Hallo,
ich habe eben gelesen dass Salbutamol (Inhalat) bei längerer Anwendung die Wirkung verliert.
Wie genau ist denn längere Anwendung definiert?
Ich soll es für ein halbes Jahr 3x täglich inhalieren.
Mein LuFa verschrieb es mir aufgrund einer leichten bronchialen Hyperreagibilität, die aber wohl noch nicht mit Kortison behandelt werden muß.
Ausserdem würde ich gerne wissen wie lange das Mittel braucht bis man eine Wirkung spürt?
Man sollte ja vor und nach der Inhalation den PEF-Wert messen. Dieser steigt aber (ca. 20 min. nach der Inhalation gemessen) nur 20 l/min an und ist dann gerade mal bei knapp 83% vom Bestwert.
Ist das trotzdem ausreichend?
Ich habe keine Luftnot, mir gehts im Gegenteil eig. recht gut, wahrscheinlich weil ich es schon so lange gewohnt bin und mein Körper sich angepasst hat?!?
Einen neuen Termin zur Kontrolle habe ich erst im Januar.
LG
Salbutamol Langzeitanwendung
Kategorie: Infektionen » Expertenrat Bronchitis/Husten | Expertenfrage
Antwort von Experte-Barczok
hallo,
so richtig plausibel sind Ihre Angaben für mich nicht. Wenn Sie jeden Tag 3x inhalieren sollen, scheinen Sie doch einen ziemlichen Befund zu haben. Hierfür spricht auch, dass sich die Lungenfunktion trotzdem nicht normalisiert. In dieser Situation wäre daher mE auch eine sog. Basistherapie zB mit einem inhal. Steroidspray angezeigt. Sie sollten das nochmals bei Ihrem Arzt nachfragen. Übrigens verliert Salbutamol auch bei längerem Einsatz seine Wirkung nicht. Wenn aber keine ursächliche Therapie erfolgt und die Erkrankung voranschreitet, wird es immer schlechter, was sich in einem scheinbaren Wirkungsverlust des Sprays äußert.
mfg
Dr. Barczok
Antwort
Hallo,
nun ja ob dies Angaben nun plausiebel sind kann ich nicht sagen. Habe es so wiedergegeben wie es der Lungenfacharzt gesagt und in den Befund geschrieben hat.
Als ich vor ca. zwei Monaten mit dem inhalieren anfing, ging der Wert noch bis ca. 92% vom Bestwert.
Jetzt sind es ja nur noch 83%, deshalb dachte ich das das Salbutamol an Wirkung verliert denn meine Beschwerden (gelegentlicher Husten morgens nach dem Aufstehen) sind unverändert.
Ist denn das Salbutamol Inhalat mit 5mg/ml und 3x3 Tropfen täglich, auf 2,5 ml Kochsalzlösung, sehr hoch dosiert?
MfG
Antwort von Experte-Barczok
Ihre Angaben verstärken den Verdacht, dass eben doch das Asthma zunimmt und die Schleimhaut immer mehr anschwillt (weshalb Salbutamol scheinbar immer weniger wirkt). Das Problem ist nicht, ob Sie noch mehr Sultanol inhalieren können. Das Problem ist, dass Sie möglicherweise eine andere Behandlungsstrategie einsetzen sollten. Das bitte ich Sie, nochmals nachzufragen.
mfg
Dr. Barczok
Antwort
Hallo
Sie schrieben:Das Problem ist nicht, ob Sie noch mehr Sultanol inhalieren können.
Das hatte ich auch nicht vor!
Ich wollte nur generell wissen ob es hoch dosiert ist oder eher noch im niedrigen Bereich.
In der Packungsbeilage steht dass man Salbutamol sowieso nicht als alleinige Therapie anwenden soll, das hätte doch der LuFa eigentlich wissen müssen.
Warum macht er es trotzdem?
Gibt es vielleicht Asthma-Phasen bei denen es so gehandhabt wird?
LG
Antwort von Experte-Barczok
Hallo,
Sultanol soll nach der Leitlinie nur bedarfsgesteuert eingesetzt werden, eine sogenannte Basistherapie wird dabei vorausgesetzt. Warum das bei Ihnen anders erfolgt, kann Ihnen am besten der beh. Arzt erläutern. Grundsätzlich können Sie dieses Medikament mehrfach täglich nehmen, es wirkt dann jeweils kurz und macht daher als Dauertherapie eher wenig Sinn.
mfg
Dr. Barczok
Antwort
Hallo,
vielen Dank füf die Antworten.
Eine Frage hätte ich allerdings noch:
Im Asthma-Tagebuch steht nebem dem Husten (kein,wenig, mäßig, viel) auch Auswurf. Ist damit nur das was beim husten hoch kommt gemeint, oder auch das was quasi nur im Hals hängt und nur durch räuspern hoch befördert wird?
Heute Mittag tat sich bezüglich des PEF-Wertes, nach der Inhalation des Salbutamols, gar nichts.
Im gegenteil, der Husten wurde mehr!
Werde dann mal zusehen dass ich zum LuFa gehe.
LG
Antwort von Experte-Barczok
Hallo,
Auswurf spielt beim Asthma keine große Rolle. Gefragt ist hier danach, wie viel Auswurf erkennbar wird, egal auf welche Weise. Wichtiger und stärker aussagekräftig ist der Peakflow oder der Verlaufswert im Asthmakontrolletest. Das Thema Auswurf spielt eher eine Rolle bei der COPD.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Barczok
Antwort
Ist denn dann trotzdem sinnvoll die Menge des Auswurfes zu dokumentieren?
Mein Hals ist nämlichen den ganzen Tag über so zu und verschleimt.
Die PEF-Werte haben sich aber auch ohne Cortison wieder erholt. Sind nun wieder auf 90% vom Bestwert.
Das ist doch recht gut, oder?
MfG
Antwort von Experte-Barczok
Hallo,
ja, die Werte scheinen wieder gut zu sein. Wenn die Schleimmenge so groß ist, dass Sie sich überlegen, das zu dokumentieren, müsste man allerdings die Diagnose eines Asthma diskutieren. Bei Asthma ist starke Verschleimung außerhalb von akuten Atemwegsinfekten kaum zu beobachten. Sie sollten daher Ihren betreuenden Lungenfacharzt auf dieses Problem ansprechen und dann gegebenenfalls den Befund weiter klären lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Barczok