leukozyten (4,8-10,8 /nl) - 6,0
Erythrozyten (4,2-5,4 /pl) - 4,37
Hb (12,0-16,0 g/dl) - 10,0
Hämatokrit (37,0-47,0 %) - 31,9
MCV (81,0-99,0 fl) - 73,1
MCH (28,0-32,0 pg) - 22,9
MCHC (32,0-36,0 pg) - 31,3
Thrombo (150-450 /nl) - 312
MPV (l/l) - 8,8
Retikulozyten (7-25 o/oo) - 7,9
CRP (<5,0 mg/l) - <0,5
Creatinin (<1,1 mg/dl) - 0,83
GFR (geschätzt) - >60,0
Ges.-Bilirubin (0,1-1,2 mg/dl) - 0,40
Eisen (23-134 µg/dl) - 35,0
Eisen (2 Std. nach Belastung) - 121,7
Ferritin (10-291 µg/l) - 2,8
(Im Februar lag der Ferritin bei 7).

Neben anderen Untersuchungen, die keinen Befund ergaben, wurde auch eine Knochenmarkbiopsie gemacht. Den Befund dazu bekomme ich erst so in ca. 2 Wochen. Dennoch habe ich da Fragen zu.

Im vorläufigen Abschlussbericht des KH steht:
„Beckenkammstanze: Stichincision, sehr derber Knochen, der nur ein schwieriges Vorschieben der Punktionsnadel ermöglicht. Es wird Blut aspiriert, ausreichend Knochenmarksanteile können jedoch nicht identifiziert werden. Im Anschluss wird ein relativ kurzer Stanzzylinder gewonnen.“

Was bedeutet „sehr derber Knochen“?
Und was bedeutet es, wenn nicht ausreichend Knochenmarksanteile identifiziert werden können? Und nur ein relativ kurzer Stanzzylinder gewonnen wird? Hat das was zu sagen?

Und ich habe noch eine Frage:
Da ich verschiedene Eisenpräparate nicht vertragen habe, bekomme ich nun Eisen gespritzt. Ich habe gestern und heute je eine Spritze bekommen und soll in den nächsten Wochen noch mehrere bekommen. Unmittelbar nach dem Spritzen ging es mir eigentlich ganz gut. Aber im Laufe der Zeit bekam ich Kreislaufprobleme und Übelkeit. Kann das trotzdem mit den Spritzen zusammenhängen oder ist das dann doch eher Zufall? Oder würden Nebenwirkungen dann sofort auftreten?
Und wenn ich jetzt noch weitere Spritzen bekomme, ist das dann noch jedesmal gefährlich (der Arzt sagte, das sei nicht ungefährlich) oder wenn ich die einmal (einigermaßen) vertragen habe, dann ist das o.k.?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir beide Fragen beantworten könnten. Vielen dank und viele Grüße!

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05.08.2010, 07:52 Uhr
Antwort

Sie haben eine Blutarmut durch Eisenmangel, das wird auch die Biopsie bestätigen. Alles drumherum wie schwieriges Vorschieben etc ist irrelevant und beschreibt lediglich den Untersuchungsablauf, der dem Untersucher offenbar Mühe bereitet hat. Klären sollte man, wo Sie Eisen verlieren oder ob Ihr Darm es einfach nur nicht aufnimmt.

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05.08.2010, 08:30 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Hennesser,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Leider konnte auch durch verschiedenste Untersuchungen (Ultraschall, Magen- und Darmspiegelung, gynäkologische Untersuchung, Kapselendoskopie, Bestimmung versch. Blutwerte (schlddrüse, Nieren etc.)) keine Ursache für die sehr niedrigen Werte gefunden werden. Ein Eisenbelastungstest ergab, dass das Eisen aber vom Körper aufgenommen wird (Eisen 35,0 µg/dl (23-134), 2 Std. nach Belastung 121,7 µg/dl).

Der behandelnde Arzt im Krankenhaus sagte auch, dass es nun nichts bringen würde, noch weiter zu suchen und dass man stattdessen eben die Eisentherapie mit Spritzen machen sollte, da ich das Eisen in verschiedenen Darreichungsformen (Kapseln, Tabletten, Tropfen) nicht vertragen habe.

Ich habe aber auch bezüglich der Spritzen so meine Bedenken, ob es jetzt, wo ich sie 2x einigermaßen vertragen habe, immer so ist, oder ob dennoch auch noch eine Unverträglichkeitsreaktion auftreten kann.

Vielen Dank und viele Grüße!

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05.08.2010, 08:48 Uhr
Antwort

Ein sinnvolles Vorgehen. Diese Situationen sind gar nicht selten. Oft steht die Monatsblutung als verbleibende mögliche Ursache bei Frauen im Raum, die Reaktion des Körpers auf die Spritzen nimmt im Verlauf der Therapie nicht zu. Im Gegenteil, wenn die Eisenspeicher (Ferritin-Wert) erst einmal wieder gefüllt sind kann man die Spritzen deutlich seltener verabreichen als derzeit.

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