Hallo,
ich habe seit ca. 3 Wochen starke Schmerzen im unteren Bereich der Rippen. Rechts und Links, wobei es anfangs rechts schlimmer war und nun links. Bei Bewegung, beim Liegen (besonders beim Drehen), bei Husten oder Niesen oder wenn man die Stellen berührt dann tut es sehr weh. Dadurch bekomme ich irgendwie auch schlechter Luft. Ich hatte bevor diese Schmerzen anfingen ca. 4 Wochen sehr starken Husten. Daraufhin war ich bei der Internistin, dort wurde ich auf die Lunge getestet etc. Sie stellte fest das ich viel zu wenig Luft bekomme und dachte erst es wäre die Lunge an der es liegt. Dann wurde ich zum Orthopäden überwiesen, dieser hat nicht einmal geröncht, nur abgetastet. Er meinte die Muskulatur wäre wohl überanstrengt durch den Husten und das würde weh tun. Ich habe diese Klebetapes an beiden Seiten bekommen und sollte 5 Tage Ibuprophen einnehmen. Hab ich getan, es hat sich nichts geändert. Was könnte es noch sein? Ich hab inzwischen leider das Vertrauen in die Ärzte verloren, da jedes mal wenn ich wegen etwas zum Arzt gegangen bin, was wirklich nur in dringendsten Fällen war, dann bekam ich meist dasselbe zu hören: Keine richtige Untersuchung, nur die Symptome angehört und dann irgendwas verschrieben bekommen was unnötig teuer war und was ich auch so in der Apotheke ohne Rezept hätte kriegen können, meistens mit der Anweisung: Ein paar Tage schonen dann müsste es weg sein. Ich weiß nicht... Danke im Vorraus!
Starke Rippenschmerzen seit Wochen
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage an Lifeline Gesundheitsteam
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo yulicous,
3 Wochen starke Schmerzen: das ist unverantwortbar. Zunächst zur aktuellen Situation: können Sie den Schmerz durch die Einnahme von Schmerzmitteln kontrollieren? Nehmen Sie Medikamente? Was ihre Lunge ohne Befund? Wurden sie abgehört? Wann zuletzt? Sind sie Druckempfindlich im besagten Rippenbereich? Sind äußere Anzeichen in der betroffenen Region auf der Haus zu sehen? Ausschlag? Rötung? Schwellung? Erguss?
Welche Ursachen wurden ausgeschlossen? bronchitischer Infekt? Asthma? Kommt ein Trauma in Frage? Ein Verletzung beim Sport? Ein Röntgebild würde zwar auch jetzt noch mit einer Verkalkungslinie zeigen, ob eine FRaktur vorgelegen hat, aber auch eine Prellung wäre im Rippenbereich äußerst schmerzhaft und dennoch würde sich die Behandlung nicht unterscheiden, da eine Rippenfraktur nicht gegipst werden kann: ihr Brustkorb muss sich ja zum Atmen bewegen können.
Da der Schmerz bewegungsabhängig ist, ist eine Verletzung, etwa eine Prellung die auch mit einem Bruch verbunden sein kann. am wahrscheinlichsten.
Können Sie dies als Ursache ausschließen, so muss die Ursache vom Lungenfacharzt abgeklärt werden. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. Der Schmerz kann von einer Überanstrengung der Zwischenrippenmuskulatur kommen. Sollte aber dann auch vergehen, sobald der Husten vorbei ist - ist der Husten noch vorhanden? Wenn ja, wo kommt er her? Rauchen Sie? Haben Sie z.B. in Ihrem Studium mit Chemikalien oder Lösungsmitteln hantieren müssen, deren Dämpfe sie unabsichtlich inhaliert haben? Haben Sie andere Substanzen inhaliert? Haben Sie Allergien?
