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Extremer Harndrang nach mehrfacher Blasenentzündung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Blasenentzündung/Inkontinenz | Expertenfrage

19.03.2023 | 11:46 Uhr

Hallo, 

 

ich bin etwas verzweifelt und ratlos. Ich bin mit meinen 36 Jahren in den verfrühten Wechseljahren, die seit kurzem mit einer Hormonersatztherapie behandelt werden.

 

Seit Januar plagen mich extreme Blasenentzündungen. Es ging los mit Staphylokokken, danach kam der Proteus Mirabilis und den dritten konnte ich mir nicht merken. Es sind nie E-Coli Bakterien. Jedes Mal wird eine Kultur angelegt und ein Antibiogramm erstellt.

Ich habe bereits Pivmelam, Fosfomycin (hat nicht geholfen) Amoxicillin, Nitrofurantoin (wurde basierend auf dem vorherigen Antibiogramm verordnet und dann direkt abgesetzt, nachdem das neue Antibiogramm da war) und Nitroxolin genommen. 

Wenn das passende Antibiotikum genommen wurde, gingen alle Symptome direkt weg. Zuletzt habe ich Nitroxolin genommen, erst 10 Tage in voller Dosis, danach nur noch eine täglich. Trotzdem kam unter der einmal Dosis der Infekt zurück. Dann habe ich die Dosierung wieder hochgeschraubt. Auch der dritte Erreger reagiert laut Antibiogramm auf Nitroxolin, aber irgendwie werde ich die Symptome nicht mehr los.

Das Urin zeigt nichts mehr an, aber ich habe wirklich dauerhaft extremen Harndrang- auch nachts. Meine Urologin sagte mir, dass vermutlich die Harnröhre etc. noch gereizt sind (eine Spiegelung im Dezember ergab eine gerötete Stelle am Übergang Blase/Harnröhre). Weil ich ziemliche Beschwerden direkt nach dem Toilettengang habe (auf Höhe der Harnröhre), verschrieb meine Urologin mir Spasmex. Das nehme ich nun seit 5 Tagen. Der Schmerz an der Harnröhre ist seit dem viel besser, der permanente Harndrang bleibt. Nach dem Toilettengang habe meistens 45 gute Minuten, dann setzt der Harndrang wieder ein. Ich versuche dann trotzdem insgesamt 2-3 Stunden nicht die Blase zu entleeren, aber angenehm ist das nicht.

 

Zusätzlich nehme ich noch Linoladiol N einmal täglich und Vagiflor, weil meine Flora wohl ziemlich hinüber ist. 

 

Meine Frage und Angst ist nun: kann sich aus den ganzen Infekten schon eine interstitielle Cystitis entwickelt haben? Oder muss ich wirklich einfach noch extreme Geduld haben? Bei einer Reizblase dachte ich, würden die Beschwerden durch ein Training mit der Zeit besser. Aber das ist nicht der Fall.

 

Was mich so ratlos zurück lässt, ist, dass ich nach dem zweiten Erreger 10 echt gute und komplett beschwerdefreie Tage hatte (Anfang März). Wie konnte das plötzlich so extrem kippen?

 

Ich trinke aktuell keine Alkohol, rauche nicht, esse quasi keinen Zucker und trinke ca. 2 Liter pro Tag.

 

Liebe Grüße

 

Footers

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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23.03.2023, 00:25 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Footers,

Wir können das aus der Ferne natürlich nur eingeschränkt beurteilen, möglich wäre aber tatsächlich beides. Wichtig ist vor allem, dass Sie nochmal Geduld haben und versuchen, noch mehr zu trinken. Außerdem sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt darüber sprechen, ob nicht beispielsweise die Einnahme von Mannose sinnvoll sein könnte. Nebenwirkungen sollten dadurch nicht auftreten, es könnte aber eventuell bei einer interstitiellen Cystitis helfen, falls eine vorliegt.
Allerdings scheint es uns wahrscheinlicher, dass Sie vor allem noch etwas Geduld haben müssen, auch wenn sich das leichter schreibt, als es für Sie tatsächlich ist. Sie verhalten sich aber schon ganz richtig, wenn Sie die Blase gerade so trainieren.
Wie es dazu kommen konnte, dass es auf einmal wieder zu einer Reinfektion kam, lässt sich nur spekuleren. Das könnte schon die Cystitis sein, es wäre aber auch möglich, dass durch die gestörte Flora sich andere Keime die Harnröhre hinaufbewegen konnten. Das lässt sich im Nachhinein leider nicht mehr feststellen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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