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Hohes Risiko für Diabetes?

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Diabetes | Expertenfrage

05.07.2022 | 13:09 Uhr

Guten Tag. Ich (30) habe eine etwas spezielle Frage und zwar geht es darum dass ich im Jahre 2016 im Rahmen eines grossen Blutbildes mein Testosteron mitbestimmen lassen habe und mein Wert lag bei 3,4 ng/ml was ja im Internet oft als grenzwertig oder im Graubereich angesehen wird. Das freie Testosteron war auch im unteren Normbereich aber ich glaube das wird ohnehin aus dem Gesamttestosteron errechnet. Jedenfalls habe ich mich im Netz informiert und daraufhin noch FSH und andere Hormone mitbestimmen lassen die allerdings alle ganz normal ausfielen nicht mal grenzwertig. Ich habe mir auch die Meinung von mehreren Urologen eingeholt bzw bei einem wurde ich auch persönlich vorstellig und diese meinten alle dass bei mir alles in Ordnung wäre und kein Handlungsbedarf besteht wenn ich keine Beschwerden habe. Der Referenzbereich im Labor lag auch bei 1,75 bis 7,81 ng/ml und jedes Labor soll wie ich hörte seine eigenen Messmethoden haben. Ich habe das Thema also ed acta gelegt und war beruhigt. Allerdings habe ich gestern erstmals gelesen dass ein niedriger Testosteronspiegel mit einem erhöhten Risiko für Diabetes einhergehen kann. Es gilt zwar nicht als belegt aber mehrere Studien weisen darauf hin dass ein Testosteronmangel und geringfügiger auch ein grenzwertiger Testosteronspiegel das Risiko erhöhen können. Auf einer Seite stand z.B dass ein Mangel das Risiko um das 4,5 Fache erhöht und im Graubereich um 1,9. Auf einer anderen Seite wurde das Risiko generell mit 2,1 mal höher angegeben. Nun bin ich etwas beunruhigt da mir ja von mehreren Ärzten von einer Substitution abgeraten wurde und es für mich tatsächlich besonders in meinem noch jungen Alter nicht in Frage kommt. Da ich ja im Referenzbereich liege, meine FSH und anderen Hormonwerte alle ganz normal waren und auch meine Hoden unauffällig sind spricht nichts dagegen dass ich Nachwuchs zeugen könnte und ich habe mittlerweile auch eine Freundin mit der ich mir eine Familie vorstellen kann und eine Substitution verschlechtert ja oftmals die Fruchtbarkeit. Zudem birgt es ja auch noch weitere Risiken und selbst bei älteren Männern wird oft davon abgeraten und zumeist auch nicht als Dauerlösung empfohlen. Aber wie soll ich nun mit dieser Information umgehen? Muss ich jetzt mein Leben lang mehr Angst vor Diabetes haben als andere? Ich habe erst vor 3 Monaten ein grosses Blutbild machen lassen das allgemein sehr gut war und mein Blutzucker lag nüchtern bei 77 es scheint also im Moment kein Grund zur Sorge zu bestehen. Familiär würde ich mein Risiko als mittelmäßig einstufen da zwar 2 meiner Großeltern Diabetes haben meine Eltern sind allerdings mittlerweile beide Mitte 60 und sie haben beide nie Probleme diesbezüglich gehabt. Geschwister habe ich keine.

Was meinen Sie denn dazu? Da eine Testosteronsubstitution bei mir nicht in Frage kommt macht mich diese Info als Hypochonder jetzt nur unsicher ohne dass ich wirklich etwas daran ändern kann. Viel Bewegung mache ich bereits und meine Ernährung ist auch ganz gut obwohl da noch etwas mehr Luft nach oben ist. Meine Mutter ist Allgemeinärztin und reagierte als ich sie gestern darauf ansprach recht unbesorgt darauf und meinte ich muss mir wegen meinem Krankheitsbild immer eine Sache suchen vor der ich Angst habe. Mein Hausarzt meinte in der Vergangenheit auch ähnliches. Aber wie schätzen Sie die Lage ein? Meinen Sie ich muss mir wegen Diabetes mehr Sorgen machen als andere? Ich weiss dass man das bei keinem so genau sagen kann und es von vielen verschiedenen Faktoren abhängt aber muss ich alleine deshalb mit einem stark erhöhten Risiko rechnen oder kann ich bei gesunder Lebensweise genauso unbesorgt Leben wie andere auch? Da ich wie gesagt Hypochonder bin ist es sehr ärgerlich dass ich das gestern gelesen habe