Wie sie sehen: theoretisch viele Möglichkeiten. Um einen Arztbesuch zur Klärung werden Sie nicht herum kommen. Suche Sie den Internisten erneut auf - er kann Sie dann ggf. zum Lungenfacharzt überweisen oder ein Röntgenbild veranlassen. Wird der Schmerz akut, so können Sie sich jederzeit in einer Nothilfe einer Klinik vorstellen. Dort sind auch alle Untersuchungsmittel in einem Haus gebündelt und für Sie verfügbar.
Ich möchte Sie nicht beunruhigen. Nach mehren Wochen ist die Situation nicht akut. Die Auflistung der möglichen Ursachen dienst also als Denkanstoß in verschiedenste Richtungen zur Ursachenklärung.
Ich wünsche Ihnen eine schnelle Genesung!
Kommentar
Hallo, danke für die schnelle Antwort und die super Beratung! Sowas würde man doch gern mal von seinem Arzt beim persönlichen Gespräch hören anstatt einfach abgewimmelt zu werden. Also,
Durch die Schmerzmittel wird der Schmerz höchstens sehr wenig gelindert, aber wirklich besser machen sie ihn nicht. Medikamente nur die Pille. Also bei dem Lungenfunktionstest kam ein sehr schlechtes Ergebnis raus, aber die "Linie" war wackelig, woraufhin die Ärztin meinte das dies eher danach aussieht das es nichts mit der Lunge zu tun hat sondern eben eher das ich momentan so schwer durchatmen kann weil das alles so verengt ist. Beim Abhören kam nämlich weiter nichts raus, alles o.k. Und auch durch das Spray hatte sich nichts geändert. Das war vor 1 Woche erst. Äußerlich kann man nichts sehen, nichts blau o.ä. Ein Trauma kommt eigentlich nicht in Frage, da ich auch weder gestürzt bin noch habe ich mich irgendwie hektisch bewegt oder so. Das kam von einer Nacht auf die andere, erst auf der einen Seite, dann auf beiden. Also der Husten ist durch den Hustensaft sehr schnell viel besser geworden. Nun kommen nur noch ab und zu ein paar kleinere Huster vor. Das hatte ich aber schon immer etwas, alle 2 Monate ca. habe ich mal für ein paar Wochen starken Husten in Verbindung mit einer Erkältung. Ich rauche nur noch gelegentlich, um es im Endeffekt bald ganz abzustellen. Allergien habe ich keine soweit ich weiß, die Internistin hatte mich nach Heuschnupfen befragt weil ich auch meistens eine dichte Nase habe, aber hat mich weiterhin nicht darauf getestet. Mit Chemikalien habe ich gar nichts zu tun. Also soll ich nun eher zum Lungenfacharzt als zum Orthopäden gehen? Vielen Dank!
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Yulicous,
da Sie alle Möglichkeiten ausschließen können, die für eine Verletzung sprechen, wird der Orthopäde wohl nicht helfen können.
Der Husten muss dringend weg. So bin ich froh, dass Sie Ihren Zigarettenkonsum ohnehin schon abzustellen versuchen.
Ihr Atemweg sollte von oben bis unten nochmal gründlich durchgecheckt werden. Möglicherweise sind die Schmerzen und der Husten zwei unabhängige Symptome. So können Sie den bereits bekannten Husten weiter symptomatisch behandeln, in der Hoffnung, dass mit dem kompletten Rauchverzicht sich auch dieses Problem löst.
Ihr Lunge muss allerdings dann nochmals genauer ins Vizir genommen werden. Eine Röntgenaufnahme ist dann wohl auch unumgänglich um erste Hinweise zu erhalten, ob da im Bereich der Lunge passt.
Der Chemikalienansatz ist auch auszuschließen, jedoch denkt der kunstverständnislose Mediziner bei Ihrem Fach an Bleiweiß, Lösungsmittel, Marmorstaub, whatever... aber all dies kommt offensichtlich nicht in Frage.
Darum: zurück zum Internisten, die Befunde vom Lungenarzt und dem Orthopäden besprechen und dann die weitern Schritte gemeinsam planen.
Alles Gute!