Sehr geehrter Herr Dr. Kuner,
seit ein paar Jahren habe ich Impl. teilw. ubm.
Nun möchte ich Krebsvorsorge machen lassen.
Welches bildgebende Verfahren (Mammografie/MRT ) ist bei Impl.trägerinnen zu bevorzugen?
Ich habe gehört in großen Uni-Kliniken würde es spez. Mammografie-Geräte für Implantat-Trägerinnen geben. Was ist denn der Unterschied zu einem normalen Mammo.Gerät? (evtl. eher eine Frage für den Radiologen, sorry,...)
Für ihr großes Engagement in diesem Forum möchte ich mich sehr herzlich bei Ihnen bedanken.
Viele Grüße
A. W.
Welche Krebsvorsorge bei Implantaten?
Kategorie: Schönheitsoperationen » Expertenrat Brustoperation und Implantate | Expertenfrage
Antwort von Experte-Kuner
s.g. frau a.w.
besten dank für ihre anfrage, die ich gerne beantworte. ein danke auch dass sie unsere arbeit im forum schätzen, wenn gleich ich mich in letzter zeit nicht alzu präsent gezeigt habe.
nun zur frage und zur terminologie:
prinzipiell können sie beim brustkrebs keine vorsorge mit der bildgebenden diagnostik machen, sonder eine früherkennung, das heißt je kleiner der befund umso besser in der prognose und in der operabilität - im allgemeinen.
für implantatträgerinnen gelten prinzipiell die gleichen empfehlungen wie für frauen ohne kissen in der früherkennung :
1. monatliche selbstabtastungen nach der regel
2. abtastungen beim frauenarzt bei der krebsvorsorge (der ausdruck ist falsch siehe oben) in halb bis jährlichen abständen.
3. ultraschall der brustdrüse, oft als igel-leistung (individuelle gesundheitsleistung beim frauenarzt als selbstzahler, da brustultraschall nicht zur routinemassnahme gehört die von den gesetztlichen krankenkassen bezahlt werden. der ultraschall hat einen ganz hohen stellenwert bei der früherkennung bei implantatträgerinnen, die öfters jung sind und einen dichten, wenig röntgenstrahldurchlässigen drüsenkörper haben.
4. mammographie , nur eingeschränkt beurteilbar bei dichtem drüsenkörper (meist jungen frauen) oder großen implantaten oder bei kapselfibrose. jedes kissen kann die bildgebung durch mammographie erheblich beeinträchtigen, röntgenstrahlung geht in der zur brustdiagnostik verwendeten energie nicht durch silikon durch. daher wird eine spezielle zugtechnik empfohlen, die sog dispacement technik nach einem amerikanischen radiologen bill eklund. diese tut sehr weh, ist aber eine möglichkeit mehr brustgewebe zur diagnostik abbilden zu können. die röntgenmaschinen sind von der apperatur aber nicht unterschiedlich als zur diagnostik von nichtimplantatträgerinnen verwendet, nur die angewendete technik unterscheidet sich. daher muss die helferin oder der radiologe vor der mammographie wissen dass ein kissen unter der brust liegt.
5. bei unsicherheiten bei den vorangegangenen methoden die kernspintomographie. teuer, in der routine keine kassenleistung, aber gerade bei dichten brüsten mit der höchsten aussagekraft, höchster stellenwert bei der überwachung von risikopatientinnen mit familiärer mammacarcinomhäufung.
man wird immer individuell entscheiden müssen welche früherkennungsmassnahme sinnvoll ist, oft ist es die kombination von mehreren, die hinreichend diagnostische sicherheit bietet.
mfg
dr. r.p. kuner
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Kuner,
besten Dank!!!
Per Zufall habe ich gerade diesen Link gefunden, der ihre Ausführungen bestätigt!
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=56705
Ich habe mir einen Termin für MRT geben lassen, leider bin ich Risikopatientin (familäre Vorgeschichte).
Mit freundl. Grüssen
A. W.