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Wieder Sehnerventzündung?

Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage

08.11.2024 | 10:24 Uhr

Guten Tag,

ich hatte im März eine Sehnerventzündung am linken Auge. Ich hatte damals verschwommen gesehen auf dem Auge und hatte das Gefühl, dass es ist wie durch einen Schleier zu schauen und dass sich eine helle Linie quer durch das Gesichtsfeld gezogen hat. Die Augenärztin hatte festgestellt, dass das Gesichtsfeld leicht eingeschränkt war, das Farbsehen abgeschwächt und dass die linke Pupille leicht verzögert auf Licht reagiert hat. Im MRT war dann am linken Sehnerv ein kleiner heller Fleck zu sehen und im VEP waren die Werte links deutlich schlechter als rechts. Ich habe dann 5 Tage stationär Kortison bekommen, danach wurde es kontinuierlich besser mit dem Sehen und schließlich habe ich es wieder als normal empfunden. Im September hat ein Kontroll-MRT stattgefunden, da war alles okay.

Seit Juni habe ich nun unter dem linken Auge ein Gerstenkorn, das sich dann verkapselt hat, aber nicht störend war. Mitte Oktober hat sich dieses dann irgendwie wieder entzündet, wurde sehr dick und hat das Sehen beeinträchtigt. Meine Augenärztin hat ein lokales Antibiotikum und eine kortisonhaltige Salbe verschrieben, trotzdem hat es sich weiter verschlechtert. Schließlich habe ich auch Antibiotikum in Tablettenform bekommen. Ich habe stark verschwommen gesehen, hatte über den Tag immer stärker werdende Kopfschmerzen und vor ca. 2 Wochen ist das Gerstenkorn aufgeplatzt, ganz weg ist es aber noch nicht. Der Druck ist weniger, trotzdem sehe ich weiterhin links schlechter als rechts. Als sei alles verwischt. Auch die Kopfschmerzen sind weiterhin da, wenn auch nicht so stark. Oft zieht es über dem linken Auge.

Die Augenärztin stellte trotzdem fast 100% Sehkraft fest, auch Farbsehen und Gesichtsfeldmessung waren okay. Sie bemerkte, dass die linke Pupille größer ist als die rechte, schob das aber auf die Salben und Tropfen wegen des Gerstenkorns. Auch das verschwommene Sehen begründete sie mit den Tropfen und Salben. Meine Hausärztin schickte mich zum Neurologen. Der hat nun ein VEP gemacht und festgestellt, dass die Werte wie im März sind - also rechts gut, links auffällig. Ich habe die genauen Werte und Bezeichnungen nicht im Kopf, aber irgendwie P100 bei 122ms. Mein Neurologe ärgerte sich, dass er nach der Kortisontherapie nicht noch ein VEP gemacht hat. Denn jetzt weiß er nicht, ob die Werte einfach schlecht geblieben sind seitdem oder ob es besser war und jetzt erneut schlechter ist.

Wir haben nun abgesprochen, dass ich alle Salben und Tropfen erst einmal weglasse und beobachte, ob das Sehen dann wieder besser wird. Sonst soll ich vielleicht nochmal ins MRT.

Kann es sein, dass die Werte im VEP seit der Sehnerventzündung einfach schlecht geblieben sind, aber ich trotzdem wieder normal gut sehen konnte? Mich verunsichert das alles gerade sehr.

LG Callistus

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Experte-Thelen
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08.11.2024, 13:00 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

es ist durchaus möglich das nach einer Sehnervenentzündung das VEP verzögert bleibt sie haben leider keine Vergleichsmöglichkeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Sehstörungenn und Kopfschmerzen mit dem Gerstenkorn bzw. mit den Augentropfen/Auegnsalben zusammenhängen. Ich würde wegne der Kopfschmerzen ein erneutes MRT empfehlen ggf. erneute Cortisonstoßtherapie.

