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Leistenschmerzen seit sieben Monaten

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage

17.05.2020 | 21:16 Uhr

Grüß Sie,

Bei einem Ausfallschritt beim Fußballspielen vor etwa sieben Monaten habe ich ein Stechen in der Leiste wahrgenommen, welches aber nach kruzer Zeit während dem Spielen wieder verschwand. Beim den nächsten Trainings tat es beim Belasten selber nicht weh, nur nach dem Sport. Es entwickelte sich dazu, dass es auch beim Sport wehtat. Dann habe ich aufgehört zu trainieren. Die Leiste schmerzt jetzt auch ohne Belastung. Weiters sind Lymphknoten in der Leiste geschwollen. Ich habe es schon einmal von einem Arzt untersuchen lassen - es wurde ein Ultraschall vom Bauchbereich und der Leiste gemacht und es wurde nichts Auffällliges gefunden - und somit wurde eine Leistenzerrung diagnostiziert. Dies ist aber schon 5 Monate her und seitdem ist es nicht besser geworden.

Ich hoffe Sie könnnen mir helfen

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Lifeline Gesundheitsteam
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20.05.2020, 08:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Bei einer Adduktorenzerrung gibt zahlreiche Therapieansätze. Allen gemein ist jedoch aufgrund der großen Gefahr eines chronischen Verlaufs eine Belastungsreduktion und je nach Schweregrad der Verletzung eine Sportpause. Nach Abklingen der Beschwerden folgt in der Regel eine Remodulierungsphase, um die Gefahr von erneuten Verletzungen der Ansatzsehen zu reduzieren.

Im Verlauf kann es zu einer Insertionstendinopathie kommen, die durch mechanisch bedingte Reizungen des Überganges zwischen Sehne und Knochen entsteht.

Der betroffene Muskelansatz schmerzt bei Druck und Bewegung. Kraftvolle Bewegungen, an denen der ansetzende Muskel beteiligt ist, führen zu einer Schmerzverstärkung  Zusätzlich besteht ein Druck- und Dehnungsschmerz. Mit der Zeit verhärten die Muskeln als Resultat ständiger Schmerzen bei Anspannung. Im weiteren Verlauf unterliegt der jeweilige Muskel wegen schmerzbedingter Nichtbeanspruchung einer Schwächung und Atrophie.

Die Behandlung von Adduktorenzerrungen und Insertionstendopathien ist von Fall zu Fall unterschiedlich durchzuführen. Wichtig ist, die Ursache, also die Fehlbelastung zu verhindern bzw. den Bewegungsablauf so zu verbessern, dass keine weiteren Reizungen entstehen. 

Weitere therapeutische Maßnahmen zielen auf die Steigerung der Elastizität und Verminderung der übermäßigen Neubildung von Kollagen umfassen:

  • lokale Anwendung von Wärme
  • Injektionen von Glukokortikoiden
  • Stoßwellentherapie
  • Tapen
  • Elektrotherapie
  • Kräftigung der umgebenden Muskulatur

In der Akutphase kann zur Schmerzstillung auch Kälte angewendet werden. 

Ergänzend dazu sollte jede Adduktorenzerrung und jede  Insertionstendopathie mit Physiotherapie behandelt werden. 

Die Therapie ist meist langwierig und erfordert viel persönlichen EInsatz und Übungswillen. DIe in der Krankengymnastik gelernten Übungen müssen täglich in Eigenregie wiederholt werden. 

Stellen Sie sich bei einem Orthopäden vor, dieser wird mit Ihnen ein auf Sie passendes Therapiekonzept erarbeiten. Ggf. kann die Durchführung eines MRT zur weiteren Diagnostik sinnvoll sein, 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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