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Unerträgliche Beschwerden

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Blasenentzündung/Inkontinenz | Expertenfrage

02.02.2022 | 21:05 Uhr

Liebes Expertenteam, 

ich habe unerträgliche beschwerden. Ich habe schon in meiner Jugend immer mal wieder unter blasenentzündungen gelitten. Aber hatte einige Jahre Ruhe. Im September habe ich eine außerordentlich schlimme HWI gehabt 2 Tage später fühlte ich mich so schlecht und wurde corona positiv getestet. Vielelicht gibt es einen zusammenhang? Vielelicht auch nicht.... jedenfalls bekomme ich seitdem meine HWI nicht in den Griff. Ich habe Dutzende von Antibiotika genommen , die die Spitze der Beschwerden nehmen, aber danach ist alles beim Alten. Es wurden einige Kulturen angelegt und antibiogramme gefertigt. Im gleichen Zeitraum folgten auch vaginale Beschwerden (Ausfluss/ brennen und Blutungen) ich war einige male beim gyn. (Abstrich auf patho. Keime waren alle negativ auch ureaplasmen, vaginalUltraschall war unauffällig und PAP 1) der Urin ist oft mit Leukozyten und Blut sowie ecoli Befällen, manchmal aber auch völlig unauffallig aber die Beschwerden immens. Ich habe schon einige Antibiotika bekommen und auch langzeitvarianten (Nitrofurantoin- darauf reagiere ich mit Atemnot, nitroxolon und Infektotrimet ) keine Besserung. Der Harndrang ist nicht auszuhalten und momentan brennt es sehr in der Harnröhre. Da auch immer wieder schmierblutungen auftreten, hat der Urologe ein ChlamydienTest angeordnet (Ergebnis steht noch aus) darüber bin ich sehr erschrocken. Ich habe im Rahmen meiner drei SS immer negative ChlamydienTests gehabt (2x NAT über morgenurin, 1x pcr über vaginalabstrich ) ich hatte noch nie einen anderen geschlechtsPartner als meinen Mann und bei ihm das gleiche. Wir sind bereits 16 Jahre zusammen. Können da Chlamydien überhaupt auftreten? Wie kann man sich sonst anstecken? Das macht mich ganz verrückt. Ebenfalls bin ich mit Strovac immunisiert worden. Kann die Hormonspirale mirena eine Rolle spielen? Ich bin so ratlos und verzweifelt. ich habe unzählige Arztbesuch hinter mir und bin eigentlich kein Stück weiter. Ich habe schon an eine reizblase oder IC gedacht... Aber woher dann die vaginalen Blutungen? Ich habe schon samtliche Sachen ausprobiert (fluomizin, kadefungin, vaginale Sept, Milchsäure,angocin, canephron, d Mannose, cranberry,... )

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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05.02.2022, 22:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Verzeihen Sie bitte unsere späte Anwort.
Der Verlauf, den Sie beschreiben, ist natürlich sehr unangenehm. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Corona-Infektion und dem HArnwegsinfekt gibt, sei dahingestellt, Daten hierzu gibt es leider nicht. Insofern kann das weder bestätigt noch ausgeschlossen werden.
Dass jetzt der Infekt ziemlich aggressiv behandelt wird, mag sicherlich gerechtfertigt sein. Allerdings scheint ja die Behandlugn nicht anzuschlagen. Hinzu kommt, dass die zahlreichen Antibiotika auch eine Pilzerkrankung begünstigen könnten, an die auch immer gedacht werden sollte
Bezüglich der Chlamydien: Darauf nicht zu untersuchen, wäre nachlässig, auch eine Chlamydieninfektion sollte überprüft werden. Tatsächlich werden diese meistens sexuell übertragen, allerdings sind auch immer wieder Einzelfälle mit anderen Übertragungswegen beschrieben. Insofern wäre eine Infektion sicherlich kein Beweis für Untreue! Den Übertragungsweg zu rekonstruieren, wäre aber wahrscheinlich unmöglich.
Liegt denn die Hormonspirale noch? Falls ja, wäre es sinnvoll, diese versuchsweise entfernen zu lassen. Durch die hormonelle Kontrazeption kann sich ebenfalls die Scheidenflora verschieben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen fürs Erste weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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06.02.2022, 09:52 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort. 

