Sehr geehrte Experteam,
bei mir wurde vor etwa 5 Jahren eine cP festgestellt. Die Schübe haben bei mir die Lunge mitbeteiligt und ich habe eine histologisch gesicherte Lungenfibrose aufgrund langjähriger rheumatischer Erkrankung. Seit etwa einem Jahr habe ich nachts - wenn ich mich tagsüber besonders belastet habe - Schüttelfrost. Die Belastung kann wie gestern z.B. eine Autofahrt über ca. 500 km sein, es kann aber auch sein, dass ich gebügelt habe oder einfach nur einkaufen war. Vielleicht sollte ich Ihnen noch mitteilen, dass ich 24 Std./d O2-pflichtig bin mit 6 l.
Ich kann mir nicht vorstellen, weshalb ich diese Schüttelfröste bekomme, denn sie sind wirklich ganz unangenehm und ich friere dann wirklich etwa 1 Std. ununterbrochen, bis ich wieder einigermassen ruhig und warm werde. Können Sie sich daraus ein Bild machen?
Für Ihre Hilfe bin ich Ihnen sehr dankbar.
Ihre Marion Ohm
Nächtlicher Schüttelfrost
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Frau Ohm,
eine sichere Klärung ihrer Beschwerden ist auf diesem Wege leider nicht möglich. Sie sollten sich daher unbedingt bei der/dem sie betreudenden Ärzten zur Abklärung vorstellen.
Schüttelfrost kann viele verschiedene Ursachen haben, auf die ich hier nicht im Detail eingehen kann. Eine Möglichkeit wäre ein fieberhafter Anstieg der Körpertemperatur, der dann z.B. auf eine Infektion hinweisen könnte. Ich empfehle Ihnen daher beim nächsten Schüttelfrost unbedingt Fieber zu messen. Eine erhöhte Körpertemperatur sollte in ihrem Fall unbedingt rasch abgeklärt werden. Da manche Infektionen nur mit einem geringen oder keinem Anstieg der Körpertemperatur einhergehen können, empfehle ich Ihnen in jedem Fall eine weitere Abklärung durchführen zu lassen.
Da der Schüttelfrost in ihrem Fall immer dann auftritt, wenn Sie sich einer stärkeren körperlichen Belastung unterzogen haben, ist es möglich, dass ihre Beschwerden Ausdruck einer starken körperlichen Erschöpfung sind. Wenn diese Vermutung richtig ist, sollten die Beschwerden an ruhigeren Tagen nicht oder nur in abgeschwächter Form auftreten. In diesem Fall müssten Sie versuchen, Sie belastende Aktivitäteten einzuschränken - wobei ich mir darüber bewusst bin, dass dies in Anbetracht ihres bereits stark eingeschränkten Aktionsradius sehr schwierig ist.
Leider kann ich Ihnen auf diesem Weg nicht weiterhelfen. Besonders wichtig erscheint mir, dass das Vorliegen einer Infektion als Ursache des Schüttelfrostes rasch ausgeschlossen wird.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, mit freundlichen Grüßen
PD Dr. C. Kneitz
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Kneitz,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ob evtl. Infektionen im Körper stattfinden, weiß ich nicht, aber oft kommen die Schüttelfröste auch ohne vorherige Anstrengung. Anstrengung deshalb in , weil ich noch zusätzlich zur cP eine sogenannte Rheumalunge habe und allein schon durch den O2-Verbrauch ziemlich zahm gehalten werde. Und Autofahrten sind ja nun in dem Sinn keine körperliche Anstrengung. Gut, Bügeln kann man auch als körperliche Anstrengung werten, aber auf dem Beifahrersitz Autofahren? Das ist bestimmt keine Anstrengung im eigentlichen Sinn. Jedenfalls macht es mich schon ziemlich fertig, wenn ich zu dieser Jahreszeit mit einem dicken Winterschlafanzug und mit Decke und extra warmer Decke darüber ins Bett krieche. Und dann werde ich - so gegen 2 Uhr - wach und schüttele mich.
Sind Ihnen denn schon solche Fälle bekannt? Haben Sie von diesem Phänomen schon gehört? Ich kenne in meiner doch relativ großen Bekanntschaft niemanden, der einfach so das Schütteln bekommt, bei Fieber ja, aber so nicht.
Herzlichen Dank für die Beantwortung der Frage.
Viele Grüße
Marion Ohm
Antwort
Sehr geehrte Frau Ohm,
in der Tat ist es so, dass der von Ihnen beschriebene nächtliche Schüttelfrost - außer im Rahmen eines Fieberanstieges - ein ungewöhnliches Symptom darstellt. Neben den bereits angesprochenen Ursachen kommen theoretisch auch Stoffwechselstörungen als Ursache in Frage.
Letztendlich ist eine Abklärung ihrer Beschwerden erforderlich. Im Vordergrund wird hierbei sicherlich stehen, eine Infektion auszuschließen. Ich empfehle Ihne daher sich zur Abklärung ihrer Beschwerden möglichst bald in ärztliche Behandlung zu begeben.
Mit freundlichen Grüßen
PD Dr. C. Kneitz