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Sinustachykardie oder doch nicht?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

13.02.2009 | 03:55 Uhr

Ich habe am Donnerstag den 16.10.08 Morgens nach dem Aufstehen plötzlich und aus heiterem Himmel Herzrasen bekommen.
Habe sofort den Arzt konsultiert der dann auch ein EKG geschrieben hat, das bis auf die extra Systolen in Ordnung war.

Dasselbe am Morgen des 23.10.08 wieder, mein Puls betrug 178 Schläge in der Minute.
Blutdruck 137 oberer Wert zu 107
EKG war beim Internisten in Ordnung.

Am 24.10.08 hatte ich erneut Herzrasen, worauf ich zur Notaufnahme ins Krankenhaus gefahren bin.

Belastungs EKG im Krankenhaus war in Ordnung auch die normalen EKGs die im Krankenhaus gemacht wurden im stehen und liegen.
Das Herz wurde ebenfalls mit Ultraschall Untersucht.

Diagnose : Verdacht auf einer Sinustachykardie bei Orthostase
Eine Katheter-Untersuchung hält man nicht für erforderlich.

So bin ich genau so schlau wie vorher und muss weiterhin mit Herzrasen laufen.Nur die Tabletten wurden jetzt geändert.
Ich nehme jetzt einen ganz anderen Betablocker.Morgens und Abends eine halbe.

Ich habe eine Frage zum Befund der Echokardiographie aus dem Krankenhaus ich stelle es mal einfach hier hinein.Wäre lieb wenn sie mir den Befund hierzu erklären könnten.

Die Herzklappen stellen sich zart dar.

Ein Perikarderguss findet sich nicht.Alle Herzkammern sind normal gross, die systolische Einwärtsbewegung aller linksventrikulären Wandabschnitte ist ungestört.

Die EF beträgt 70% Der mitrale Einstrom zeigt eine spätdiastolische Flussbeschleunigung als Hinweis auf eine diastolische Funktionsstörung des linken Ventrikels.

Was heißt:
diastolische Funktionsstörung des linken Ventrikels.


Kein Nachweis einer Regurgitation an den linkskardialen Klappen.
Kein Nachweis einer trikuspidalen Regurgitation.

Habe mir dann von meinem Kardiologen einen Event Rekorder geben lassen, hatte Glück und konnte das Herzrasen aufzeichnen.
4 RKGS übermittelt.

Sinusrhytmus,Frequenz zwischen 160 und 190/min.

Diagnose vom Kardiologen:

147.1G Supraventrikuläre Tachykardie.

Habe gelesen das auch die Aufzeichnungen vom Event-Rekorder nicht sicher sind, da sowie der Anfang und auch das Ende komplett mit drauf sein müssen, was bei mir ja nicht der Fall war.Ist das so richtig?


Mittlerweile habe ich 7 mal Herzrasen bekommen, das letzte mal heftig am 25.12.08.

Heute Morgen ca. 20 Minuten nach dem aufstehen, hatte ich einen Puls von 129.Habe dann eine halbe BB genommen.Nach ca. einer Stunde habe ich erneut gemessen da war der Puls bei 78.

Und was habe ich denn nun? Eine
147.1G Supraventrikuläre Tachykardie, oder eine Sinustachykardie bei Orthostase?

Obwohl an eine Sinustachykardie glaube ich nicht da mein Puls ja nicht permanent über 100 Schäge die Minute ist.

Am Tage habe ich einen Puls zwischen 70 und 80 Schlägen die Minute.
Mir ist durch die ßß oft schwindelig, da mein Blutdruck dadurch sehr absinkt.Könnte ich die ßß auch weglassen?

Wäre eine Katheteruntersuchung bei mir nicht sinnvoll, um zu sehen was ich wirklich habe?

Vielen Dank für die Antwort.

Liebe Grüsse Sandra.

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14.02.2009, 11:52 Uhr
Antwort

Hallo Herr Doktor Altmann,

kurze Frage noch.
Muss man unbedingt Betablocker nehmen?
Habe heute Morgen mal den Blutdruck gemessen 25 Minuten nach dem Aufstehen.

Der Wert war:

111 zu 75 und der Puls lag bei 81
Das ist doch so in Ordnung oder?

Nach der Tabletten Einnahme ca. 60 Minuten später:

124 zu 73 Puls 77

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14.02.2009, 14:21 Uhr
Antwort

1
Sinustachykardie bei Orthostase ist doch eine akzeptable Diagnose. Wieso genau so schlau wie vorher? Die Diagnose sagt Ihnen, dass Sie nicht herzkrank sind, sondern dass das Blut beim Aufrichten zu stark in den Beinen versackt, dadurch im zentralen Kreislauf fehlt, woraufhin das Herz reflektorisch eine Weile schneller schlagen muss. Maßnahmen: Beintraining, Venendiagnostik, Stützstrümpfe, viel trinken, festhalten beim Ausfstehen. Ist doch erstmal ok?
2
Supraventrikuläre Tachykardie
Diese Diagnose ist unscharf. Die häufigste SV Tach ist die AV Knoten Reentry Tach (AVNRT), die in der EPU zu klären ist. Man sieht sie an der typischen Frequenz um 180 bis 220, am plötzlichen Beginn und Ende der Tach, an der relativ starren Frequenz der Tach, am regelmäßigen Klopfen im Halsbereich und am fehlenden p im EKG bei schmalem QRS. So - welche Suprav Tach war es nun ,oder doch Sinustach???
Dazu müsste der genaue EKG Befund zitiert werden. Eine wiederkehrende Sinustach gibt es auch bei normalem Puls unter 100.
3
Echo
Das Echo ist soweit normal. die beschriebene Störung weist auf eine Verhärtung des linken Ventrikels hin (verminderte Entspannungsfähigkeit). Sowas tritt z.B. bei längerem Bluthochdruck auf.
4
Katheter
Einen normalen Herzkatheter brauchen sie aus meiner Sicht nicht.
Ob eine EPU nötig ist, richtet sich nach den Anfalls - EKGs. Wenn diese Sinustach zeigen, dann nicht. Wenn diese AVNRT zeigen, dann schon.
Gruß
C. Altmann

