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leider Unschärfe nach Trifokallinsen-Operation

Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage

22.08.2023 | 15:57 Uhr

Hallo, liebe Mitglieder und Mitleser des Expertenrats!

Bitte den einen oder anderen Rechtschreibfehler zu entschuldigen. Ich kann wirklich schlecht sehen.

Ich bin auf dieses Forum bzw. auf diesen Expertenrat von Benutzerin / Administratorin Victoria hingewiesen worden. Erst einmal vielen Dank.

Es gibt einen sehr ähnlichen Beitrag zu meinem Thema. Aber es scheint so, als ob ich keine Antwort auf eine bereits beantwortete Frage geben kann. Sorry, wenn sich so einige Fragen doppeln.

Hergang:
Ich bin vor 14 Tagen an den beiden Augen operiert worden. Die gleiche OP hat an denselben Tagen beim selben Arzt auch mein Bruder erhalten. Trifokallinsen wurden eingesetzt.

Ich (m60) habe seit ca. 20 Jahren eine Altersfehlsichtigkeit (lesen +2,5-3) und etwa seit 10 Jahren Probleme in der Ferne (-1,0).
Bei meinem Bruder (ähnliche Werte) war ca. 1-2 Tage nach der OP alles in Ordnung. Er hat nachts noch „Heiligenschein“ um die Fahrtlichter der Fahrzeuge. Das soll aber normal sein.

Leider bei mir nicht:

Meine Augen wurden im Abstand von 2 Tagen operiert. Am Folgetag gab es natürlich eine Nachsorge für Auge Nummer 1. Es wurde eine Entzündung der Hornhaut des ersten operierten Auges festgestellt. Bei der Nachsorge am Folgetag des 2. Auges war aber laut dem Arzt diese Entzündung bereits fast weg.

Nun nach ca. 14 Tagen habe ich auf beiden Augen eine Unschärfe bei allem, was näher als ca. 2-3 Meter dran ist. In der Ferne habe ich das Gefühl, dass ich alles durch ein milchiges Glas sehe. Das Bild ist im Prinzip scharf, wirkt aber unnatürlich und milchig.  Diese Heiligenscheine um Lichtquellen sind eigentlich auf allen Dingen, die Licht reflektieren (Chromteile von KFZ, Lichtspots in Fahrstülen, Rücklichter/XENON/LED etc.)
Arbeiten am PC und lesen (was man natürlich vermeiden sollte) strengt sehr an und die Augen schmerzen nach 30-60 Minuten sehr. Hier habe ich das Gefühl und eine Sicht, als ob ich Creme im Auge habe.

Eigenartigerweise ist mir etwas mehr durch Zufall aufgefallen – ich weiß, dass das nicht gut ist: Wenn meine Augen extremer Helligkeit ausgesetzt sind, dann habe ich das starke Gefühl, dass das Bild extrem kontrastreich und scharf ist. Sogar ein Smartphone, welches ich direkt in 30-40cm Entfernung vor die Augen halte, ist einwandfrei zu lesen. Setze ich eine Sonnenbrille auf, ist wieder alles verschwommen und milchig. Gehe ich wieder ins leicht abgedunkelte WoZimmer, geht wieder alles auf unscharf.

Topfen nehme ich / nehmen wir im Moment: Dexapos, Nevanat (1. Woche bis 4x täglich), jetzt 2x am Tag. Da die Augen schmerzen, hat der Arzt uns Hylo Comod (Tränenflüssigkeitsersatz) empfohlen. Diese bewirken keine Wunder bei mir, entspannen aber das Auge.  

Generell sagt der Arzt, es würde dauern bei mir. Da man bei 2. OPs und Nachsorgeuntersuchungen natürlich Kontakt zu den ebenfalls Operierten hält, kann ich sagen, dass von vielleicht 12 Operierten 2 Patienten Probleme haben. Ich bin leider einer davon.

Ich hätte gerne einmal vielleicht einen Rat hier. Ich arbeite seit 2 Tagen wieder. Leider am Bildschirm. Unter einigen Schmerzen mit Outlook-Schrift auf 150%.

 Vielen Dank! Andreas R.

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Bisherige Antworten
Experte-Thelen
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25.08.2023, 09:38 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

ixh würde anstatt Hylo Commod, Hylo Dual intense (gleiche Firma) zusätzlich zu der bestehenden Therapie mit Dexa und Nevanac 4 mal täglich anwenden und bis zu 6 Wochen Geduld haben. Nach sog. intraokularen Eingriffen, wie bei Ihnen geschehen, bleiben die Augen gern eine zeitlang empfindlich.

Herzlichst Ulrich Thelen

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27.08.2023, 12:53 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Dr. Thelen, erst einmal vielen Dank für die Hinweise.