Herzlichst Ulrich Thelen

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08.11.2024, 15:02 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Thelen,

merkt man denn, wenn das VEP nach einer Sehnerventzündung verzögert bleibt, möglicherweise selbst keine Einschränkungen beim Sehen?

Mein Neurologe vermutet, dass innerhalb der kurzen Zeit seit dem letzten MRT (2 Monate) wahrscheinlich nichts neues im MRT sichtbar sein wird. Gäbe es denn noch andere Untersuchungsmöglichkeiten, um herauszufinden, ob der Sehnerv wieder entzündet ist?

Herzliche Grüße

Experte-Thelen
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09.11.2024, 12:49 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

...Sie merken die Verzögerung nicht, weitere Untersuchungsmöglichkeiten sehe ich im Moment nicht....

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09.11.2024, 16:12 Uhr
Kommentar

Entschuldigung, ich nochmal.

Meine Augenärztin hatte Dienstag festgestellt, dass meine Pupillen unterschiedlich groß sind und das mit den Tropfen und Salben begründet. Diese lasse ich seit Donnerstag weg. Trotzdem ist die linke Pupille permanent größer als die rechte, das kann ich im Spiegel sehen und mein Lebensgefährte bestätigt das auch. Langsam macht mir das Sorgen. Insbesondere, weil das Auge auch begonnen hat wehzutun (leichter sechender Schmerz, der immer kurz aufkommt und dann wieder weg ist).

Woran kann es liegen, dass die Pupille größer ist als die andere? Das wurde sonst bisher bei keiner Untersuchung festgestellt.

Experte-Thelen
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10.11.2024, 07:48 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

....das liegt auch nicht an den Tropfen und Salben deshalb mein Vorschlag erneutes neurologisches Konsil und MRT....

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15.11.2024, 18:28 Uhr
Kommentar

Es wurde nun ein MRT gemacht. Der Radiologe sagte anschließend, es sei alles unauffällig. Vorhin habe ich den Befundbericht online abgerufen und bin nun etwas verwirrt, da er sich anders liest als die vorherigen.

Was bedeutet "Deutliche Suszeptibilitätsartefaktes links zerebellär mit angrenzend medusaartigem Kontrastierungsmuster"?

Außerdem heißt es: "Die der Voraufnahme beschriebene Hyperintensität entlang des Nervus opticus links ist aktuell deutlich rückläufig und formal nicht mehr sicher zu differenzieren. Eine fokale Signalsteigerung nach Kontrastmittelapplikation am unteren äußeren Rand des linken Nervus opticus entspricht am ehesten einem angeschnittenen Gefäß." Was ist damit gemeint?

LG

Experte-Thelen
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17.11.2024, 14:52 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

....wie schon geschrieben entspricht die Kontrastmittelapplikation am unteren äußeren Rand des linken Nervus opticus  am ehesten einem angeschnittenen Gefäß und ist somit harmlos.

Der "Deutliche Suszeptibilitätsartefakt links zerebellär mit angrenzend medusaartigem Kontrastierungsmuster" sollte vom Radiologen und Neurologen eingeschätzt werden......

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17.11.2024, 15:08 Uhr
Kommentar

Verstehe ich es richtig, dass ein "angeschnittenes Gefäß" einfach bedeutet, dass das Bild genau durch das Gefäß verläuft und es deshalb dort eine Signalsteigerung gibt?

Kann eine solche Signalsteigerung denn auch andere Ursachen haben? Für mich als Laie liest es sich etwas seltsam, dass das "ausgerechnet" am linken Sehnerv zu sehen ist, bei dem ich ja das Gefühl habe, dass dort etwas nicht stimmt, da das Sehen auf dem Auge beeinträchtigt ist und ich immer wieder links einen Kopfschmerz spüre.

Ich würde als nächstes wohl abwarten bis das Hagelkorn abgeheilt ist oder entfernt wurde und hoffen, dass es dann wieder besser ist, wenn dort nichts mehr auf das Auge drückt.

Experte-Thelen
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17.11.2024, 15:51 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

...genau, das Hagelkorn ist unabhängig und harmlos....

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