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rückfallrisiko

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Brustkrebs | Expertenfrage

12.03.2009 | 04:35 Uhr

Sehr geehrte Experten,
ich bin jetzt fast 52 Jahre, meine Diagnose BK kam im Jahr 2003,als
ich 46 Jahre alt war. Damals prämenopausal.
Daten: G2, Tumor max. Ausdehnung 2,1 cm, 1/12 (Sentinell)
Rezeptoren beide Score 12, Her 2 neu negativ, Proliferationsrate
5 %, MO, im inneren insitu Komponente
Therapie: OP, Bestrahlung, 6 x FEC, 3 Jahre TAM danach Femera
Die Regelblutung ist nach der 2. Chemo weggeblieben bis heute.
Knochendichtemessung 2009 = super ausgefallen.
Meine Frage:
wie hoch ist das Risiko der Rezidivierung bzw. Spätmetastasierung?
Mammografie bisher immer ohne jegliche Auffälligkeit.
Statistiken sagen ja, daß nach 5 Jahren noch ca. 85 % der Patienten
leben. Das ist ja sehr gut, aber wie geht es statistisch weiter?
Ich habe gelesen, daß sich der Insitu-Anteil negativ auf die Prognose
auswirkt?
Kann man in meiner Situation von Heilungschancen reden oder
geht es nur um einen möglichen positiven Verlauf?

Bitte um eine ehrliche Antwort.
Herzlichen Dank im voraus

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15.03.2009, 01:15 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Hitti,
immer dann, wenn keine Fernmetastasen festgestellt wurden bei der Diagnose, besteht eine Heilungschance. Ihre Heilungschance ist gut, da beide Hormonerezeptoren positiv waren, Her2neu negativ und der tumor noch relativ klein war. Sie haben eine sehr effektive Nachbehandlung erhalten.
Dennoch wird niemand vorhersagen können, wie es genau bei Ihnen weitergehen wird, weil ein gewisses Rückfallrisiko lebenslang bestehen bleiben wird. Allerdings hat jeder Mensch das Risiko, daß eines Tages bei ihm eine Krebserkrankung festgestellt wird.
Was Sie in Zunkunft eventuell erwägen könnten und mit Ihrem Frauenarzt besprechen sollten, ist, ob Sie eine Behandlung mit Bisphosphonaten beginnen, obwohl Ihre Knochendichte so gut ist, da hier positive Effekte für das Rückfallrisiko möglich sind.

Mit den besten Wünschen,
P. Dall

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15.03.2009, 01:43 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Dr. Dall,
danke für Ihre Information. Ich habe bereits mit meiner Onkologin
über dieses Thema Bisphosphonate gesprochen. Sie meinte,
1. wenn man Knochendichte in Ordnung ist, besteht keine Notwendigkeit.
2. Die Kassen würden dies nicht zahlen
3. Es bestehen in der Behandlung gravierende Nebenwirkungen,
sprich z.b. Kiefernekrose.

Das ist mir alles bekannt. Aber wenn doch die vorbeugende Gabe
(vielleicht in Tabletten) eine Möglichkeit ist, noch zusöätzlich etwas
zu tun, warum macht man mir diese Sache dann so mies.
Zumal ich ja 3 Jahre TAM und nun 2 Jahre Femara hinter mir habe
und irgendwann keine Therapie diesbezüglich mehr möglich ist.
Ich soll die Femara insgesamt 5 Jahre nehmen, hätte dann 8 JaHRE
Antihormontherapie.

Soll und kann ich diese Therapie mir Bis einfordern?

Freundliche Grüsse
Hitti

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16.03.2009, 01:59 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Hitti,
die Fortsetzung der antihormonellen Therapie ist sicherlich sinnvoll,.
Bezüglich der Bisphosphonate erwarte ich in der nächsten Zeit Veränderungen in der Häufigkeit der Anwendung.
Die prophylaktische Wirkung von Bisphosphonaten ist nur für die intravenöse Verabreichung nachgewiesen, ob das für Tablette auch zutrifft weiß man noch nicht.
Wir haben die Verabreichung von Bisphosphonate für Patientinnen mit einem erhöhte Rückfallrisiko in die aktuellen Leitlinien der AGO mit aufgenommen, die kurz vor der Veröffentlichung stehen. Ab einer solchen Veröffentlichung können Krankenkassen die Kostenübernahme solcher Therapien eigentlich nicht mehr ablehnen, auch wenn das Medikament für diese Indikation noch nicht zugelassen ist, wie es im Moment noch der Fall ist.
Ich weiß aber auch, daß das für die niedergelassenen Kollegen immer sehr schwer ist, durchzusetzen, wenn eine solche Therapie noch nicht etabliert ist. Wahrscheinlich müssen Sie noch etwas Geduld haben.

Mit den besten Wünschen,
P. Dall

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17.03.2009, 08:34 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Dr. Dall,
danke für Ihre Informationen. Falle ich denn überhaupt in die
Gruppe mit erhöhtem Rückfallrisiko?
Wie wird dieser Begriff definiert, bzw. wer gehört dazu?
Ich denke aber, in diesem Forum gelesen zu haben, daß ein
Medikament chloro.... als Tablette gegeben wird.
Würde denn eine intravenöse Gabe 2 x jährlich ausreichen?
Kann man dies auch privat zahlen und wenn ja, mit welchen Kosten
müsste man rechnen.

Danke nochmals für Ihre Mühe.
mFg
Hitti

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18.03.2009, 08:43 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Hitti,

Risikofaktoren sind bei Ihnen, daß der Tumor größer als ein Zentimeter war, ein Lymphknoten befallen war und daß der Tumor der mittleren Aggrissivitätsstufe (G2) angehörte. Ob bei Ihnen jemals ein Rückfall eintreten wird, weiß niemand, aber ein gewisses Risiko besteht, wenn es auch nicht sehr hoch ist.
Bisher konnte nur Zometa, ein Bisphosphonat daß intravenös gegeben wird, zeigen, daß Frauen von der Gabe eventuell profitieren. Ob diese Ergebnisse auch auf Bisphosphonate in Tablettenform übertragbar sind, weiß man noch nicht.

Wie ich eingangs sagte, ist es bisher noch schwer zu beantworten, welche Patientinnengruppen von den Bisphosphonaten profitieren.
Bezüglich der Kosten müßten Sie Ihre Onkologin fragen. Zometa ist ein relativ teures Medikament.

Mit den besten Wünschen,
P. Dall

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