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Auswirkungen von Kortison auf Corona-Impfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

30.04.2021 | 08:13 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

gestern habe ich eine Spritze m. Cortison + Betäubungsm. in die LWS bekommen (L5/S1).

Ich hatte die Ärztin zuvor gefragt, ob das Auswirkungen auf meine Covid-Impfung hat?

Sie sagte "nein". Deshalb hab ich mir die Spritze geben lassen. Letztendlich kamen mir nun doch Zweifel. Es ist zwar schon zu spät. Die Spritze lässt sich ja nun nicht mehr rückgäng machen ....

Gespritzt wurde Triam 40 mg und Xylo 2%.

Die LWS-Spritze und die Covid-Impfung liegen ca. 20 Std. auseinander. Bekomme ich jetzt überhaupt eine Immunantwort? Was schätzen Sie? Um wieviel Prozent verringert sich die Wirkung der Impfung durch das Cortison?

Oder habe ich trotzdem eine komplette Immunantwort, weil es ja nur lokal gespritzt wurde?

Sollte ich dann nach der Impfung die Antikörper im Blut bestimmen lassen, um zu schauen, ob es überhaupt eine Immunantwort gegeben hat?

Die 1. Covid-Impfung war mit Astra. Heute wäre die 2. Impfung dran.

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Experte-Leidel
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30.04.2021, 08:40 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

die Spritze, die Sie erhalten haben, wirkt ganz überwiegend lokal an der Stelle, an der sie gesetzt wurde. Den generellen Effekt auf die Impfung halte ich für allenfalls gering. Lassen sie sich also die Impfung auf jeden Fall geben.

Ich hoffe, Ihre Schmerzen sind besser geworden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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30.04.2021, 13:59 Uhr
Antwort

Guten Tag Herr Dr. Leidel,

ich habe meinen Termin heute Vormittag wahrgenommen. Die erste Impfung war ja mit Astrazeneca. Nun habe ich Biontech bekommen.

Ich habe auf Bionotech bestanden. Man wollte mich entgegen der Stiko-Empfehlung zu Astra drängen.

Dann stellten meine zahlreichen Allergien ein Problem dar, so dass ich gar nicht mehr geimpft werden sollte. Dann hieß es, dass 1 Impfung auch schon was bringen würde.

Hab dann drauf bestanden und nochmal extra unterschreiben müssen. Dann musste ich statt 15 Min. für 30 Min. in den Wartebereich und mir wurde ein DRK-Mitarbeiter an die Seite gestellt.

Nun hoffe ich , dass trotz Kortison-Spritze eine Immunantwort kommt.

Ich hatte mir den Beipackzettel von Triam 40 mg durchgelesen. Es wirkt wohl lokal. Zwar längerfristig, aber dafür nicht im ganzen Körper. Das habe ich doch richtig verstanden?

Ich hätte den Impfarzt auch nochmal fragen können. Aber das war mir schon genug Spektakel. Dann hätte ich die Impfung wahrscheinlich wirklich nicht bekommen.

Aber selbst mein Zahnarzt ruft beim Hausarzt an, was ich bekommen darf.....

Sollte ich die Immunantwort mittels Antikörpertest überprüfen lassen?

 

Experte-Leidel
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30.04.2021, 16:04 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

da haben Sie sich wirklich gut geschlagen. Respekt!

Ich weiß nicht, ob Sie meine Antwort heute morgen noch rechtzeitig vor Ihrem Besuch im Impfzentrum bekommen haben. Da hatte ich ja auch zu deisem Vorgehen geraten.

Ich bin eigentlich sicher, dass die beiden Impfungen eine gute Immunantwort bewirkt haben. Und ich halte daher eine Antikörperbestimmung nicht für notwendig. Es spricht aber auch (abgesehen von den überschaubaren Kosten) nichts dagegen. Und es ist natürlich immer schön, wenn man das Ergebnis schwarz auf weiß in Händen hält.

Ihnen alles Gute und freundliche Grüße

Dr. Jan Leidel

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03.05.2021, 16:33 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

leider reißen die Probleme bei mir nicht ab. Der Rücken ist durch die Kortison-Spritze besser. Nun bahnt sich eine Blasenentzündung an.

