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Missempfindungen an den Brüsten - Brustimplantate

Kategorie: Schönheitsoperationen » Expertenrat Brustoperation und Implantate | Expertenfrage an Experte-Rabe

07.02.2021 | 11:59 Uhr

Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich hatte im Rentner 2018 meine Brustvergrösserung. (300 ml, Mentor, unter dem brustmuskel, schnitt unterhalb der Brust). Bei mir lief alles super, die Wundheilung war perfekt und meine Narben sieht man fast gar nicht. Ich hatte bis dato auch keine Probleme. Konnte Kraftsport machen, in den Urlaub fahren ect. Nie ein Problem gehabt. Seit Oktober 2020 habe ich bei einem Umzug geholfen. (Ich weiß nicht ob es einen Zusammenhang gibt). Aufjedenfall habe ich kurz nachdem Probleme bekommen. Meine Brüste haben angefangen unterhalb der Brust zu pieksen, Kribbeln, ameisenlaufen. Typische Nerven Reaktionen. Sogar der Kontakt mit Kleidung empfand ich als unaushaltbar. Ich hatte richtige, brennende Schmerzen. Mein Operateur meinte nach Vorstellung, es sei eine Überbelastung ausgelöst durch den Umzug. Er verschrieb hochdosierte B Vitamine. Der Frauenarzt machte einen Ultraschall und die Implantate waren beide intakt. Es war organisch alles in Ordnung. Zwei Monate später blieb das Problem bestehen. Sodass ich Schmerzmittel nehmen sollte (erst IBU, dann Diclofenac). Beide Schmerzmittel Hilfen nicht. Das tragen von Kleidung ist unerträglich. Ich merke den kleinsten BH, jede Reibung und jede Bewegung. Ich war bereits beim Neurologen, diese hatte eine Nervenleitmessung und ein MRt der BWS (Wirbelsäule komplett) gemacht ohne auffälligen Befund. Ich war beim osteopathen, schmerzspezialisten, Heilpraktiker. Beim Hausarzt waren die Blutwerte auch in Ordnung. Mein Operateur meinte das eventuell aber ohne Garantie, die Entfernung der Implantate Abhilfe schaffen kann. Da aber keiner eine Diagnose gefunden hat, weiß ich einfach nicht mehr weiter. Hat jemand noch einen Tipp? 

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Bisherige Antworten
Experte-Rabe
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08.02.2021, 12:01 Uhr
Antwort von Experte-Rabe

Guten Tag

 

die Symptome, die Sie beschreiben, decken sich mit Berichten über die sogenannte 'Breast Imlant Illness'. Dabei handelt es sich um eine Autoimmun-Reaktion, die mit Brustimplantaten in Verbindung gebracht wird. Es ist bislang jedoch noch nicht erwiesen, dass ein solcher Zusammenhang tatsächlich besteht. Eine Lösung ist dann manchmal nur die Entfernung der Implantate.

Die 'Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen' hat hier eine Zusammenfassung dazu erstellt: DGPRÄC

Alles Gute!

Hans-Jürgen Rabe

Moser-Kliniken

 

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08.02.2021, 12:30 Uhr
Kommentar

Guten Tag,

erstmal Vielen Dank für ihre schnelle Antwort. 

Meine Probleme sind von heute auf morgen auf beiden Seiten der Brüste entstanden. Kann dies auf BIL hinweisen? Ein Schönheitschkrut gab mir die Zweitmeinung, dass mein Implantat welches unter dem beustmuskel sitzt durch eine Überbelastung oder zu starken Druck auf meine sensiblen Nervenäste aufeinmal drückt und dadurch diese Missempfindugen an Haut und Nerven entstehen. Er meinte, dadurch dass das Implantat immer in Bewegung ist, haben die Nerven und das Gewebe nicht die Chance sich zu erholen. Haben sie solch ein Phänomen schon einmal erlebt? Ich bin eine sehr zierliche Person, jeder meinte das die aus auswirkungen haben könnte 

Experte-Rabe
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08.02.2021, 15:31 Uhr
Antwort von Experte-Rabe

Hallo

 

dass z.B. Ihre Statur ausschlaggebend für das Phänomen ist, halte ich zwar für denkbar, aber unwahrscheinlich. Denn Sie schreiben ja, dass die Beschwerden 'von heute auf morgen' aufgetreten sind, dies und der beschriebene Symptom-Komplex spricht meiner Meinung nach eher für eine Autoimmun-Reaktion.

