Hallo,Herr Dr.Riess,
bitte um Ihre fachkundige Meinung bzgl.der Frage,ob die Einnahme von Eliquis gleichzeitig mit Dronedaron sowie bei einem vorhandenen vaskulären Aneurysma des Abdomen kontraindiziert ist.,und bejahendenfalls welche Antikoagulanz in dieser Situation in Betracht käme.Wegen beginnnender Osteoporose möchte eine 82-jährige Patientin auf den bisherigen,langjährigen erfolgreichen Einsatz von Phenprocoumon verzichten.
Mit freundlichem Gruss
A.Wrobel
Hallo Herr/Frau Wrobel,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich gehe nicht davon aus, dass das abdominelle Aneurysma die Indikation für die OAK Therapie ist sondern vermutlich Vorhofflimmern. Eigentlich schade, dass die Patientin auf den langjährigen Einsatz von Phenprocoumon verzichten möchte, den gut eingestellte Pat. (TTR > 66%) profitieren nicht von einer Umstellung auf NOAK/DOAK. Bezüglich der Osteoporose habe ich bei einer 82 jährigen meine Zweifel ob ein Wechsel eine Risikominderung einer Fraktur erwarten lässt. Entsprechende Optimierung von Vit. D und Ca mit körperlicher Aktivität sind da sicher hilfreicher.
Bezüglich Ihrer Frage nach der Comedikation mit Dronedaron kann von der Pharmakologie eine Erhöhung des Apixabanspiegels erwartet werden. Eine vor wenigen Tagen erschienene Studie in JAMA belegt jedoch, dass bei über 90000 Pat. eine Comedikation mit Dronedaron nicht zu einer erhöhten Blutungsrate in Kombination mit DOAK (Dabigatran, Rivaroxaban, oder Apixaban) führte. Bei der Pat. ist aber schon auf Grund des Alters eine Dosisreduktion notwendig, die Nierenfunktion muss natürlich zusätzlich berücksichtigt werden.
Zusammenfassend spricht mehr für als gegen eine Weiterführung der Therapie mit Phenprocoumon (idealerweise INR um 2 bis max. 2,5) .
liche Grüße
Gotthard Riess
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