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Impfstoff daneben gespritzt

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Impfungen | Expertenfrage

26.11.2019 | 23:02 Uhr
Sehr geehrter Dr. Leidel 
 
i ch habe eine Frage bzgl des Impfstoffes Prevenar 13. 
Meine Tochter ist gerade 4 Monate alt geworden und wurde heute das 2. Mal gegen Pneumokokken geimpft mit Prevenar 13. 
Ich sollte ihre Ärmchen festhalten. 
Während der Impfung ist mir der Impfstoff richtig entgegen gespritzt. Leider kann ich nicht mehr sagen ob er direkt aus dem Muskel wieder rausgespritzt kam oder schon während des Impfvorganges. Ich denke es kam erst nach dem Impfvorgang direkt aus dem Bein zurück. Bin mir aber wirklich nicht sicher.
Die Ärztin hat das Spritzen leider nicht gesehen. Es kam in meine Richtung. Leider konnte ich mich in dem Moment nicht richtig erklären, ich sagte nur, "da kam aber wieder was raus". Dies  hielt die Ärztin für unproblematisch. Ich gehe aber rückblickend davon aus, dass die Ärztin einen Tropfen an der Einstichstelle meinte. Tatsächlich kam mir die Flüssigkeit jedoch wirklich entgegen gespritzt. So habe ich das auch bei meinen anderem Kind noch nie erlebt. 
Nun bin ich ziemlich verunsichert,  was ich machen soll. Ich weiss auch nicht, wieviel Impfstoff es war und ob es normal ist, dass Impfstoff wieder raus spritzt. 
Können Sie mir hier weiter helfen? 
Sollte eine Wiederholungsimpfung erfolgen oder ist ein Herausspritzen des Impfstoffes mit einkalkuliert? 
Ich will ja mein Kind auch nicht überimpfen, möchte aber natürlich,  dass es geschützt ist. 
 
Vielen Dank für Ihre Hilfe! 

 

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Experte-Leidel
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27.11.2019, 13:38 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag JanaWei,

dass Impfstoff nach der Injektion aus dem Muskel wieder geradezu herausspritzt, habe ich noch nie erlebt. Einen kleinen Tropfen sieht man manchmal, klar. Aber das war bei Ihnen bzw. Ihrer Tochter ja offenbar anders. Ich weiß nicht, was genau da vorgefallen ist.

Ich kann Sie zwar gut verstehen, aber es ist schade, dass Sie im Gespräch mit der Ärztin nicht näher darauf eingegangen sind. Am besten wäre es, wenn Sie das noch nachholen könnten.

Wenn eine geringe Menge ("kleiner Tropfen") wieder austritt, macht das eigentlich nichts aus. Aber bei einer größeren Menge könnte der impferfolg schon beeinträchtigt sein. Die gesamte Impfstoffdosis beträgt ja nur gerade 0,5 ml.

Eine "Überimpfung" brauchen sie nicht zu besorgen. das macht nichts. Also: Wenn tatsächlich eine größere Menge des Impfstoffs verloren gegangen sein sollte, wäre es im Zweifel vernünftig, die Impfung zu wiederholen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel 

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27.11.2019, 17:02 Uhr
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Sehr geehrter Herr Leidel, 

 

vielen Dank für Ihre Antwort. 

Meine Tochter zeigt heute eine Rötung an der Einstichstelle und einen eetwa erbsengroßen Knubbel. Ändert dies was an ihrer Aussage (dh kund kann man sufgrund der Reaktion davon ausgehen, dass genug Impfstoff eingedrungen ist?

Falls nein, wie lange sollte der Impfabstand zur Wiederholungsimpfung sein? 

Und ich muss nochmal nachfragen,  ob es sich tatsächlich um die Pneumokokken Impfung handelte. Da meine Tochter 2 Spritzen erhielt.

Falls es die 6Fach Impfung mit Hexyon war (3. Impfung) - ist auch bei dieser ein Nachimpfen unproblematisch? 

