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Was tun bei Knorpelschaden 4. Grades im Kniegelenk?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage

04.10.2021 | 10:52 Uhr

Hallo. Ich hatte im Dezember letzten Jahres eine Patellaluxation mit Knochenmarködem und kräftigem Gelenkerguss. Beim MRT wurde außerdem ein dysplastisches mediales Gleitlager, sowie Zeichen einer Retropatellararthrose mit subchondraler Zystenbildung retropatellar und retropatellarer Knorpelschaden Grad 4 insbesondere femoralseitig festgestellt. 

Ich bekam vom D-Arzt weder eine Bandage, noch Physiotherapie verschrieben - der Arzt meinte Physio würde nicht viel bringen, da meine Gleitlager zu flach sind. Eine Bandage habe ich mir dann selbst gekauft. Ich habe sehr starke Schmerzen im rechten Kniegelenk und Schmerzmittel helfen nur bedingt. Ein Orthopäde in einer Gelenkklinik meinte, Schwimmen und Fahrradergometer würde helfen. In einem Video eines Arztes aus der "Klinik am Ring" war allerdings zu entnehmen, dass bei einem Knorpelschaden 3. und 4. Grades Sport allein nicht reicht. Er sprach von Mikrofraktorierung oder Knorpelzelltransplantation. 

Ich fühle mich von den Fachärzten in meiner Region allein gelassen. Keiner hilft mir weiter. Nur Schmerzmittel auf Dauer kann doch nicht die Lösung sein. Habe dadurch schon Durchfall und Magenschmerzen. Ich weiß, dass Sie keine Ferndiagnosen stellen können, aber vielleicht haben Sie dennoch einen Rat oder eine Empfehlung für mich. Vielen Dank schonmal für Ihre Mühe.

LG,

Vala

 

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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04.10.2021, 21:18 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Vala,

wie genau kam es zu der Patellaluxation? Wie alt sind Sie? Hatten Sie vor dem Unfall Beschwerden hinter der Kniescheibe z.B. beim Treppauf- oder Abgehen? 

Die Behandlung der Patellainstabilität ist komplex. Wichtig sind zunächst einmal eine genaue Analyse der Anatomie. Neben dem Gleitlager spielen die Beinachse (vor allem X-Beine), die Höhe der Patella und die Rotation des Oberschenkels eine wichtige Rolle. War dies das erste Ereignis? Gab es einen Unfall oder Fremdeinwirkung oder ist die Patella einfach so luxiert? 

Bzgl. des Knorpelschadens ist auch hier die Therapie differenziert. Eine Therapie ist nur notwendig, wenn hinter der Kniescheibe Beschwerden auftreten. Darüber hinaus ist das Alter entscheidend. Knorpelregenerative Verfahren sind eher für jüngere Patienten. Auch können die Mikrofrakturierung oder Knorpelzelltransplantation nur dann erfolgreich sein, wenn die Knorpelschäden nur einen Gelenkpartner betreffen (entweder die Gleitrinne oder die Patella). 

Zu guter letzt muss auch betont werden, dass retropatellare Knorpelschäden oftmals keine Beschwerden verusachen. Daher ist zunächst sicher abzuklären, was genau Ihre Beschwerden verursacht. 

 

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