Offensichtlich gibt es in Berlin eine Fachgruppe, die das Thema wissenschaftlich fundiert angeht. Vielleicht können Sie hier weitere Informationen erhalten: Breast Implant Illness (helios-gesundheit.de)

Viel Erfolg!

Hans-Jürgen Rabe

Moser-Kliniken

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08.02.2021, 23:20 Uhr
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Vielen Dank für die Antwort. Empfehlen Sie mir bei implantatentfernung auch die Kapsel mit zuentfernen? In den Foren wird hierzu heftig diskutiert, ob man sie drinnen lassen soll oder nicht. Ich bin mir total unsicher, da ich nicht weiß, ob ich wirklich unter BIL leide 

Experte-Rabe
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09.02.2021, 10:58 Uhr
Antwort von Experte-Rabe

Hallo

 

das lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschal beantworten. Ich würde das während der OP ganz individuell entscheiden: sollte bei der Implantat-Entfernung die Kapsel unauffällig erscheinen, sehe ich keinen Grund, sie zwingend ebenfalls zu entnehmen. 

Alles Gute!

Hans-Jürgen Rabe

Moser-Kliniken

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16.02.2021, 14:31 Uhr
Antwort

Ich habe gelesen, dass wenn die Kapsel drin bleiben und man die nur anschneidet, dass dadurch verstärkt sich Serome also Flüssigkeit bildet? Ist daran etwas wahr?

Experte-Rabe
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17.02.2021, 09:24 Uhr
Antwort von Experte-Rabe

Hallo

 

nein, diese Aussage kann ich nicht bestätigen. Auch sind mir in dieser Hinsicht keine Studien oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen bekannt. Daher brauchen Sie sich darüber wohl keine Sorgen zu machen.

Viele Grüße

Hans-Jürgen Rabe

Moser-Kliniken

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29.03.2021, 14:32 Uhr
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Hallo Herr Raabe,

am Freitag habe ich meine op hinter mich gebracht und meine bristimplantate entfernen lassen. Mein Operateur meinte das ich fast keine bzw. So zarte kapseln hatte, dass er sie hat drin gelassen.

nun habe ich in der linken Brust, Flüssigkeit. Ich habe nach der op keine drainagen bekommen. Jetzt habe ich total Angst, weil ich ja im Internet gelesen hatte, dass wenn die kapseln drin bleiben, sich immer Flüssigkeit bilden kann.

Vorallem habe ich jetzt im Internet gelesen, dass wenn die Kapseln drin bleiben, die implantathöhle sich nie schließen kann und immer offen bleibt. 
dadurch immer wieder flüssigkeit in der Höhle sich bilden kann. Und das Problem nur behoben werden kann, wenn die Kapseln draußen sind.

auch das der Muskel nicht richtig anwachsen kann weil die Kapseln im Weg sind. 
jetzt bin ich total verunsichert, weil ich Angst habe nochmals operiert werden zu müssen, um die Kapseln zu entfernen.

 

Experte-Rabe
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30.03.2021, 09:51 Uhr
Antwort von Experte-Rabe

Guten Tag

Eine Kapsel muss nicht in jedem Fall entfernt werden. Sie besteht ja aus gutartigem, körpereigenen Gewebe. Bei dessen operativen Entfernung produziert man eine große Wunde. Sollte sich also die Kapsel als so zart dargestellt haben, wie Ihr Operateur das beschrieben hat, dann spricht vieles dafür, sie im Körper zu belassen.

