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Herzrhythmusstörungen - immer wieder anders

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

21.06.2022 | 09:57 Uhr

Hallo Expertenrat,

ich bin männlich, 38 und habe in der Vergangenheit regelmäßig Sport (Joggen, Schwimmen, Fußball - Amateurbereich) getrieben. In meiner Jugend / Pubertät hatte ich eine Phase mit häufigen Extraschlägen in Ruhe. Damals habe ich fast keinen Sport gemacht und bin auch zu keinen Arzt gegangen - warum auch immer.  Als ich sportlich aktiv wurde (mit 18 Jahren) waren die Extraschläge weg (zumindest fühlte ich diese nicht mehr). Als ich mit 23 Jahren beim Sport "Probleme" bekam, wurde zum ersten Mal ein Check Up gemacht. Ich konnte ab einer gewissen Herzfrequenz keine Leistung mehr bringen und musste das Tempo drosseln. Es wurde ein Linksschenkelblock diagnostiziert, welchen ich durch moderate Steigerungen des Trainingspensums "wegtrainieren" konnte. Bei künftigen Untersuchungen trat der Linksschenkelblock nicht mehr auf. Ich hatte eigentlich trotz meiner "Probleme" immer wieder viele Jahre Ruhe was Extrasystolen und Rhytmusstörungen anging. Jedoch leide ich nun seit Mai 2021 unter immer wiederkehrenden Problemen und befürchte sogar, dass ich mittlerweile eine Herzneurose entwickelt habe - weshalb ich mich auch ab Juli 2022 in eine Psychotherapie begeben werde. Im Mai 2022 war es, als ob plötzlich ein Blitz durch mein Herz schoß. Es fühlte sich nicht wie ein Extraschlag an - die kenne ich ja zu genüge. Ich dachte sofort an einen Herzinfarkt, da ich meinen Puls auch nicht mehr spührte und geriet in Angst. mir wurde Schwindelig, Sichtfeld wurde eingeengt etc. Nachfolgende Untersuchungen bei zwei Kardiologen waren ohne Befund. MRT und Herz-CT ohne auch ohne Befund, keine Stenosen keine Verkalkungen. Ein Kardiologe meinte im August 2021, dass er sich bei mir keine "Hintertür" offen lassen muss, da mein Herz völlig gesund sei und ich jede Sportbelastung vollziehen kann, die ich will. Nur treten die Rhytmusstörungen jetzt immer bei anderen Situationen auf und die Abstände werden kürzer. Seit ein paar Wochen ist es nun so, dass mein Herzrhythmus zu Beginn einer Trainingseinheit komplett aus dem Takt gerät, Es sind sehr häufige Extraschlägen, also Salven mit unregelmäßigen Puls. Diese Phase dauert auch länger, also zwischen 10 Sekunden und 3 Minuten. Ein Arzt meinte - ohne eine erneute Untersuchung gemacht zu haben, dass dies dennoch unbedenklich ist. Ich kann mir das nicht vorstellen bei den Beschwerden und bin langsam am Verzweifeln was mit mir nicht stimmt. Ich habe die Befürchtung das mein Herz dabei komplett aus dem Takt gerät und seinen Dienst quittiert. Ich will aber auch nicht immer gleich wieder zu einem Kardiologen rennen oder mich von den Beschwerden beeinflussen lassen, nur leider habe ich derzeit auch bei jedem Training Angst, dass diese Phase wieder kommt. Was könnte das sein? Ist es tatsächlich möglich das die Beschwerden psychosomatisch sind?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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26.06.2022, 11:49 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Tipins,

Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Wir können das aus der Ferne natürlich nicht diagnostizieren. Tatsächlich ist es aber möglich, dass es sich dabei um psychosomatische Beschwerden handelt. Insofern und aufgrund Ihrer Vorgeschichte ist es durchaus angebracht, dass Sie eine Psychotherapie beginnen. Solche "Störungsbilder" lassen sich tatsächlich recht gut behandeln, wenn Ihre Motivation und Mitarbeit gegeben ist.
Trotzdem könnten Sie sozusagen schon vorarbeiten, bzw. sich auch absichern. Es könnte schon noch einmal sinnvoll sein, ein Langzeit-EKG anzufertigen, um genau eine solche Phase aufzuzeichnen.
Wir würden am ehesten davon ausgehen, dass sich zeigt, dass die Beschwerden unauffällig sind. Das wäre dann sozusagen eine Grundlage für die psychotherapeutische Behandlung (aber nicht die Einzige). Außerdem hilft es Ihnen, sich nochmal abzusichern. Sollte der Befund unauffällig sein, sollten Sie das aber auch akeptieren und es dann sozusagen "gut sein lassen" mit weiteren Untersuchungen.
Falls der Befund auffällig wäre, würde Ihnen natürlich Ihr Arzt sagen, wie es weitergeht.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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