Moin,
Bei mir sollen aufgrund des Grauen Stars beide Augen mit Monofocallinsen versorgt werden.
Das erste Auge wurde vor 2 Wochen operiert und die Kunstlinse eingesetzt. Nachdem der Verband am Tag nach der OP abkam, stellte ich recht schnell fest, dass bei bestimmten Bedingungen Lichtreflexe im Auge zu sehen sind.
Immer wenn ich aus einem dunkleren Bereich in einen helleren Bereich sehe, bildet sich im unteren Bereich des Sichtfeldes eine Reflexion in Form eines "U" bzw. einer liegenden Sichel. Die Höhe der Reflexion, des Us, im Auge ist abhängig vom Blickwinkel.
Jedesmal, wenn ich z.B. unter einer Deckenlampe hindurchgehe, an einer Wandlampe vorbeigehe oder nur aus dem dunkleren Flur in einen Raum gehe, in den durch das Fenster etwas Licht scheint, sehe ich diese störende Reflexion, die dann von unten nach oben durch das Auge wandert. Sehe ich im Dunklen auf ein Haus, in dem mehere übereinanderliegende Fenster erleuchtet sich, überlappen sich mehrere Reflexionen, so dass ein normales Sehen nicht mehr möglich ist. Mir an einem Tisch gegenüber sitzende Personen kann ich nicht ansehen, wenn die Tischbeleuchtung eingeschaltet ist, da das von oben einstrahlende Licht erhebliche Reflexionen am unteren Rand der Linse erzeugt und dadurch den Blick verschleiert.
Bei der wöchentlichen Kontrolluntersuchung mit pupillenerweiternden Augentropfen stellte mein Augenarzt fest, dass im unteren Bereich der Pupille der Rand der Linse sichtbar wird. Er meinte, dass die Möglichkeit bestünde, dass die Linse während oder nach der OP etwas nach oben gerutscht ist oder der gewählte Durchmesser zu klein ist.
Er konnte mir nicht sagen, ob sich das vielleicht noch gibt und beim Einwachsen der Kunstlinse irgendwann verschwindet. Evtl. muss ein weiteres Mal operiert werden...
Ich habe jetzt die Befürchtung, dass so etwas bei der OP des anderen Auges auch passiert und ich dann z.B. nachts nicht mehr Auto fahren kann....
Wie sind da die Erfahrungen? Muss der Chirurg da noch einmal operieren, und wenn ja, in welchem Zeitraum nach der 1. OP?
Lichtreflexion nach Katarakt-OP
Kategorie: Augen » Expertenrat Grauer Star und Glaukom | Expertenfrage
Antwort von Experte-Thelen
Lieber Patient,
das die jetzt operierte Linse nicht optimal zentriert ist und dadurch die von Ihnen beschriebenen Reflxionen entstehen, kommt vor nervt kann sich aber beruhigen, deshalb würde ich auch abwarten.
Das sie jetzt auch beim 2. Auge dieses Pech haben sollten glaube ich nicht kann aber ihre Unsicherheit verstehen Ob man nun deshalb erst abwartet hängt von ihrem Sehvermögen insgesamt ab und in wie weit sich die durch den grauen Star bedingte Visuseinschränkung am noch nicht operierten Auge bemerkbar macht.
Herzlichst Ulrich Thelen
Kommentar
Hallo Herr Dr. Thelen,
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Sicherlich hoffe auch ich, dass sich bei der 2ten OP nicht solche Probleme einstellen werden. Ich bin aber noch etwas im Zweifel bezüglich der evtl. Dezentrierung der Linse, so dass ich den Operateur aufsuchen und um eine Kontrolle bitten werde.
Der Unterschied des Sehvermögens zwischen operiertem und nicht operiertem Auge ist so groß, dass eine Korrektur nicht mit Brille möglich wäre. Die Doppelbilder könnte man nicht ausgleichen. Zur Zeit trage ich als einzige Möglichkeit eine Kontaktlinse auf dem nicht operierten Auge.
Da beide Augen mit den neuen Linsen nicht auf 100% korrigiert werden, sondern nach den OPs dann bei ca. -2 bis -2,25 (+Korrektur der Hornhautverkrümmung) liegen werden, hoffe ich dann erstmal eine Notbrille zu bekommen. Kontaktlinsen für beide Augen werde ich später anpassen lassen...
Liebe Grüße
Andy G.
Antwort von Experte-Thelen
...unten diesen Vorraussetzungen gerade auch wegen der Diplopie würde ich die OP des 2. Auge durchführen lassen....