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Dumping Syndrom nach Hiatoplastik?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage

26.05.2025 | 19:42 Uhr

Hallo zusammen,

mal kurz zum Hintergrund meiner Geschichte:

Ich musste im März 2023 wegen einer Anämie ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mein Hb-Wert war auf ca. 8 g/dl runter. Der Eisenwert lag bei 14, Ferretin bei 7. Auffällig hohe Herzfrequenz. Eine Gastroskopie ergab eine große axiale Hernie. Flache Erosionen im Antrum. Aktuell kein frisches und kein altes Blut. Koloskopie weitestgehend o.B. aber eingeschränkte Beurteilbarkeit bei Restverschmutzung. Abdomensonographie weitestgehend o.B. Zum Ausschluss eines Malignoms wurde ein CT des Abdomen und des Thorax durchgeführt. Dabei stellte sich die große axiale Hernie als upside down Magen dar. Es wurde Eisen infundiert.

Es wurde also kein wirklicher Grund für den starken Eisenmangel gefunden. Die Chirurgen gingen aber davon aus, dass durch die Reibung des Magens am Zwerchfell eventuell ein Blutverlust stattfinden könne.

Im August 2023 wurde dann eine laparoskopische Hiatoplastik und Fundophrenikopexie vorgenommen.

Seitdem leide ich mehr oder minder an Flatulenzen, die stärker sind, je mehr Süßigkeiten / Schokolade ich esse. Viele, kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt helfen, dass diese nicht zu schlimm sind.

Hinzu kommen immer mal wieder Situationen, auf die die Symptome des Spät-Dumping-Syndroms passen. Gerade heute Morgen - ich hatte zwei Vollkorn-Toast mit Honig gegessen, Kaffee getrunken - wurde mir zwei Stunden später schwummerig und ich bekam kalten Schweiß auf der Stirn. Es stellte sich Heißhunger ein und ein gnadenloser Fress-Flash. Ich aß Kekse, Schokolade, Salzgebäck und kaum war mir klar, was ich da alles gegessen hatte, kehrte sich die Lage um in Übelkeit. Ich musste mich hinlegen, mein Puls raste (von Ruhepuls eher 60 auf nun 90). Vielleicht hat der Magen bzw. das Zwerchfell auf das Herz gedrückt und die Rythmusstörung verursacht. Diese beschriebenen Symptome kommen immer mal wieder vor. Vielleicht so alle zwei Monate. Einen Diabetes würde ich jetzt eher ausschließen, da entsprechende Werte immer mal wieder kontrolliert werden.

Nach der Infusion von Eisen in 3/2023 und der folgenden Hiatus - OP in 8/2023 waren die Eisen- und HB-Werte übrigens (jetzt mittlerweile zwei Jahre) immer gut.

Die daraus resultierenden Fragen:

1. Hat grundsätzlich jemand Tipps, wie ich mit den beschriebenen Symptomen umgehen sollte?
2. Ist es möglich, dass nach der beschriebenen OP ein Dumping Syndrom auftreten kann oder könnte eine andere Verdachtsdiagnose bestehen?
3. Gibt es Therapiemöglichkeiten?

Herzlichen Dank für eure Reaktionen.

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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27.05.2025, 07:26 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Ein Früh/Spät-Dumping-Syndrom hängt zwar in erster Linie mit einer beschleunigten Magenentleerung zusammen und wird eher durch operative Veränderungen am Magenausgang ausgelöst. Ob hier jedoch eine ungewöhnliche Reaktion des Magens auf die vorgenommenen operativen Eingriffe vorliegt, kann von hier aus nicht mit Blick auf den Einzelfall beurteilt werden.

Da offenbar ein Zusammenhang mit bestimmten Speisen besteht, sollten diese ggf. gemieden werden.

 Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -

das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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