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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06.07.2022, 17:47 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Foellmi,

aus unserer Sicht brauchen Sie tatsächlich keine Sorgen davor zu haben. Einerseits haben Sie ja kein erniedrigtes Testosteron, andererseits scheinen ja auch sonst keine Risikofaktoren vorzuliegen. Ihr Risiko ist also insgesamt einfach gering. Machen Sie sich keine Sorgen.

Wir hoffen, wir konnten Sie etwas beruhigen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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06.07.2022, 20:30 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort das hat mich wirklich beruhigt. Ich lebe schon recht gesund und achte auch darauf mich immer gesünder zu ernähren allerdings habe ich die letzten 2 Monaten den Fehler gemacht und meine Bio Direktsäfte (Apfel und Orangensaft) als Durstlöscher zu benutzen. Ich wusste vorher tatsächlich nicht dass das nicht so gesund sein soll. So habe ich manchmal auch ca 1 Liter am Tag davon getrunken und an vereinzelten Tagen noch jeweils zusätzlich 1 grosse Cola, Sprite und ein grüner Tee von Pfanner. Dann habe ich noch an 2 Abenden ein paar kleine Bier getrunken von denen einige normale Bier waren und andere die süsseren Mixery Getränke. Allerdings trinke ich generell nurnoch 1 mal im Monat Alkohol (früher 1 bis 2 mal Wochenende) und Sorgen mache ich mir primär um die Direksäfte und den Eistee. Sie sind zwar Bio und die Direktsäfte haben keinen zusätzlichen Zucker sondern "nur" Frukrose" und der Eistee soll laut meiner Mutter vergleichsweise recht wenig Zucker gehabt haben aber gerade nachdem ich so zufrieden und erleichtert wegen meiner guten Zuckerwerte bei der Blutabnahme war musste ich jetzt leider diesen Fehler machen. Sonst habe ich die letzten Jahre nur recht wenig süsse Getränke konsumiert. Es gibt ja Studien die sagen dass süsse Getränke das Diabetesrisiko erhöhen wobei sich da viele scheinbar uneinig sind ob und um wieviel und bei welchen Getränken sich das Risiko erhöht u.s.w.  Meine Mutter meint jedenfalls dass sie sich überhaupt keine Sorgen macht und von so kurzer Zeit auch nichts passiert sein kann und ich suche immer nach neuen Dingen um mich verrückt zu machen. Wie schätzen Sie die Lage ein? Habe ich mich die letzten 2 Monate in Gefahr gebracht oder glauben sie nicht dass ein 30 jähriger der erst vor kurzem noch so gute Werte hatte wegen ca 2 Monate vermehrtem Konsum von süssen Getränken so schnell einen Prädiabetes oder gar Diabetes entwickeln kann? Meine Mutter meint wie gesagt ich brauche mir keine Gedanken zu machen und ich soll in Zukunft einfach wieder mehr Wasser und Tee trinken ansonsten brauche ich nichts zu machen. Aber die Mutter ist für das Kind in erster Linie die Mutter und nicht die Ärztin deswegen hole ich mir sicherheitshalber noch andere Meinungen ein und es kann generell nie schaden sich mehrere Meinungen einzuholen. Jedenfalls habe ich bereits gestern begonnen meine Trinkgewohnheiten wieder umzustellen und hoffe dass ich mir jetzt wegen dieser kurzen Zeit des "Sündigens" keine Gedanken machen muss

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06.07.2022, 20:44 Uhr
Antwort

Ps: Die Säfte habe ich meistens Mittags nach der Bewegung zwischen 15:00 und 18:00 und nicht zu einer Mahlzeit gegessen. Meistens habe ich am Abend dann nochmals Bewegung gemacht. Nur an manchen Tagen habe ich mich danach nicht mehr bewegt und die Säfte noch spät Abends zusammen mit Mandeln und Orangen getrunken 