Ja ich habe nitroxolin bekommen was ich weiter nehmen soll vorerst, dies wirkt ja gegen pilze wenn ich das richtig verstanden habe. Zusätzlich benutze ich regelmäßig Milchsäure oder Döderleinkapseln. Wenn die Beschwerden stark sind probiere ich ach kafefungin, aber Die Beschwerden werden nur kurz und leicht gelindert. Und Da ich so oft in letzter Zeit auch beim Gyn war , gehe ich doch davon aus dass sie eine pilzinfektion gesehen hätte. Der Abstrich war negativ auf jedenfall. Ich warte nun das Testergebnis der Chlamydien ab ( wobei ich mir das wirklich beim besten Willen nicht vorstellen kann) aber dann ist das wenigstens geklärt und steht nicht im Raum. Die Blasenspiegelung ist am Donnerstag. Darauf bin ich sehr gespannt und hab gleichzeitig Angst , dass etwas schlimmes dabei herauskommt. Wenn das alles ohne Befund sein sollte, werde ich nochmal den Abstrich bei der Gyn wiederholen lassen. Wenn dann da auch nichts bei rum kommt, werde ich die mirena entfernen lassen, noch liegt sie noch. Haben Sie sonst noch eine Idee ? Ich bin wirklich sehr verzweifelt. Könnte man Urin auch auf einen Virus untersuchen? Ich habe etwas bedenken ob die ganzen Untersuchungen (Urin und Abstriche) vielelicht durch die dauernde Einnahme von Antibiotikum vielelicht auch falsch negativ sein können ? Aber entweder wirkt das Antibiotikum oder die Keime die nicht drauf ansprechen sind nachzuweisen oder ? Mich macht das alles schon so fertig! Danke

Lifeline Gesundheitsteam
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06.02.2022, 12:48 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ja, Nitroxolin ist tatsächlich sehr gut wirksam gegen typische Pilzerreger. Auch Resistenzen sind eigentlich kein Thema. Zusammen mit den weiteren Maßnahmen, wie Döderleinkapseln und Kadefungin sollte dadurch eigentlich keine Pilzinfektion vorliegen, auch der Abstrich konnte ja keinen Einfluss darauf haben.
Chlamydien sind, wie Sie schon gesagt haben, eher unwahrscheinlich in Anbetracht der Umstände, sollten aber wie schon gesagt zumindest sicher ausgeschlossen werden.
Die Blasenspiegelung ist sicherlich sinnvoll, aus unserer Sicht gibt es aber auch hier keinen Grund, von einer schlimmen Erkrankung auszugehen. Trotzdem sollte auch hier auf Nummer sicher gegangen werden.
Wie gesagt, aus unserer Sicht scheint schon so viel abgeklärt worden zu sein, dass es jetzt sinnvoll ist, alles, was auch nur irgendwie in Frage kommt, als Störquelle zu beseitigen. Insofern empfehlen wir Ihnen, mit der Gynäkologin darüber zu sprechen, ob eine Entfernung der Spirale nicht versucht werden sollte.
Den Urin auf Viren zu untersuchen ist in Wirklichkeit nur möglich, wenn ein konkreter Verdacht vorliegt. Deshalb wird normalerweise erst allgemein geschaut, ob es Hinweise auf Entzündungen gibt. Ergibt sich dann ein spezifischer Verdacht, kann theoretisch nach einem bestimmten Virus gesucht werden, in der Praxis wird das aber tatsächlich eigentlich nie durchgeführt, da es keinen Grund hierfür gibt. Eine lokale Virusinfektion sollte normalerweise auch von selbst schneller ausheilen.
Bezüglich der Abstrich-Untersuchungen stimmt es, wie Sie sagen. Zwar reduzieren Antibiotika die Keimzahl, sodass eine Probe fälschlicherweise falsch negativ sein kann. Wenn der Erreger aber so starke Beschwerden verursacht, wird er normalerweise nicht so gut bekämpft, dass er unter die Nachweisgrenze reduziert wird. Insofern gibt es auch gerade keinen Grund, an den Abstrichergebnissen zu zweifeln. Trotzdem kann es sinnvoll sein, meherer Abstriche durchzuführen, um sicherzugehen, dass der entsprechende Keim auch an der richtigen Stelle abgenommen wurde.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmal etwas weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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15.02.2022, 15:16 Uhr
Kommentar

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Der ChlamydienTest war wie erwartet negativ und die Blasenspiegelune war komplett ohne Befund. Vom Urologen hatte ich ja das nitroxolin verordnet bekommen und kadefungin, das hat ein wenig Erleichterung gebracht, allerdings ist der Harndrang und das brennende gefuhl nach der blasenspiegelung Tag für Tag zunehmend zurückgekehrt. Manchmal denke ich es ist eindeutig die Blase und dann denke ich es könnte auch was gynäkologisches sein. Beide Fachrichtungen habe ich nun mehrmals aufgesucht. Ich habe immer noch Beschwerden und bin Nicht wirklich weiter. Ich habe langsam keine Ahnung mehr was ich machen soll. Ich werse Beim Gyn. Die Entfernung der spirale ansprechen. Des Weiteren habe Ich angefangen mit Yoga zur Entspannung/ Reduktion von Stress / Training des BeckenBodens. Ich habe noch AkupunkturTermine vereinbart. Sonst weiß ich wirklich nicht mehr was ich machen soll. Haben Sie noch eine Idee? Lg 

Lifeline Gesundheitsteam
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18.02.2022, 10:33 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

wie schon gesagt, die Entfernung der Spirale sollte auf jeden Flal angesprochen werden, auch die Abstriche können Sie nochmal ansprechen.

Durch die Blasenspiegelung ist es natürlich auch zu einer weiteren Reizung der Harnröhre gekommen, dies dauert auch eine kurze Zeit, bis die Beschwerden wieder abflauen.

Hat Ihnen das Beckenbodentraining, sowie die Akupunktur Linderung verschafft?

Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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