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14.02.2009, 14:22 Uhr
Antwort

die Werte sind ok.
Betablocker heilen Ihr Problem nicht. sie können die Pulsfrequenz im Anfall etwas mindern. würde ich nur dann nehmen, wenn Sie sich unter Betablocker wirklich besser fühlen.
Gruß
C. Altmann

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14.02.2009, 15:44 Uhr
Antwort

Hallo Herr Doktor Altmann,
vielen Dank für ihre Antwort.

Ich meine mit genauso schlau wie vorher, das zwei Unterschiedliche Diagnosen gestellt wurden.
Ich dachte wenn ich den Event-Rekorder benutze wüsste ich mehr.
Bin übrigens 45 Jahre alt.

Ich schreibe nochmal vom Kardiologen was auf.

Rhytmus Card-EKGs:

Es wurden 4 EKGs übermittelt, die sämtlich auswertbar waren.Sinusrhytmus,Frequenz zwischen 160 und 190/min.

Unauffälliger Stromkurvenverlauf.Sinustachykardie, 1 mal supraventrikuläre Extrasystole.

Zusammenfassende Beurteilung:

Es handelt sich um eine regelmäßige Tachykardie aus dem Vorhofbereich,wobei die regelhafte Beziehung zwischen Vorhofaktion und Kammeraktion einen Sinusrhytmus nahelegt.

Es gibt in seltenen Fällen Tachykardien, die aus dem Sinusknotenareal entstehen und im Oberflächen-EKG nicht von einen Sinusknotenaktivität zu unterscheiden sind.

Ich hoffe das Hilft ihnen etwas weiter.

Also demnach wird es wohl doch laut Kardiologe keine Sinustachykardie sein oder sehe ich das falsch?

Denn sonst würde doch bei der Diagnose nicht eine Supraventrikuläre Tachykardie angegeben werden.

Was den Ventrikel betrifft, ich habe nie hohen Blutdruck gehabt.Bildet die Verhärtung sich wieder zurück?
Und ist das gefährlich?

Warum hat man mir das denn bei der ambulanten Notaufnahme nicht gesagt, habe extra deswegen gefragt.

Ich werde jetzt versuchen die Betablocker langsam auszuschleichen.

Ich bedanke mich im vorraus.

Liebe Grüße Sandra.

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14.02.2009, 17:22 Uhr
Antwort

Ich glaube, der Befund spricht eindeutig gegen AVNRT.
Die so genannte Tachykardie ist ungenügend beschrieben: welche Frequenz hatte Sie, war diese Frequenz konstant? Wie viele Aktionen waren es? Von wo nach wo hat soch die HF dabei verändert? Bezieht sich die abschließende Beurteilng auf den Gesamtrhythmus oder auf die Tach Episode?
Die diast. Funktionsstörung kann sich zurückbilden. Allerdings müsste die Ursache geklärt und behandelt werden, z.B. Hypertonie.
Gruß
C. altmann

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14.02.2009, 18:03 Uhr
Antwort

Hallo Herr Doktor Altmann,

leider kann ich ihnen dazu nicht mehr sagen.Habe jetzt alles abgeschrieben was in dem Brief stand.

Ich hatte bis jetzt 8 mal Herzrasen, vorige Tage das letzte mal, aber da war der Puls nicht so sehr erhöht Puls von 129.

Also ich kann nur sagen das das Rasen immer gleich war in der Schnelligkeit.

Habe hier ein Kopie des EKGs dort steht bei dem ersten EKG:

10s 200/min
20s / min
30s / min ( ich denke die Gleichstriche stehen für dieselbe Frequenz

bei dem zweiten:
10s 180/min
20s 175/min
30s /min

Und beim 3ten:

10s 195/min
20s 190/min
30s /min

Und beim vierten EKG:

10s 180/min
20s 175/min
30s /min

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14.02.2009, 18:59 Uhr
Antwort

Das sind erstmal verdächtige Frequenzen, aber die offenen Fragen werden durch diese angaben nicht beantwortet.
Gruß
C. Altmann

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14.02.2009, 19:01 Uhr
Antwort

Leider weiß ich nicht was ich sonst noch tun kann.

Vielen Dank Herr Doktor Alrmann.

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14.02.2009, 23:15 Uhr
Antwort

Lieber Herr Doktor Altmann,

ist die verhärtung des linken Ventrikel denn gefährlich?Wundert mich das der Kardiologe im Krankenhaus dazu nichts gesagt hat.

Liebe Grüsse Sandra

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