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Druck Oberbauch/Übelkeit

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

05.12.2020 | 17:48 Uhr

Hallo,

schonmal Verzeihung für die etwas längere Ausführung. Ich habe seit ungefähr Anfang des Jahres Probleme mit meinem Magen/Zwerchfell, ich weiss nicht genau. 

Angefangen hat das ganze Anfang des Jahres das ich Abends immer mal eine leichte Übelkeit vernommen habe, fast nicht störend. Gleichzeitig habe ich immer wieder Probleme mit Herzstolpern, Herzklopfen bei Angestrengungen etc gehabt. Ich ging zum Arzt worauf ein Bluttest, EKG, Echo, Belastungs-EKG alles gemacht wurde. Alles in Ordnung.

Symptome wurden diesbezüglich wieder besser. Die Übelkeit und das Völlegefühl wurden allerdings stärker über die Wochen/Monate. 

Seit ungefähr 3 Monaten ist es so das ich oft ganz starken Druck im Oberbauch habe, als würde ich platzen teilweise, wenn ich in die Bauchatme zieht es schon sehr stark und mir wird schlecht davon. Komischerweise werden die Beschwerden beim Sitzen & Liegen meist deutlich besser. Sobald ich mich aufrichte zieht es wieder im Oberbauch/Zwerchfellbereich das manchmal das Atmen sogar etwas schwer fällt. 

Ich ging wieder zum Arzt und der sagte mir das es vom Nervensystem kommen kann, weil im Zwerchfell die ganzen Nerven durch müssten und das ganze auch von Verspannungen von der Wirbelsäule her kommen kann. Auch meine Übelkeit und meine Oberbauchbeschwerden. Er sagte mir das jeder Wirbelkörper auch für einzelne Organe zuständig ist weil dort Nerven verlaufen. 

Er sagte mir Magenkrebs oder was ernstes ist fast völlig ausgeschlossen da ich 1. viel zu jung bin (29) und 2. weil das sonst nicht immer mal wieder besser und schlechter gehen würde, sondern Tumore in dem Alter meist sehr aggressiv sein und rapide Verschlechterung mitbringen würden. 

Ich habe schonmal 2 Wochen Pantoprazol bekommen mit keiner Besserung der Beschwerden. Es ist manchmal sehr stark dieses ziehen & auch die Übelkeit, besonders nach dem Essen und manches mal wieder deutlich besser, teilweise sogar abwechselnd am Tag. 

Er hat nochmal ein Ultraschall gemacht von sämtlichen Organen, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Aorta, Nieren nichts auffälliges.

Heute ging es mir beispielsweise wieder sehr schlecht Hab nur eine BBQ Suppe zum Mittag gegessen und danach wieder totale Übelkeit und dieses ziehen im Zwerchfell-Bereich. Bin spazieren gegangen wo es auch immernoch sehr stark war, kam zuhause an hab mich hingesetzt und geweint und direkt danach so gut wie Beschwerdefrei! Keine Übelkeit und kein ziehen, hab das direkt ausgenutzt und Haferflocken und Weintrauben gegessen und jetzt gehts mir relativ gut vom Magen her. 

Ich habe in den letzten 4-5 Wochen knapp 5 Kilo abgenommen, ist das bedenklich?? Ich habe wirklich Sorge das ich was ernstes habe auch weil ich so stark abgenommen habe. Ich bin 180 gross und wie aktuell 75 Kilo, ich habe die letzten 10 Jahre immer um die 80 Kilo gewogen, noch nie so wenig wie jetzt. 

Ich bewege mich relativ wenig und mache kein Sport. Ich hoffe einfach auf ein wenig Beruhigung da mich das alles nun wirklich sehr belastet schon wochenlang. 

Ich werde wohl nochmal zur Magenspieglung gehen aber Termine bekommt man ja leider nicht so kurzfristig und ich mache mir echt Sorgen was ernstes zu haben.

Wie schätzen sie die Situation ein? Kann das nervlich sein? Kann diese Teilweise krassen Symptome durch Angst ausgelöst werden? Auch der Gewichtsverlust?

Weil es ist mal besser mal wieder ganz schlimm und das jetzt schon fast 1 Jahr lang.

LG

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05.12.2020, 18:26 Uhr
Antwort

Ein ganz kurzer Nachtrag:

Ich rauche seit Anfang des Jahres nicht mehr und bin auf E-Zigarette umgestiegen. Überall ließt man das Nikotin ja auch Einfluss auf den Magen hat, Sodbrennen (was ich gar nicht habe) begünstigt und auch auf den Ösophagussphinkter wirkt. Bei meinem Liquid was 6mg Nikton hat, gelangt natürlich auch Kondensat immer mit in den Magen. 