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07.07.2022, 12:52 Uhr
Antwort

Ich habe die Frage gestern zuerst an Frau Dr. Sabine Schulz gestellt aber da ich hier zuvor bereits ein ähnliches Thema hatte und somit keinen neuen Theard dazu eröffnen musste habe ich die Frage bei Gelegenheit hier einfach nochmal gestellt ich hoffe man sieht mir das nach. Frau Dr. Sabine Schulz hat bereits geantwortet und meint sie hält eine erneute Blutuntersuchung für nicht sinnvoll und ich brauche mir wegen des kurzen Zeitraums vermehrter Zuckeraufnahme keine Gedanken machen. Ich stelle ihr oft Fragen und habe auch Vertrauen in ihre Antworten allerdings würde es mich freuen wenn Sie mich hier auch noch einmal beruhigen können sofern Sie sich der Meinung von Frau Dr. Sabine Schulz anschließen können 

Lifeline Gesundheitsteam
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07.07.2022, 17:40 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Foellmi,

auch wir können Sie beruhigen. 

Sie scheinen einen sehr gesunden Lebensstil zu haben. Nur weil Sie über 2 Monate Säfte, ein paar Bier, etc getrunken haben, ist deshalb Ihr Risiko an Diabetes zu erkranken nicht erhöht.

Sie müssen sich also keine Sorgen machen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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09.07.2022, 23:14 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort. Ich habe meiner Mutter Ihre Antwort heute Mittag gezeigt und sie meint das Lifeline Gesundheitsteam und auch Fr. Doktor Sabine Schulz scheinen gute Antworten zu geben. Ich habe meiner Mutter die Studien die mich beunruhigt haben auch gezeigt. In einer davon wurden Leute über 28 Tage lang beobachtet die am Tag größere Mengen Fruktose konsumiert haben und es soll sich eine Insulinresistenz gezeigt haben und es könne auch ein kurzfristig zu hoher Konsum von Fruktose zu metabolischen Konsequenzen führen. In einer anderen Studie wurde gar gesagt dass sehr hohe Fruktoseaufnahme von etwa 250 g/ Tag  innerhalb einer Woche eine Insulinresistenz verursacht. Mengen von 210 g/ Tag sollen es nur in Geweben auslösen, die über das Enzym Fruktokinase verfügen (Leber, Fettzellen). Bei Dosen von 100 g/ Tag  ist allerdings keine Insulinresistenz aufgetreten. Es wird auch angenommen dass die Dosissschwelle bei zunehmender Beobachtungsdauer noch deutlich abnehmen würde. Meine Mutter meinte aber dass es sich hierbei sicher nicht um eine manifeste Insulinresistenz handeln kann sondern diese Studien lediglich aufzeigen wollen dass sich bereits Veränderungen zeigen können die aber temporär und wieder umgekehrbar sind. Denn auch wenn hier von teilweise sehr hohen Fruktose-Dosen gesprochen wird so ist es wohl kaum möglich innerhalb einer Woche (also wohl sogar teils unter einer Woche) eine manifeste wirklich gefährliche Insulinresistenz zu entwickeln aus der gar ein Diabetes entstehen kann. Mein Vater meinte er habe in den 80er Jahren für eine lange Zeit sogar meist 2 Liter 100% Direktsäfte am Tag oder ab und an gar etwas mehr getrunken und er hat bis heute keine Anzeichen für einen Diabetes. Wenn das so schnell ginge hätten ja viel mehr junge Leute sehr schnell eine Insulinresistenz oder gar einen Diabetes. Es gibt ohnehin auch Studien die anzweifeln ob 100% Direktsäfte überhaupt einen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel haben. Ich werde wie gesagt dennoch in Zukunft Fruchtsäfte wieder moderater konsumieren. Sehen Sie das auch so dass diese Studien sofern sie aussagekräftig sind lediglich eine temporäre Veränderung aufzeigen können? Es dürfte ja eigentlich unmöglich sein durch süsse Getränke innerhalb so kurzer Zeit und wie die eine Studie besagt sogar innerhalb einer Woche eine dauerhafte Insulinresistenz zu entwickeln. Dann wären die die besagten Studienteilnehmer ja nach diesen Studien dauerhaft krank gewesen oder hätten möglicherweise deswegen noch Diabetes bekommen. Am Ende wurde zur "Wochenstudie" allerdings auch abschliessend von der Internetseite auf der ich sie las erwähnt dass ein schädlicher Einfluss bei einem dauerhaft hohen Fruktosekonsum demzufolge also nicht auszuschließen ist. Nicht auszuschließen und dauerhaft relativiert die Sache ja auch direkt wieder. Wie gesagt ist für meine Mutter klar dass das nur die möglichen temporären Veränderungen/Prozesse aufzeigen und den Verbrauchern aufzeigen soll vorsichtiger zu sein aber nicht dass man in so kurzer Zeit wirklich krank wird. Wie ist Ihre Meinung dazu? Ich muss mir doch nach wie vor keine Sorgen machen oder? 

