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Booster Impfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

13.10.2021 | 12:41 Uhr

Guten Tag,

Die Universitätsklinik in Toulouse haben die Antikörperspiegel bei 8.758 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen nachverfolgt und sind zu dem Ergebnis gekommen, das die Schutzwirkung bei 13-141 BAU/ml nur bei 12% liegt. Jetzt hatte ich 4 Wochen nach der 2. Astrazenica  Impfung einen Wert von 113 BAU/ml, das ist jetzt fast 3 Monate her und der Wert soll ja immer weiter sinken. Ich würde mir gern jetzt schon eine Boosterimpfung geben lassen, die 2.Astrazenica Impfung ist 4 Monate her, macht das Sinn? Ich habe große Angst vor einer Ansteckung.

MfG

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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13.10.2021, 19:53 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Booster-Impfung derzeit nur für Menschen über 70 und alle, die ein geschwächtes Immunsystem haben.

Die Europäische Zulassungsbehörde hat m. W. mittlerweile die Booster-Impfung mit Comirnaty (BionTech/Pfizer) für Personen ab 18 Jahren und 6 Monate nach Abschluss der ersten Impfserie zugelassen.

Und auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministerums heißt es,  "dass die Gesundheitsminister der Länder im Einvernehmen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) entschieden haben, dass Personen, bei denen nach einer vollständigen Impfung möglicherweise keine ausreichende oder eine schnell nachlassende Immunantwort vorliegt, eine Auffrischimpfung angeboten wird“.

Die Immunität wird nicht nur durch die Antikörper bestimmt, sondern auch - und vielleicht in höherem Maße - durch die zellvermittelte Immunantwort der T-Zellen. Diese ist aber deutlich schwieriger zu bestimmen.

Mein Fazit: Ich würde noch etwa 2 Monate warten, bis der Abschluss der ersten Impfserie mit dem Impfstoff von AstraZeneca 6 Monate zurückliegt. Und Sie sollten die Booster-Impfung bevorzugt mit einem mRNA-Impfstoff durchführen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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14.10.2021, 10:21 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

Vielen Dank für Ihre schnelle  Antwort. Was spricht gegen eine Boosterimpfung vor Ablauf der 6 Monate, muss man dann mit starken Nebenwirkungen rechnen? Ich habe auch noch eine weitere Frage:

meine Mutter (88 Jahre) ist Anfang des Jahres an Corona erkrankt. Sie hat danach auch schon 2 Impfungen von Biontech bekommen, letzte Impfung am 14. Mai. Sie wohnt im Pflegeheim und soll jetzt eine Boosterimpfung erhalten. Sollte sie trotzdem eine Boosterimpfung erhalten, obwohl sie Corona hatte und 2x geimpft wurde oder kann es dann zu viel werden und gesundheitliche Probleme machen? Sie hat Alsheimer-Demenz und ich muss deshalb entscheiden, ob sie nun trotz Corona und Zweifachimpfung nochmal geimpft werden soll.

Mit freundlichen Grüßen

Experte-Leidel
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14.10.2021, 17:42 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

meines Wissens ist die 3. Impfung von der europäischen Zulassungsbehörde EMA erst ab 6 Monaten nach Beendigung der ersten Impfserie zugelassen. Ob da ein medizinischer Grund gegeben ist, weiß ich nicht. Eigentlich kann man nicht "überimpfen". Zur Frage der stärkeren Nebenwirkungen bei vorzeitigem Booster habe ich verständlicherweise auch keine Informationen.

Auch bei Ihrer Mutter würde ich eigentlich dazu raten, den Booster nicht vor dem 14. November durchzuführen. Aber Erfahrungen mit vorzeitigen Impfterminen habe ich nicht, weder eigene, noch solche aus der Wissenschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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14.10.2021, 18:06 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

vielen Dank für Ihre Antwort, mich hatte es verunsichert, da sie vor den 2 Impfungen an Corona erkrankt war. Jetzt ist aber das Problem, das das Impfteam schon ende Oktober zum impfen ins Pflegeheim kommt und ich für diesen Termin meine Zustimmung geben soll.

Mit freundlichen Grüßen

Experte-Leidel
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14.10.2021, 18:17 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Ja, dann lassen sie Ihre Mutter dann die 3. Impfung bekommen. Es ist sicher besser, die 3. impfung nach fünfeinhalb Wochen geben zu lassen, als u. U. gar nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel 

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14.10.2021, 22:20 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

vielen Dank für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

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Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

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