 

 

Besten Dank nochmal für Ihre Hilfe! 

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27.11.2019, 17:05 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Leidel, 


vielen Dank für Ihre Antwort. 

Meine Tochter zeigt heute eine Rötung an der Einstichstelle und einen eetwa erbsengroßen Knubbel. Ändert dies was an ihrer Aussage (dh ukann man aufgrund der Reaktion davon ausgehen, dass genug Impfstoff eingedrungen ist?

Falls nein, wie lange sollte der Impfabstand zur Wiederholungsimpfung sein? 

Und ich muss nochmal nachfragen beim Kinderarzt,  ob es sich tatsächlich um die Pneumokokken Impfung handelte. Da meine Tochter 2 Spritzen erhielt.

Falls es die 6Fach Impfung mit Hexyon war (3. Impfung) - ist auch bei dieser ein Nachimpfen unproblematisch? 

 

Besten Dank nochmal für Ihre Hilfe! 

 

Experte-Leidel
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27.11.2019, 20:44 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal,

Ihre Vertrauensperson, mit der Sie die Dinge besprechen, ist eigentlich Ihre Ärztin. Rötung und "Knubbel" sind wahrscheinlich "übliche Impfreaktionen". Aber ich kann das alles ja nicht sehen und bewerten. Grundsätzlich ändert das an meinener Aussage nichts. Auf jeden Fall ist an dem Arm, an dem Rötung und "Knubbel" aufgetreten sind, Impfstoff ins Gewebe gelangt. Ob genug, kann ich hier vom Schreibtisch aus nicht beurteilen.

Ob Impfung gegen Pneumokokken oder die 6-fach-Impfung Hexyon®, ist eigentlich egal. Die Impfung, bei der Ihnen Impfstoff "entgegen gespritzt ist" könnte möglicherweise nicht richtig "funktioniert" haben. Aber das sind alles Dinge, die Sie mit Ihrer Ärztin besprechen sollten. Diese weiß schließlich, welche Impfung an welcher Seite erfolgte. Die Frage des Abstands einer nochmaligen Impfung - wenn eine solche überhaupt notwendig sein sollte - besprechen Sie ebenfalls am besten mit Ihrer Ärztin. Ich möchte mich aus der Ferne da nicht gerne einmischen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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27.11.2019, 22:17 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Dr. Leidel, 

 

vielen Dank nochmal für Ihre Hilfe und Geduld. Ich habe heute schon mit meiner Ärztin versucht zu sprechen. Dies ist aber bei der Vielzahl der Patienten gar nicht so einfach. Die Schwester ließ mich nicht ins Sprechzimmer und sagte - wohl nach Rücksprache mit der Ärztin- , dass dies aufgrund der Anspannung im Muskel öfter vorkommen würde und zu vernachlässigen sei. :( Ich werde versuchen, nochmal dran zu bleiben.

Danke jedenfalls, dass Sie hier so kompetente Arbeit leisten, wenn es schon in der tatsächlichen Praxis wirklich schwierig ist, nochmal persönlich Rückfragen zu stellen. 

Viele Grüße 

Jana 

 

Experte-Leidel
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28.11.2019, 20:07 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag nochmal  Jana,

zunächst möchte ich mich für Ihr freundliches Feedback bedanken. Es ist schön, wenn auf die Mühe solche Rückmeldungen kommen.

für die Eischätzung dessen, was da tatsächlich geschehen ist, ist natürlich wirklich die Überzeugung der Ärztin maßgeblich. Es kann durchaus sein, dass es sich um einen unbedeuteten Rückfluss des Impfstoffs gehandelt hat. Ich war ja nun nicht dabei, was meine Situation immer etwas schwierig macht. Also: Ich würde mich auf die Aussage der Ärztin verlassen. Es ist gut (und auch ein bischen mutig) von Ihnen, dass Sie sich mit Ihrer Sorge an die Ärztin bzw. die Praxis gewendet haben. Wenn dort kein Problem gesehen wird, würde ich dies akzeptieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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