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Angst als Infarktrisiko

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herzinfarkt | Expertenfrage

05.08.2021 | 13:09 Uhr

Hallo liebes Experten Team,


ich habe eine generelle Verständnisfrage. Zuerst zu mir. Ich bin 37 Jahre alt und leide seit ein paar Jahren unter einer Herzneurose und befinde mich in Therapie. Die letzten Jahre hatte ich komplett Ruhe, doch durch die Corona Situation und ein paar wirklich miesen unerwünschten Nebenwirkungen bei der Zweitimpfung habe ich einen Rückfall erlitten. Daraufhin wurde erneut ein EKG, Langzeit EKG, Belastungs EKG und Ultraschall gemacht. Außer einer leichten Trikuspidalklappeninsuffizienz ohne Befund. Doch die Beschwerden verschwinden leider nicht. Es bleibt regelmäßiges Herzrasen und ständige Symptome wie Schwäche, Druck auf der Brust, Atemnot, merkwürdiges Kribbeln im ganzen Körper und ein fieser Leistungsknick.
Daher zwei Fragen. Zum ersten hatte ich auf dem Belastungs EKG plötzlich nur noch 175 Watt statt wie üblich 225 Watt. Der Kardiologe meinte die Ergebnisse sind ohne Befund, aber warum dann 50 Watt weniger? Der Stopp erfolgte wegen zu hohem Puls.
Zweite Frage. Mein Therapeut arbeitet jetzt mit mir am Rückfall und sagt, dass dem Herz das Rasen egal ist, wenn es gesund ist. Es wäre dafür ausgelegt Angst zu haben. Ein Herz bekommt von Angst keinen Infarkt. 
Nun habe ich durch einen blöden Zufall gelesen, dass es wohl Studien gibt, die sagen, dass das Risiko bei Angststörung sehr wohl erhöht ist. Aber da man vieles liest und vieles nicht stimmt wollte ich lieber die Experten fragen. Wer hat nun Recht? Mir ist natürlich klar, dass die Angst sowohl Blutdruck als auch den Puls erhöht und somit das Risiko steigen kann. Aber wie gesagt, ist mein Therapeuth der Meinung, dass bei einem gesunden Herzen die Angst nichts ausmacht.


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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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08.08.2021, 12:53 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Jerry1910,

die erste Frage lässt sich leider aus der Ferne nicht beantworten. Darüber sollten Sie noch mal mit ihrem Kardiologen sprechen. Es kann einfach sein, dass sie zu diesem Zeitpunkt etwas müde waren, nicht richtig getrunken haben, allgemein einfach erschöpft waren oder noch eine generalisierte Entzündungsreaktion im Körper hatten. Dafür kann es viele Gründe geben. Entscheidend ist, dass alles im grünen Bereich ist. Und offensichtlich hat es ja im EKG keine Auffälligkeiten gegeben. Das ist wichtig.
Damit können wir gerne zur zweiten Frage kommen. Zwar stimmt das schon, was sie gelesen haben. Allerdings geht es hier um die Masse. Ihr Therapeut beurteilt aber sie ganz individuell. Und hier wurde ja bereits abgeklärt, dass ihr Herz gesund ist und solche hohen Frequenzen durchaus leicht abhaben kann. Auf einem individuellen Niveau stimmt es also. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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09.08.2021, 22:09 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für die Antwort. Das hilft und bestätigt meinen Therapeuten. Nun habe ich noch eine andere Frage und bitte nicht um eine Verurteilung. Ich bin mit meinem Therapeuten dabei mit dem Rauchen aufzuhören. Das ist mehr als wichtig und er hat mit mir einen Plan ausgearbeitet, um Routinen und Verhaltensmuster bzw Verknüpfungen zu löschen, damit kein Rückfall vorkommen kann. Nun bin ich runter auf 4 Zigaretten am Tag und das seit Längeren. Nun zu meiner Frage, ich wurde ja vor kurzem per Ultraschall, Ruhe EKG und Belastungs EKG untersucht. Auch ein 24 Stunden EKG war dabei. Alles ohne Befund. Nach dem Rauchen bekomme ich aber einen erhöhten Puls und latente Angstzustände. Nicht immer, aber öfter. Ich habe nun Angst, dass das doch ein Zeichen, dass mein Herz einen Schaden hat und sich aktuell nur durch das Rauchen zeigt, weil es die Venen verengt. Ist es möglich, dass das auf eine Herzkrankheit hinweist? Atemnot habe ich leider aufgrund der Angststörung sowieso häufig, kann das also nicht dazu zählen. Der Therapeut meinte ich solle mich an den Plan halten und auf die Kardiologen verlassen. Wie sehen Sie das? Muss ich mir akut Sorgen machen, dass der Rauchstopp zu spät kommt?

Lifeline Gesundheitsteam
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11.08.2021, 13:53 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Jerry1910,

theoretisch ist es möglich, dass die Zigarette solche Symptome verursacht. Allerdings wirklich nur sehr theoretisch. Viel wahrscheinlicher ist es, dass das Nikotin der Zigarette den Puls beeinflusst und es dadurch zu einer leichten Stressreaktion und anschließend zu einer Angstreaktion kommt. Alle ihre Befunde deuten einfach auf ein zu gesundes Herz hin, als dass eine einzelne Zigarette schon zu Durchblutungsstörungen führen könnte. Das ist fast ausgeschlossen, dass sie sich hier Sorgen machen müssen.
Das Rauchen aufzuhören ist immer gut. Dass sie hier schon einen Zeitpunkt überschritten hätten, ist sehr sehr unwahrscheinlich.
Wir schließen uns also ganz klar Ihrem Therapeuten an.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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