Guten Tag,
folgendes Problem:
Weil mir (weiblich, 43 Jahre) über eine Woche lang ständig übel war und mein Magen auf Druck mit Schmerz reagierte, bin ich zum Hausarzt gegangen. Dieser hat einen Ultraschall vorgenommen, dieser war ohne Befund.
Bei dem folgenden Bluttest stellte sich heraus, dass die Leukozyten bei 14.000 liegen. Normal sind ja nur bis 10.000.
Mein Hausarzt sagt, er denkt, es handele sich um eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür.
Eine Magenspiegelung wird erst Ende des Monats durchgeführt, da ich eher keinen Termin erhalte. Ich wurde bei den entsprechenden Internisten eher abgewimmelt (Kommen Sie mal im Mai, so schlimm ist das mit den Leukozyten nicht).
Die anderen Blutwerte waren in Ordnung.
Muss ich mir wegen der Leukozytenwerte ernstlich Sorgen machen?
Danke und Gruß
Bollmeier
Übelkeit und erhöhte Leukozyten im Blut
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage
Antwort von Experte-Ohlert
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer Internetkonsultation sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als Denkanstoß für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Nun aber zu Ihrer Frage:
eine leichte Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) ist ein ganz unspezifisches Symptom, welches im Prinzip schon abgeklärt werden sollte. Einschränkend sei aber darauf hingewiesen, dass eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen auch durch entzündliche Prozesse hervorgerufen werden kann (wie zum Beispiel eine Magen Darm Grippe). Auch eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür ist prinzipiell in der Lage, eine solche Veränderung zumindest zu begünstigen.
Insofern kann es sich durchaus um einen flüchtigen Befund handeln. Das eher Internist einer eher abwartende Haltung einnimmt, kann ich gut verstehen. Es macht Sinn, zunächst das Ergebnis der Magenspiegelung abzuwarten, gegebenenfalls in etwa in diesem Rahmen die Leukozyten zu kontrollieren und dann die Situation neu zu bewerten.
Eine umfangreichere Diagnostik kann gegebenenfalls später indiziert sein; derzeit geben die vorgetragenen Befunde hierfür (noch) keinen Anlass.
Ein ganz allgemeiner Hinweis: beim Raucher sind die weißen Blutkörperchen in vielen Fällen vermehrt, ohne dass sich eine sonst krankhafte Ursache hierfür darstellen würde.