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Gestationsdiabetes

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Diabetes | Expertenfrage

05.02.2023 | 17:13 Uhr

Hallo :)

Ich bin mit meinem 4. Kind schwanger. Bei den ersten Zwei gab es noch ein anderes Procedere um einen Diabetes festzustellen. Beim 3. gab es dann die aktuelle Leitlinie. Die ersten zwei Schwangerschaften waren die Testwerte auf Diabetes unauffällig. Bei der dritten war der Suchtest mit einem Wert von 136 auffällig. Am Tag darauf machte ich dann den "großen" OGTT. Nüchtern 66, nach 1h   183, nach 2h 146. Damit stand die Diagnose Gestationsdiabetes. Jedoch machte mich damals so Einiges stutzig und da wäre super wenn Sie da etwas Licht ins Dunkeln bringen könnten :)

1) Die Werte die ich dann in der restlichen Schwangerschaft gemessen habe, waren alle unauffällig. Ich sollte gegen Ende 160er Werte nach dem Essen erreichen, da das Kind so zart war. (Waren aber alle Kinder und habe ich gar nicht geschafft)

2) Die Tage vor dem Test habe ich sehr wenig geschlafen da mein Sohn sich das Bein gebrochen hatte. 

3) Ich hatte sehr wenig KH gegessen. Besonders Abends keine Kohlenhydrate.

4) Die Blutabnahme war kapillär mit einem Gerät was dafür wohl zugelassen ist.

Mein Vater leider an Typ 2 Diabetes der mit Tabletten eingestellt ist. Sonst gibt es keinen Diabetes in unserer Familie. Denken Sie, dass die Diagnose damals falsch war weil oben doch einige Punkte nicht optimal vor oder während dem Test waren. Ich habe gelesen, dass Nüchternwerte kapillär mit denen venös übereinstimmen; nach Glucose seien kapilläre Werte 20-40 Punkte höher. Ist das korrekt?

 Ich weiß, bei jeder Schwangerschaft sind die Karten neu gemischt. Jedoch freue ich mich jetzt schon auf Ihre Antwort...

 

Vielen Dank und Grüße :)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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06.02.2023, 16:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

ja, das ist nachträglich natürlich immer etwas schwieriger zu beurteilen, und wahrscheinlich muss man das ja etwas weniger schwarz/weiß sondern mehr in Graustufen betrachten. 
Der erhöhte Wert wurde ja gemessen. Es stimmt schon, dass die Werte zwischen venös und kapillär sich unterscheiden, das liegt daran, dass es sich in den Kapillaren ja sozusagen um Mischblut handelt. Die Grenzwerte werden aber daran angepasst. 
Es ist schon vorstellbar, dass das Erebnis aufgrund von Störfaktoren erhöht war, letztlich sollte das aber insofern keine große Rolle spielen, da ja die Gefahr, dass das Kind durch den Diabetes zu groß werden würde, offensichtlich nicht eingetreten ist. Es ist also zumindest nicht davon auszugehen, dass der Blutzuckerspiegel langfristig zu hoch war. Ob die Momentaufnahme jetzt richtig war oder nicht, kann man leider nachher nicht mehr sagen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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06.02.2023, 18:34 Uhr
Antwort

Vielen lieben Dank für Ihre Nachricht :)

Eine Rückfrage hätte ich noch: Sie schreiben, dass die Werte bei der kapillären Messung angepasst werden. Die Grenzwerte sind genauso wie bei der venösen Bestimmung. Könnten Sie mir das nochmals erläutern? Danke :) Und viele Grüße 

Lifeline Gesundheitsteam
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07.02.2023, 15:46 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

Gerne. Wenn der Blutzucker höher ist, also nach dem Essen, wird Insulin ausgeschüttet. Dieses gibt den Zellen das Signal, dass sie sich möglichst viel Zucker aus dem Blut "nehmen" können. Der Blutzucker ist also im nährstoffreichen arteriellen Blut höher, nachdem es die Zellen passiert hat (also nach den Kapillaren) ist der Wert geringer. 
Im kapillären Blut findet sich sozusagen eine Mischform, da die Zellen noch nicht so viel Blutzucker entnehmen konnten. Der Zuckerwert ist deshalb hier etwas höher. Je nach genauer Interpretation und abhängig von der Messmethode und vom Labor kann deshalb der Wert kapillär gemessen etwas höher sein, weshalb die Grenzwerte dann höher sein können. 
Wenn das bei den bei Ihnen angegebenen Werten sich nicht unterschieden hat, kann das auch mit der Messmethode zusammenhängen oder der Aufbereitung der Laborproben. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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