Ich habe mir sofort die Hylo Dual bestellt. Da nun die 3. Woche nach den OPs beginnt, werde ich mich natürlich bis zur Woche 6 gedulden. Das ist klar und dies sagt ja auch der Arzt bzw. das private Institut, bei dem der Eingriff durchgeführt wurde.

Ich mache mir nur ehrlich gesagt sehr viele Gedanken um die Zukunft und mittlerweile kenne ich die Symptome und meine Belastungsgrenzen besser.

Seit ca. einer Woche verändert sich eigentlich nichts mehr an der Sehstärke. In der Fernsicht ist dieser Doppelblick und dieses verschwommene geblieben. Bei einem Verkehrsschild erscheinen die Buchstaben doppelt nebeneinander. Im TV wird aus RTL RRTTLL. Die LED vom Fernseher ist 2-3 cm verschoben mit ca. 5 Meter Abstand. Bei Tageslicht traue ich mich mit dem PKW zu fahren. In der Dämmerung und bei Nacht ist es lebensgefährlich. Allerdings beginnt so langsam die morgendliche Fahrt bei Dämmerung zur Arbeit.

Das schlimmste Ergebnis habe ich tatsächlich beim Lesen, da zu den verschobenen Buchstaben noch dieser Blick wie durch eine beschlagene Glasscheibe oder ein milchiges Glas dazukommt. schwarze Schrift auf weißen Grund wird zu hellgrauer Schrift auf schwarzem Grund. Auf einem normalen Smartphone kann ich eigentlich nichts mehr erkennen. Auf einem Tablet ist durch Großziehen der Schrift zumindest das nötigste möglich. Aber nur sehr kurz.

Und das Hauptproblem ist die Arbeit an den Monitoren meiner Arbeit. Nach 2-3 Stunden tun mir meine Augen so stark weh, dass ich eine Pause von 1-2 Stunden einlege. Beginne ich wieder neu zu arbeiten, bekomme ich neben den Augenschmerzen extrem starke Kopfschmerzen und mir wird schlecht. Natürlich hat dies mein Arbeitgeber bereits mitbekommen und fragt nun, wie ich das weiter handhaben möchte. Mein Arbeitgeber hat mir nun erst einmal angeboten, nur einen halben Tag (insgesamt 20 Stunden die Woche) zu arbeiten und diese Stunden (Maluskonto) wieder reinzuholen, wenn die Augen wieder funktionieren. Ich werde dieses Angebot auch erst einmal annehmen, da ich im Moment nach einem normalen Arbeitstag komplett übermüdet und abgeschlagen bin.

Bei den Informationsgesprächen des privaten Institutes wurde von einer Regeneration der Augen in der Regel innerhalb von 24-48 Stunden gesprochen. Dass ich nach dem Eingriff mehrere Wochen arbeitsunfähig bin, davon wurde niemals etwas erwähnt. Und ich möchte noch 7 Jahre bis zur Rente arbeiten.

Fragen, die mich im Moment noch bewegen:

Was kann ich als betroffener Patient noch tun? Ist es sinnvoll, von einer zweiten Stelle eine weitere Meinung einzuholen? Aber z.B. ein Augenarzt hat ja bis auf die mir ausgehändigten Linsenpässe nichts vorliegen. Kann sich solch ein Arzt weitere Unterlagen einfordern vom Institut (Operateur)?

Angenommen die Situation ändert sich nicht mehr: Kann solch eine Operation durch einen Tausch durch eine andere Linsenform (Monofukal oder Multifukal) verbessert werden? Meine alte (natürliche) Linse ist ja weg, klar. Kann man sich an zweiter Stelle die Operationsqualität einmal anschauen? Der Arzt des privaten Instituts schaut sich m.E. nur die Oberfläche des Auges an. Hält mir die üblichen Karten mit Nummern vor die Augen und sagt „das ist schon ganz gut“. Ebenfalls werden noch irgendwelche Sehtests mit einem Flugzeug und ein Augendrucktest „Luftstrom in die Augen“ durchgeführt. Aber ohne Kommentar oder Wertung.

Vielleicht könnten Sie während der Wartezeit einmal die eine oder andere Frage beantworten, die mich im Mom umtreiben. Generell belastet mich diese Situation psychisch auch sehr stark. Geschätzt habe ich ca. 60-70% meiner Sehkraft verloren.

Liebe Grüße

Andreas R.

 

Experte-Thelen
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28.08.2023, 07:37 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

.....es tut mir leid aber ohne eine eigene Untersuchung komme ich hier nicht weiter, ich würde mir eine zweite Meinung einholen....

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29.08.2023, 08:15 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Dr. Thelen, danke. Werde eine 2. Meinung einholen. Gibt es zufällig eine Empfehlung Ihrerseits? Ich wohne in der Region PLZ 30xxx.