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10.07.2022, 11:35 Uhr
Antwort

Ich habe vorhin gesehen dass Cola gar einen höheren Fruktosegehalt hat als Fruchtsäfte. Die 1,5 Liter Cola Flaschen habe ich zwar nur an jeweils 2 Tagen und die 5 Stück 0,33 Cola Mixery Bierflaschen ebenfalls an jeweils 2 Tagen in diesen 2 Monaten zusätzlich zum 1 Liter Fruchtsaft konsumiert aber an diesen Tagen dürfte ich in einen kritischen Fruktose-Bereich gekommen sein. Zwar eher nicht auf 250 g villeicht auch nicht auf 210 g aber zwischen 170 und 200 g könnte schon sein und das war in dieser Studie ja ein blinder Bereich da sie nach 210 g ja direkt auf 100 g beim Test runtergingen. Meine Mutter meint allerdings weiterhin dass es nicht sein kann dass ich deswegen jetzt dauerhaft krank geworden bin und alles gut ist wenn ich das in Zukunft nicht mehr so fortführe. Mir selbst kommt es ja auch kaum zu glauben dass man sich in so einer kurzen Zeit nachhaltig schädigen kann diese Kurzstudien vor allem diese "Wochenstudie" hat mich nur verunsichert. Meine Mutter meinte aber abermals dass es sicher nur die Intention war den schädlichen Einfluss aufzuzeigen um die Leute zu warnen aber nicht um den Leuten an denen es getestet wurde nach einer Woche zu sagen " Sie sind jetzt krank". Da ich seit knapp 2 Jahren viel seltener Alkohol trinke als früher und dieses Jahr auch mit dem Rauchen aufgehört habe und viel Bewegung mache wäre es wirklich schade wenn ich mir jetzt ausgerechnet mit sowas in so kurzer Zeit geschadet habe ich hatte wirklich vor in Zukunft gesund zu leben und war sehr motiviert

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11.07.2022, 12:56 Uhr
Antwort

Kurzes Update: Frau Dr. Sabine Schulz ist nach wie vor der Meinung dass ich das Thema ad acta legen soll und mir keine Sorgen machen muss. Ich fragte sie daraufhin auch ob ich innerhalb dieser 2 Monate Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, metabolisches Syndrom, Leber oder Herzerkankungen bekommen haben könnte da es wie Sie selbst wissen im Internet generell immer tausende Artikel über Studien etc gibt die über Zusammenhängen spekulieren oder berichten und für Laien sofern sie überhaupt eine Aussagekraft haben schwer einzuordnen sind. Allerdings gab Frau Dr. Sabine Schulz auch hier Entwarnung und betonte abermals dass ich mir keine Sorgen machen muss. Villeicht ist es besser dass ich nun beide Punkte anspreche damit Sie beides gleichzeitig beantworten können ohne dass ich nochmals eine Frage hinterherstelle. Sollten Sie für mich auch nach wie vor kein Risiko sehen kann ich wohl damit abschließen

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12.07.2022, 00:42 Uhr
Antwort

Ps: Ich lief die letzten 2 Monate meist um die 10.000 Schritte pro Tag und Schokolade esse ich entweder gar nicht oder recht wenig z.B 1 manchmal 2 Choco Fresh 

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