Bei der Entfernung der Implantate bleiben natürlich zunächst an deren Stelle Hohlräume zurück. Diese werden sich wieder schließen. In diesen Hohlräumen kann sich postoperativ Serom sammeln ("Wundflüssigkeit"). Dieses wird in aller Regel vom Körper resorbiert. Das kann einige Tagen und Wochen dauern. In den seltenen Fällen, in denen Serom ärztlich entfernt werden muss, geschieht dies durch eine einfache, kleine Punktion. Sie ist überhaupt nicht mit der OP zu vergleichen, die Sie gerade hatten.

Alles Gute!

Hans-Jürgen Rabe

Moser-Kliniken

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30.03.2021, 19:13 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für ihre Antwort.

Meine Operation ist vier Tage her und ich war heute nochmal bei meinem Operateur zur Kontrolle. Er hatte mir nochmal versichert, das die Kapsel so zart und fast gar nicht vorhAnden war, dass es auch fast unmöglich gewesen wäre diese raus zumachen. 
Ich habe leider auf beiden Seiten wundwasser in den Brüsten.

Er hat mir halt voll Angst gemacht, weil er meinte er hat die Kapsel "angerizzt" damit diese besser zusammen kleben können. Aber meinte auch das sich zwischen diesen eben wundwasser fließen kann und das vielleicht am ende nicht allein abfließen kann und man dann nochmals operieren muss um dich die Kapseln zu entfernen. Natürlich hatte ich dann direkt Panik weil ich eben diese op erst hinter mir habe. Und dann habe ich noch gegoogelt und Sachen gelesen, wie das wenn die Kapseln drin bleiben, die Höhle sich niemals richtig verschliessen kann und der hohlraum einfach immer bestehen bleibt. 
Viele Chirurgen haben im Internet geschrieben, dass der Muskel durch die Kapseln nicht richtig verwachsen kann und das die Kapsel auch niemals verschwindet. 
Ich bin einfach total verunsichert. Wie ist hier ihre Erfahrung? Auch im Bezug der Implanatentfernung?

Experte-Rabe
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31.03.2021, 08:21 Uhr
Antwort von Experte-Rabe

Hallo

Die Erfahrung zeigt, dass man sich doch in aller Regel auf den persönlichen Rat eines Arztes / einer Ärztin sehr viel besser verlassen kann, als auf Dr. Google. Zumal Sie Ihr Operateur bislang in allen Punkten richtig beraten und behandelt hat. Sie dürfen ihm also ruhig weiterhin vertrauen. Lassen Sie dem natürlichen Heilungsverlauf jetzt ein bisschen Zeit.

Wie schon beschrieben, wäre die Entfernung des Seroms - wenn sie denn überhaupt notwendig werden wird - durch eine einfache Punktion machbar. Dazu wird, evtl. in lokaler Anästhesie, mittels einer Hohlnadel die Flüssigkeit abgesaugt. Das ist alles.

Viele Grüße

Hans-Jürgen Rabe

Moser-Kliniken

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06.04.2021, 18:08 Uhr
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Guten Tag,

ich muss sie leider nochmals etwas fragen, was ich bisher noch nicht verstanden habe.

Meine Implantate lagen unter dem brustmuskel. Diese wurde ja entfernt und die Kapseln drin gelassen.

wie kann der muskel denn dann wieder normal anwachsen? Mein Christ hat ihn nicht befestigt oder angenäht. Ist denn nicht die Kapsel im Weg damit der Muskel wieder "normal" anwachsen kann? 

und noch eine andere Frage: Kann der Muskel längerfristig Schäden von sich tragen durch die ganzen Operationen? Ist hierzu etwas bekannt?

ich habe das Gefühl das meine muskeln manchmal in der Brust krampfen, auch gerade bei Reflexen.

ich weiß meine Operation ist erst eine Woche her, aber ich mache mir einfach tausend Gedanken :(

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22.04.2021, 16:38 Uhr
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Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen:)

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