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Sucht/zwang und Angst

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

03.05.2022 | 12:05 Uhr

Hallo,

Ich bin männlich und 32 Jahre alt und habe folgendes Problem.

Anfang des Jahres hatte ich meinen Hoden abgetastet und irgendetwas gespürt. Daraufhin bin ich zum Urologen, wo es entwarnung gab alles okay.

Seitdem war ich irgendwie auf da unten fixiert und habe immer wieder rum getastet.

An einem Tag fing es dann plötzlich an, dass ich 1h nach dem masturbieren wieder extreme Lustgefühle bekommen habe und fast schon masturbieren musste.

Das war auch alles extrem intensiv, so wie ich es gar nicht kannte.

Leider leide ich auch an einer generalisierten Angststörung, daher macht mir die Sache wiederum Angst.

Bis heute zieht sich das Problem. Es gibt mal Phasen, da ist es wieder weniger und dann wieder phasen wo es mehr ist.

Es kreisen meine Gedanken irgendwie auch immer um dieses Thema. Wenn ich nur ein hübsches Mädchen sehe denke ich direkt ans masturbieren.

Die Gedanken daran, machen mir wiederum Angst und ich bekommen nasse Hände, einen trockenen Mund und Herzrasen ( ich würde sagen so mini panikattacken).

Ich nehme dann auch meist wieder 1-2 Kilo ab, da ich einfach nicht viel essen kann in der zeit, wenn ich mich so verrückt mache.

Es ist dann sehr schwer zu wiederstehen und nicht zu masturbieren (der drang ist sehr stark)

Früher habe ich 3-4 mal die Woche masturbiert und konnte es auch ohne probleme lassen wenn ich wollte.

Seitdem ich das jetzt habe, ist es schwer mal einen Tag nicht zu masturbieren.

Ich mache es jetzt so ca 2mal Täglich, war aber auch schon 3mal der Fall, jenachdem wie oft ich an so sachen denke oder mich irgendetwas triggert.

Ich habe jetzt 2 nächte sogar davon geträumt.

Irgendwie fühlen sich die Orgasmen so gut an, mehr als früher. Es ist schwer zu erklären.

Meine Angst ist jetzt, dass ich in eine Sucht rutsche.

Davor habe ich extreme Angst, da ich meine Gedanken einfach nicht unter kontrolle habe.

Auf der einen seite ist das masturbieren sehr schön, auf der anderen seite macht es mir angst und schlechte gefühle, da ich es früher einfach nicht so extrem hatte.

Ich hatte schon immermal so phasen wo ich bestimmte probleme hatte. als ich mich dann darauf eingeschossen habe, wurde alles noch schlimmer.

Als beispiel: Ich hatte mal Bluthochdruck tabletten nehmen müssen.

Ich habe dann imer mein Blutdruck gemessen. wirklich ständig, teilweiße 50 mal am tag da war der Blutdruck unfassbar hoch 170/100 ca. Da hatte ich schon immer die erwartungsansgt und es traf ein.

Irgendwann hatte ich dann wieder ein anderes Problem, der BD geriet in den hintergrund und plötzlich war er normal, bis heute ( 120/70).

Was kann ich da jetzt nur machen, ich denke schon immer zwanghaft an sex, vorallem  wenn ich zeit dafür habe drüber nachzudenken.

Ich habe das Gefühl ich will innerlich kontrollieren, ob die starken Gefühle noch da sind.?

Ich hoffe ich habe in den richtigen Bereich geschrieben und würde mir wünschen, dass sie mir vielleicht etwas dazu sagen könnten? Ist das schon eine Sucht? wie sollte ich mich am besten verhalten?

lg

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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08.05.2022, 14:51 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Verzeihen Sie bitte unsere unsere so späte Antwort.
Als Sucht würden wir das nicht unbedingt bezeichnen, dafür gibt es noch weitere Kriterien. Trotzdem ist natürlich vorstellbar, dass Sie dadurch ziemlich belastet sind.
Wir können aus der Ferne natürlich keine Diagnose stellen, allerdings würden wir es am ehesten mit Ihrer Prädisposition zur Angsterkrankung in Verbindung bringen. Belastend ist ja das Gedankenkreisen, das wohl nicht angemessen kontrolliert werden kann. Und fairerweise muss man sagen, dass das ja naturgemäß schwierig ist, da hier eine ganze Hormonachse mit eingebunden ist.
Wir würden Ihnen empfehlen, bei einem Psychiater und Psychotherapeuten vorstellig zu werden. Therapeutisch sollte Ihnen Unterstützung gegeben werden, dass Sie lernen, Ihre Gedanken besser zu kontrollieren, hierzu gibt es zum Beispiel bestimmte Ablenkungsstrategien. Es könnte aber auch sinnvoll sein, eine medikamentöse Unterstützung zu geben, dafür wäre ein Psychiater der richtige Ansprechpartner.
Im Rahmen von Zwangsstörungen, also auch bei Zwangsgedanken, ist die Psychotherapie die Behandlung der Wahl. Bei schweren Formen kommen Medikamente infrage, alleine machen diese aber keinen Sinn.
Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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08.05.2022, 19:27 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für ihre Antwort.

Wenn ich mit meinen Freunden im Garten bin oder wir irgendetwas unternehmen, habe ich das Problem eigentlich nicht. Da bin ich abgelenkt und habe andere Sachen zutun.

Ansonsten weiß ich leider nicht genau, ob zuerst die Gefühle oder die Gedanken da sind.

In Psychotherapeutischer Behandlung war/bin ich schon wegen meiner Angststörung, leider geht meine Therapeutin bald in Rente.

Ich habe sie allerdings jetzt auch lange Zeit nicht gebraucht, da es mir gut ging.

Mein Körper sucht sich eben immer neue Sachen, um mich wieder nervös und unsicher zu machen, das weiß ich mittlerweile schon :) .

Eine kurze Nachfrage habe ich dennoch.

Ich habe außer dem genannten Problem auch noch das, dass mir mein Beckenboden, also die Muskeln sehr angespannt vorkommen, manchmal sogar leicht wetuen ( vorallem jetzt beim Fahrrad fahren).

Aber auch so merk ich da unten eine ziemliche spannung und manchmal pulsiert es auch. Kann das damit in Verbindung stehen?  Das eins durch das andere kommt? was auch immer zuerst da ist.

 

Ich hoffe, die Nachfrage ist okay.

Vielen Dank

Lifeline Gesundheitsteam
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11.05.2022, 17:56 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

natürlich ist die Nachfrage okay.
Wir würden Ihnen trotzdem empfehlen, eine neue Therapeutin/einen neuen Therapeuten zu suchen, da die Psychotherapie hier einfach die effektivste Behandlungsmethode ist.
Das mit dem Beckenboden mag durchaus ein verstärkender Faktor sein. Was jetzt Ursache und was Folge ist, sei dahingestellt und vielleicht verstärkt auch das eine das andere. Was hier aber tatsächlich sinnvoll sein könnte, wären Entspannungsübungen, wie sie von Psychotherapeuten auch meist gut beigebracht werden können. Damit sollen Sie lernen, die Muskulatur aktiv entspannen zu können. Das wäer nochmal ein guter Ansatz.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmal weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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