Kann es sein das genau DAS, diese ständige Übelkeit und Oberbauchschmerzen verursacht? Ist damit hauptsächlich das Nikotin gemeint, oder ist da eher von Zigaretten mit den ganzen anderen schädlichen Stoffen die rede? 

Wobei ich die ersten Monate mit E-Zigarette keiner dieser Probleme hatte.

Experte-Ohlert
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09.12.2020, 07:25 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Ûnklare Beschwerden im Oberbauch müssen natürlich einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden.

Hierzu bediient man sich in aller Regel des Konzeptes der sogenannten Stufen-Diagnostik.

Dies beinhaltet, dass zunächst relativ einfache wenig invasive, schnell zu initiierende Untersuchungen durchgeführt werden und dann anschließennd zu komplexeren, invasivere, aufwändigeren Untersuchungen übergegangen wird, je nachdem, wie das Ergebnis der vorangehenden Untersuchungen gewesen war.

Dies könnte zum Beispiel so aussehen: nach der Anamnese-Erhebung folgt die körperliche Untersuchung. Ultraschall, Labor sind auch relativ einfache Untersuchungen die folgen würden. Es könnte dann eine Magenspiegelung auf dem Programm stehhen, wobei dann je nach Ergebnis eine Therapie eingeleitet wird oder eine weitergehende Untersuchung (zum Beispiel Schichtbild-Untersuchungen, zum Beispiel Funktionsuntersuchungen) eingeleitet werden könnten.

Wie das Untersuchungsprogramm sich genau gestaltet, hängt natürlich vom Einzelfall ab bzw. von den Ergebnissen der vorangegangenen Untersuchhunggen.

Eine Einschätzung, ob die geschilderten Beschwerden eine ernst zunehmende oder eine weniger ernst zunehmende Ursache haben kann man aus der Entfernung heraus natürlich nicht abgeben. Erfahrungsgemäß sind viele Oberbauchbeschwerden glücklicherweise durch relativ wenig ernste Erkrankungsbilder verursacht.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

Experte-Ohlert
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09.12.2020, 07:27 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Zur Ergänzung: wir wissen, dass das Rauchen und das sogenannte „dampfen“ mit der E-Zigarette keineswegs harmlos sind.

Insofern ist doch der einfachste Weg, etwaigen Gesundheitsschäden oder Störungen des Wohlbefindens aus dem Weg zu gehen, in dem weder geraucht noch gedämpft wird.

Freundliche Grüße

Dr. Ohlert

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09.12.2020, 10:06 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die Antwort. Einen Termin zur Magenspieglung steht als nächstes an.

Eine Frage noch zu dem Gewichtsverlust, hält der sich noch im Rahmen?

Ich esse natürlich weniger die letzte Zeit durch die Beschwerden und bin dazu zusätzlich noch sehr ängstlich und nervös. Ist das durchaus normal dann noch ohne direkt an einen Tumor oder so zu denken?

Übrigens: Wenn ich mich hinlege verschwindet der Druckschmerz beim Tief einatmen stark. Besonders wenn ich länger nichts gegessen habe lässt der Schmerz und die Übelkeit etwas nach. 

Dieses ziehen im Oberbauch ist oftmals am stärksten ausgeprägt wenn ich stehe. Sobald ich mich aufrichtige fühlt sich im Oberbauch alles hart und verwachsen an, sodass ich schwer tief in den Bauch atmen kann. 

Ist das bei vergleichweisen harmloseren Ursachen wie Gastritis oder Reflux etc üblich? Mache mir so sorgen.

LG

Experte-Ohlert
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14.12.2020, 06:39 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Es erscheint mir durchaus sinnvoll, das Ergebnis der Untersuchungen abzuwarten, bevor man über die Ergebnisse diskutiert.

Wäre es immeer so einfach, dass man aufgrund einer Beschwerdeschilderung 1:1 auf die dahinter stehende Erkrankung schließen könnte, so wäre das sicherlich eine großartige Möglichkeit der Diagnostik. Leider ist es nicht so. Beschwerden können atypisch sein. Deshalb ist es immer sinnvoll, erst die Diagnostik durchzuführen und dann weitere Geddanken zu machen.

Freundliche Grrüße

Dr. Ohlert

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