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Morbus Basedow, Veneninsuffizienz und Corona-Impfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

23.09.2021 | 21:38 Uhr

Sehr geehrter herr Dr. Leidel,

ich habe seit 2006 Morbus Basedow, seit 4 Jahren befinde ich mich durch teilweise sehr harte Gesundheitsarbeit in Remission und natürlich möchte ich diesen Zustand beibehalten. Dazu kommt eine Venenschwäche.

Würden Sie mit diesen Vorerkrankungen eine Impfung befürworten und wenn ja, mit welchem Impfstoff?

Viele Grüße

morningstar

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Experte-Leidel
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24.09.2021, 09:52 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag morningstar,

ja, ich rate Ihnen zur Impfung. Ihre angegebenen Gesundheitsprobleme sind kein Hinderungsgrund. Aber eine zusätzliche Covid-19-Infektion könnte ein schwerwiegendes zusätzliches Problem sein.

Die impfstoffe sind prinzipiell vergleichbar und schützen alle ungefähr gleich gut vor einer infektion. Bei dem Impfstoff von AstraZeneca (Vaxzevria®) empfiehlt die STIKO allerdings eine Verwendung erst ab 60 Jahren, da schwere thromboembolische Nebenwirkungen bei jüngeren Impflingen aufgetreten sind.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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24.09.2021, 10:15 Uhr
Kommentar

Guten Tag Herr Dr. Leidel,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Ich habe noch Bedenken, weil ich bei meiner Recherche nur auf Berichte über Rezidive nach Impfungen gestoßen bin und nicht auf Aussagen wie "alles gut, keinerlei Probleme...auch Monate nach der 2. Impfung nicht". 

Ich kenne persönlich weder Personen, die schwer an Covid19 erkrankt sind noch solche mit MB, die sich haben impfen lassen, und es wäre schön, wenn ich noch warten könnte, bis sich die Datenlage dazu verdichtet. Aber die 2G-Regeln bzw. kostenpflchtige Testung wie von der Bundesregierung festgelegt verursacht auch mir großen existenziellen Druck. 

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass ich zahlreiche Allergien und Übereimpfindlichkeiten habe, was sich natürlich auch bei Medikamentenverabreichung zeigt. Manche Therapien musste ich deshalb bereits abbrechen. (Anaphylaxis ist jedoch nie aufgetreten bisher.)

Sie würden mir also eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff empfehlen - kann man irgendwo die Listen der Inhaltsstoffe einsehen? Die sind doch sicherlich auch online zu finden wie heutzutage die Beipackzettel aller möglichen Medikamente.

Ich bin zwar durchaus selber versiert im Umgang mit Suchmaschinen, aber ich kenne die offiziellen Namen der Impfstoffe nicht, was die Suche erschwert und bin deshalb dankbar für jeden Tipp.

Viele Grüße + schönes WE

morningstar

 

 

 

Experte-Leidel
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24.09.2021, 16:03 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Da kann ich ihnen leider auch nicht wirklich helfen. Es gibt zweifellos nach der Impfung so genannte Impfreaktionen (Schmerzen im geimpften Arm, Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, die im allgemeinen nach etwa drei Tagen wieder vorbei sind. Und ja, es gibt auch sehr, sehr selten darüber hinausgehende Komplikationen, wie z. B. die Thrombosen bei meist eher jüngeren Menschen, die mit dem Vektor-Impfstoff von AstraZeneca geimpft worden waren. Deshalb empfiehlt die STIKO diesen Impfstoff jetzt hauptsächlich Personen über 60.

Diese über eine Impfreaktion hinausgehenden Komplikationen sind meldepflichtig und werden vom Paul-Ehrlich-Institut gesammelt und ausgewertet. 

In meiner Familie (alle geimpft) und in meinem Bekanntenkreis (alle geimpft) gab es überhaupt keine Probleme. 

Aber ca. 90 % der Menschen, die derzeit auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen sind nicht geimpft.

Diese Pandemie wird erst dann wirklich zu Ende gehen, wenn ein sehr großer Anteil der Menschen immun ist. Und immun kann man werden durch die Impfung (nach meiner Meinung empfehlenswert) oder durch die Erkrankung (nicht zu empfehlen).

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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24.09.2021, 23:36 Uhr
Antwort

Lieber Herr Dr. Leidel,

nochmal vielen Dank für die nächste prompte Antwort.

Da muss ich wohl ne Münze werfen bzgl. Impfung oder nicht oder einfach mal den Winter abwarten und sehen, wie sich die Lage tatsächlich entwickelt, auch hinsichtlich 2G. Trotz meiner Gesundheitsprobleme bin ich nämlich fit und kaum krankheitsanfällig, ich treibe seit meiner Jugend Sport, ernähre mich gesund, hab den optimalen BMI etc. etc.  

Ich bin knapp über 50 und nicht angestellt, stehe kurz vor meinem MA-Studienabschluss und will meinen aktuellen "Gesundheits"-Zustand - und damit meine ganze Lebensplanung - nicht aufs Spiel setzen. Und aktuell habe ich für mich persönlich noch mehr Sorge vor Impfnebenwirkungen (die mich arbeitsunfähig machen könnten, wenn sie als Rezidiv auftreten)  als vor einer Infektion mit Covid19. 

Es gibt einfach noch zu wenig Erfahrungsberichte, zu wenige Daten, um mich dahingehend zu beruhigen. Ich hoffe, auch hier bald mehr zu ähnlichen Themen wie meinem zu lesen, damit mein Bild der Situation vollständig(er) wird.

Viele Grüße

morningstar

Experte-Leidel
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25.09.2021, 10:37 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Ja, morningstar,

da müssen Sie dann durch. Ich drücke ihnen die daumen, dass alles gut geht.

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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27.09.2021, 11:52 Uhr
Antwort

Lieber Herr Dr. Leidel,

herzlichen Dank für Ihre guten Wünsche! Ich kann sie gebrauchen!

Viele Grüße

morningstar

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