Meine Frauenärztin hat mir - falls ich nochmal eine Blasenentzündung bekäme (was ja nun wahrscheinlich der Fall ist) - dazu geraten ein pflanzl. Produkt zu nehmen, da ich gegen einige Antibiotikia allergisch reagiert habe.

Nun mache ich mir Gedanken wegen der Immunantwort. Nun gab es ja schon vor der 2. Corona-Impfung die Kortison-Spritze in die LWS. Jetzt evtl. noch ein Medikament ... wenn es gar nicht geht vielleicht doch ein Antibiotika ... Wie sieht es da mit meiner Immunantwort aus? Die 2. Impfung war am 30.04.

Das pflanzl. Mittel wäre Aqualibra (Hauchechelwurzel, Goldrutenkraut, Orthosiphonblätter).

 

Experte-Leidel
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03.05.2021, 18:14 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Die genannten pflanzlichen Mittel und Antibiotika haben keine negativen Auswirkungen auf die Antikörperbildung. Außerdem arbeitet Ihr Immunsystem jetzt ja auch schon an Ihrem Schutz und lässt sich nicht mehr so leicht beeinträchtigen.

Ihnen alles Gute und freundliche Grüße

Dr. Jan Leidel

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07.05.2021, 06:57 Uhr
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

nun wurde schon 2 x ein Urintest gemacht wegen einer evtl. Blasenentzündung. Beide Male kam raus, dass ich keine Blasenentzündung hätte. Deswegen war ich gestern beim Frauenarzt. Da war auch alles in Ordnung (Harnblase, Gebärmutter, ph-Test, Eierstöcke). Eine ca. 2 cm große Eierstockzyste habe ich. Aber der Arzt meint, meine Beschwerden kämen nicht davon. Der Abstrich von Mitte Februar war auch in Ordnung.

Der Frauenarzt hat jetzt einen Versuch gestartet: Ich habe ein Antibiotikum bekommen (Fosfomycin 3000 mg). Gestern Abend habe ich das angewendet. Dazu gab es noch Buscopan. Ich soll viel Trinken und ergänzend noch das pflanzl. Mittel einnehmen sowie Blasen- und Nierentee trinken.
Wenn es Montag nicht besser ist, soll ich mich melden. Dann war sogar die Rede von Krankenhaus.

Ich habe folgende Beschwerden: häufiges Wasserlassen, nach dem Wasserlassen Krämpfe im Unterleib (die ca. 15 Minuten anhalten), generell Unterbauchschmerzen (teilweise ziehen sie ringsrum wie ein Gürtel - also auch auf den Rücken). Während der Krämpfe bekomme ich vor Schmerzen Schweißausbrüche.

Diese Beschwerden fingen am 01. Mai am Abend plötzlich an. Einen Tag zuvor gab es die Corona-Impfung und zwei Tage zuvor die lokale Kortison-Spritze mit Triam 40 mg.

Kann man eine Blasenentzündung haben ohne, dass diese im Urin sichtbar ist? Beim 1. Urinstreifentest war alles o. B. außer der PH-Wert war erhöht. Beim 2. Urinstreifentest war alles o. B. Die Urintest waren aber alle Nachmittags (also nicht mit Morgen-Urin).

Ob nun das Antibiotikum gewirkt hat, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall habe ich die Nacht durchgeschlafen ohne zur Toilette zu müssen.

Noch eine Frage wegen einem Antikörpertest (Spike 1 + Spike 2): Ich würde gern als Selbstzahler diesen Bluttest machen, um zu schauen, ob die Corona-Impfung trotz Kortison-Spritze was gebracht hat. Ich hatte gehört, dass man 14 Tage nach der Impfung testen kann. Ist das richtig? Meine 2. Impfung war am 30.04.
Experte-Leidel
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07.05.2021, 11:19 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

zu Ihren Blasenproblemen kann ich von meinem Schreibtisch aus natürlich wenig sagen. Aber da sind sie ja in Behandlung. 

Nach der ersten Impfung sind die Antikörper etwa in der zweiten Woche nach Impfung nachweisbar. Nach der zweiten Impfung geht alles etwas rascher. Aber die 2. Woche ist natürlich auch dann für die Untersuchung ok. Und wie gesagt, ich denke nicht, dass die lokale Spritze einen deutlichen Einfluss auf die Antikörperbildung hatte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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