Guten Tag,
ich hatte im März eine Sehnerventzündung am linken Auge. Ich hatte damals verschwommen gesehen auf dem Auge und hatte das Gefühl, dass es ist wie durch einen Schleier zu schauen und dass sich eine helle Linie quer durch das Gesichtsfeld gezogen hat. Die Augenärztin hatte festgestellt, dass das Gesichtsfeld leicht eingeschränkt war, das Farbsehen abgeschwächt und dass die linke Pupille leicht verzögert auf Licht reagiert hat. Im MRT war dann am linken Sehnerv ein kleiner heller Fleck zu sehen und im VEP waren die Werte links deutlich schlechter als rechts. Ich habe dann 5 Tage stationär Kortison bekommen, danach wurde es kontinuierlich besser mit dem Sehen und schließlich habe ich es wieder als normal empfunden. Im September hat ein Kontroll-MRT stattgefunden, da war alles okay.
Seit Juni habe ich nun unter dem linken Auge ein Gerstenkorn, das sich dann verkapselt hat, aber nicht störend war. Mitte Oktober hat sich dieses dann irgendwie wieder entzündet, wurde sehr dick und hat das Sehen beeinträchtigt. Meine Augenärztin hat ein lokales Antibiotikum und eine kortisonhaltige Salbe verschrieben, trotzdem hat es sich weiter verschlechtert. Schließlich habe ich auch Antibiotikum in Tablettenform bekommen. Ich habe stark verschwommen gesehen, hatte über den Tag immer stärker werdende Kopfschmerzen und vor ca. 2 Wochen ist das Gerstenkorn aufgeplatzt, ganz weg ist es aber noch nicht. Der Druck ist weniger, trotzdem sehe ich weiterhin links schlechter als rechts. Als sei alles verwischt. Auch die Kopfschmerzen sind weiterhin da, wenn auch nicht so stark. Oft zieht es über dem linken Auge.
Die Augenärztin stellte trotzdem fast 100% Sehkraft fest, auch Farbsehen und Gesichtsfeldmessung waren okay. Sie bemerkte, dass die linke Pupille größer ist als die rechte, schob das aber auf die Salben und Tropfen wegen des Gerstenkorns. Auch das verschwommene Sehen begründete sie mit den Tropfen und Salben. Meine Hausärztin schickte mich zum Neurologen. Der hat nun ein VEP gemacht und festgestellt, dass die Werte wie im März sind - also rechts gut, links auffällig. Ich habe die genauen Werte und Bezeichnungen nicht im Kopf, aber irgendwie P100 bei 122ms. Mein Neurologe ärgerte sich, dass er nach der Kortisontherapie nicht noch ein VEP gemacht hat. Denn jetzt weiß er nicht, ob die Werte einfach schlecht geblieben sind seitdem oder ob es besser war und jetzt erneut schlechter ist.
Wir haben nun abgesprochen, dass ich alle Salben und Tropfen erst einmal weglasse und beobachte, ob das Sehen dann wieder besser wird. Sonst soll ich vielleicht nochmal ins MRT.
Kann es sein, dass die Werte im VEP seit der Sehnerventzündung einfach schlecht geblieben sind, aber ich trotzdem wieder normal gut sehen konnte? Mich verunsichert das alles gerade sehr.
LG Callistus