Gibt es eine Klinik oder einen besonderen Arzt, der vlt. schon Erfahrungen sammeln konnte hiermit? Ansonsten würde ich erst einmal meinen Augenarzt auf dem Lande befragen dazu. Viele Grüße A.R. 

 

Experte-Thelen
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05.09.2023, 06:54 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

...ich würde zunächst Ihren Augenarzt fragen, da er das Umfeld besser kennen wird....

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15.09.2023, 09:37 Uhr
Kommentar

Aktueller Zwischenstand:

Eine Zweitmeinung kann ich erst Mitte Oktober einholen, da ich erst dann einen Termin bei meinem Augenarzt meiner Stadt erhalten kann (Kasse). 

Bei meinem Operateur der Organisation, die den Linsentausch durchgeführt hatte vor 5 Wochen, war ich gerstern:

Es wurden wieder zahlreiche Tests an beiden Augen durchgeführt. Die Symptome sind eigentlich komplett gleich geblieben. Das Ergebnis in der Ferne ist laut Arzt sogar schlechter geworden.

Bei einer Lesereihe im unteren Bereich lese ich tatsächlich alle Zahlen doppelt. Aus "1" lese ich zwei "11" nebeneinander. Auf beiden Augen.

Laut Arzt soll ich einen primären Nachstar haben, der sich bei mir nicht unbedingt gebildet hat, sondern als "Rest" verblieben ist und das Licht bricht. Auf beiden Augen. Ein Weglasern möchte das Institut machen, aber erst nach weiteren 8 Wochen (also 3,5 Monate nach der OP). Ein Ödem (Entzündung) habe ich nicht, das wurde gemessen gestern. 

Was meinen Sie zu dieser Diagnose?

Experte-Thelen
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16.09.2023, 08:56 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

...gut möglich das der Nachstar das Problem ist, aus der Ferne betrachtet.....

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20.09.2023, 08:03 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Dr. Thelen, erst einmal danke für die Antwort.

Da mich das Thema natürlich sehr beschäftig, lerne ich natürlich ständig dazu und daraus ergeben sich weitere Fragen. Ich hoffe, Sie verzeihen dies. 

a) Eine Frage habe ich noch aus einem anderen Beitrag, den man als Benutzer (nicht Experte) nicht beantworten / weiterführen kann. Es handelt sich um den Beitrag von Marion 

https://fragen.lifeline.de/expertenrat/frage/Expertenrat-Augenheilkunde/Nachstar?threadId=15148582

und hier hatte Marion noch eine Frage versteckt, ob man nach einer Laserbehandlung (hier Nachstar) noch einen Multi/Trifokal-Linsentausch durchführen kann. Diese Frage würde mich auch interessieren. 

Im MOment warte ich ich auf einen Arzttermin mitt Okt 23 bei einer Augenärztin für eine 2. Meinung. Die Nachstarbehandlung soll am 7.11.23 sein beim Arzt, welcher die OP (Trifokallinsen) durchgeführt hatte. Dieser Arzt behauptet ja, bei mir würde ein primärer Nachstar vorliegen und das Licht würde auf das Nachstargewebe bei mir unterschiedlich einfallen. Deshalb habe ich diese Ghostings bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. Kunstlicht.

b) Kann man dieses "lichtbrechende" Gewebe irgendwie sehen beim Arzt? Kann man sowas messen? Der Arzt, der operiert hatte, hat noch nicht einmal die Pulippen erweitert bei seinen Spaltlampen-Untersuchung.

Vielen Dank!

 

Experte-Thelen
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20.09.2023, 13:17 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

.....nach einer Nachstarbehandlung würde ich mir keine trifokal Linse implantieren lassen. Das Gewebe ist nur schwer bildgebend darstellbar und messen kann man es leider auch nicht, allerdings ist die Nachstarbehandlung mittels YAG Laser einfach und schmerzfrei......

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08.11.2023, 20:42 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Dr. Thelen, nun habe ich am 5.11.23 meinen Nachstar - Eingriff bekommen. Leider ist das Ergebnis gleich, teilweise sogar schlechter geworden. Die Blendunden sind subjektiv schlimmer geworden. Alle anderen Probleme sind geblieben. Vor allem die Doppelbilder bei Kunstlicht und das extreme blenden vom Fernseher.

Der behandelnde Arzt ist nun auch ratlos. Will mir nun einreden, icg ich soll mir eine Brille kaufen. Dies wäre das Endergebnis.

Meine Augenärztin (2.Meinung) hat auch nur die Nachstar - Theorie bestätigt. War es aber nicht. 

Es wäre schön, wenn Sie mir noch einmal antworten könnten. 

Experte-Thelen
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09.11.2023, 08:04 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

....ich glaube es liegt grundsätzlich an den multifokalen Linsen....eine zweite Meinung bei Prof Dr. Thomas Kohnen Frankfurt würde vielleicht helfen....

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