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Abszess Nabel

Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Dermatologie | Expertenfrage

18.01.2023 | 11:09 Uhr

Hallo liebe Experten,

 

ich habe einige Fragen zum Thema Nabelabszess/Nabelfistel.

 

Hier erst einmal Wissenswertes zur Vorgeschichte.

 

Ende 2014 wurde mir die Gallenblase entfernt. Mitte 2015 hat sich mein Bauchnabel entzündet (kein Abszess: Nur Rötung und Schuppung). Es wurde vermutet aufgrund meiner Psoriasis. Hinter dem Nabel wurde freie Flüssigkeit im Ultraschall gesehen. Die Behandlung (antibiotische Creme) wirkte gut. Nach dem Absetzen kam die Entzündung aber mehrmals wieder. Ich bin die Entzündung dann über Monate mit Desinfizieren und Zinkcreme losgeworden.

 

Bis 2023 hatte ich keine Probleme. In 2023 bin ich mit einem teilweisen Darmverschluss (wahrscheinlich aufgrund einer Darmlähmung) diagnostiziert worden, seit dieser Zeit habe ich auch mit Haarausfall zu kämpfen. Zur selben Zeit bestanden Schmerzen um meinen Bauchnabel, die immer mehr nach unten wanderten. Ich bat meinen Hausarzt eine Blinddarmentzündung auszuschließen. Er machte ein Ultraschall. In dem sah er, dass alles mit dem Blinddarm in Ordnung war und Teile des Darms zu sehen waren, die man nicht hätte sehen sollen (Darmträgheit: Darm machte auch beim Abhören kaum Geräusche).

Bei der Reinigung meines Bauchnabels merkte ich, dass es mir schon weh tat, wenn ich mit einem Ohrenstäbchen an die Nabelwand kam. Das fand ich merkwürdig. Auch Bewegungen schmerzten. Ich musste mir immer eine Decke unter den Bauch legen, um wegen der Schmerzen schlafen zu können. Mir fiel auf, dass mein altes Piercing (das zugewachsen ist) eine kleine Schwellung hatte. Ich dachte es wäre eine Vernarbung, da sie nicht weh tat, wenn ich drückte. Aber es tat weh, wenn ich oberhalb des Piercings drückte, in den Bauch und hinter dem Nabel. Ich beschloss am nächsten Tag meinen Nabel noch besser zu säubern. Dabei merkte ich eine Kugel im Nabel. Sie platzte bei der Pflege auf.

Dann war mir klar, dass es ein Abszess sein muss. Ich bin dann, da es Wochenende war, in die ambulante Chirurgie eines Krankenhauses. Dort wurde mir ein Abszess mit dem Messer aufgeschnitten, mit der Nadel punktiert und ausgedrückt. Er wurde auch gespült, da sich wohl ein kleiner Gang (Fistel) gebildet hat. Seitlich am Nabel war ein subkutaner Abszess, der auch aufgeschnitten wurde. Auch hier war wohl ein kleiner Gang zu sehen. Die Ärztin, die mich behandelte meinte, es könnte eine Nabelfistel sein. Die Gänge wären aber eher klein, daher kann es auch vom Abszess sein. Ich habe ein Antibiotikum bekommen (Makrolid: Da ich Penicilline und Tetrazykline nicht vertrage).

Die Wunde sieht heute, nach fast zwei Wochen deutlich besser aus. Der "Sack" der vom Abszess noch da ist, wird kleiner und wandert Richtung Bauchnabelgrund. Die Wunde verschloss sich nach fünf Tagen komplett. Seit zwei Tagen merke ich aber, dass mir das Ausduschen des Nabels etwas weh tut (die Wunde selbst sieht aber gut aus). Es zwickt auch wieder ein wenig bei Bewegung (aber nicht immer), besonders wenn ich den Mulltupfer aus dem Nabel habe. Das ist dann sehr unangenehm. Mit dem Tupfer bin ich fast schmerzfrei. Mich irritiert, dass ich aktuell wieder dieses Gefühl am Nabel habe und ich sorge mich, ob sich wieder eine Entzündung anbahnt. Mein teilweiser Darmverschluss ist übrigens behoben, seit dem Tag an dem ich mit dem Antibiotika anfing/der Abszess eröffnet wurde.

Nun meine Fragen:

Ist es normal im Rahmen der Wundheilung wieder (seit zwei Tagen) leichte Schmerzen an der Stelle zu haben, an der der Abzess saß/sitzt? Beim Abtasten um den Nabel habe ich keine Schmerzen mehr. Auch die "Verdickung/Kugel unterhalb des zugewachsenen Piercings ist weg, seitdem der Abszess aufgemacht wurde).

Wie lange dauert es denn in der Regel bis ein Abszess sich wieder füllt, falls er rezidiviert? Ist das eher schnell oder langsam (binnen Tagen oder Wochen)?

Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen meinen Verdauungsstörungen (ich hatte früher nie welche) und dem Abszess/der Fistel? Die Problematik ist, dass ich eigentlich eine Therapie mit einem Immunmodulator beginnen wollte (ich hatte noch nie eine) und ich deshalb gerne abschätzen möchte, ob es eher eine Fistel oder ein Abszess ist, die ich habe/den ich habe.

Sehen Sie eine Fistel mit Anschluss an ein anderes Organ als wahrscheinlicher als einen Abszess?

Wie lange sollte ich meinen Nabel noch täglich mit Wasser ausspülen (ich habe ihn eigentlich mit Ohrenstäbchen und mildem Reinigungsmittel gereinigt und jede Woche zusätzlich einmal desinfiziert) oder ist es besser das nur alle zwei oder drei Tage zu machen und ihn so lange unter dem Pflaster "ruhen" zu lassen? Momentan ist die Haut im Nabel sehr trocken und schuppt.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort und ich bin mir bewusst, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist. Aber vielleicht könnten Sie anhand meiner Schilderungen eine Tendenz aussprechen.

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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23.01.2023, 20:43 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ein Rezidiv nach Eröffnung eines Abszesses ist nicht selten, daher sollten Sie sich dringend nochmals bei Ihrem Chirurgen vorstellen.Es kann immer zu einem Verschluss und innerhalb von Stunden zu einem neuen Abszess kommen.

Eine solche Fistel macht in der Regel keine Verdauungsprobleme, hier kann es eher einen Zusammenhang mit der Gallenblasenentfernung gegeben haben.

Eine Fistel mit Kontakt zum Darm ist eher nicht wahrscheinlich, dies hätte bereits deutlich früher sehr starke Probleme gemacht. Die Wundbehandlung müssen Sie immer mit Ihrem behandelnden Chirurgen besprechen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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