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Unklare Sehstörungen

Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage

05.01.2025 | 11:40 Uhr

Ich (37 Jahre alt) habe seit Anfang 2019 mit einer unklaren Sehstörung zu kämpfen. Damals wurde eine Uveitis diagnostiziert, die mit Kortisontropfen und anderen Augentropfen behandelt wurde. Diese trat kurze Zeit später noch einmal auf und wurde ebenfalls behandelt. Seitdem ist diese kein Thema mehr gewesen. 

Seitdem spüre ich eine progrediente Verschlechterung meines Sehvermögens. Ich war diesbezüglich bereits bei mehreren Augenärzten vorstellig. Die Augen selbst sind laut den Ärzten intakt. Auch neurologische Untersuchungen habe ich durchführen lassen. Dort gibt es bisher auch keine Auffälligkeiten, die meine Symptome erklären. 

Ich habe folgende Symptome:

- Gefühlt eingeschränktes Sichtfeld (welches sich besonders im Dunkeln bzw. in der Dämmerung verstärkt) – Sichtfeldtest beim Augenarzt bestätigt dies aber nicht
- Probleme bei dämmerigen, dunkleren Sichtverhältnissen (bis vor einiger Zeit noch gar keine Probleme damit gehabt. Auto fahren ist so undenkbar)
- Schlechteres Sehen mit künstlichen Lichtquellen (auch wenn die Räume gut ausgeleuchtet sind. Knallweißes Licht ist angenehmer als oranges/gelbliches oder besser gesagt „warmes“ Licht)
- TV schauen mit ca. 2m Abstand auf ein 55“ Bildschirm war früher problemlos möglich, heute muss ich mich da schon sehr anstrengen.
- Sehschärfe mit Brille ist was Texte angeht nicht zwingend das Problem. Untertitel auf dem TV kann ich tagesformabhängig gut lesen. Jedoch habe ich das Gefühl, dass das Sehen ohne Brille deutlich schlechter geworden ist. (Brillenstärke wurde Mitte 2023 erneuert)
- Ab und an Flimmerskotome (zeitweise Sichtfeldausfälle mit anschließenden Kopfschmerzen)
- Oft trockene und ermüdete Augen (trotz Augentropfen bzw. Gel)
- Lange Adaptionszeiten hell zu dunkel, dunkel zu hell
- Das rechte Auge war immer das schlechtere von beiden. Das linke passt sich jedoch mehr und mehr dem rechten an, so dass die Ausgleichsfunktion nicht mehr so gegeben ist wie früher.
- seit Anfang 2024 schreiten die Probleme schneller voran, besonders das Sehen im Dunkeln und das Sehen mit künstlichem Licht (Lampen etc.).
- Dadurch habe ich oft hohe Müdigkeitserscheinungen und Kopfschmerzen, die leider die Lebensqualität ziemlich drückt.

Dazu ist anzumerken, dass ich aufgrund eines Meninigitis im Kindesalter seit ca. meinem ersten Lebensjahr an Taubheit grenzend schwerhörig bin und Hörgeräte trage. 



Was wurde bisher gemacht:

- Sämtliche augenärztliche Untersuchungen (Standarduntersuchungen, Sichtfeldtest, OCT, VEP etc. und das alles mehrmals)
- Elektroretinogramm (Ergebnis: keine Auffäligkeiten)
- Neurologische Untersuchungen
- MRT Kopf inkl. Orbita (Ergebnis: alles in Ordnung)
- Molekulargenetische Diagnostik im Hinblick auf Nachtblindheit, Retinitis pigmentosa, Usher Syndrom (Ergebnis: nach aktuellen Kenntnisstand von Wissenschaft und Forschung unauffällig)
- Osteopathie (kein Effekt)
- Abklärung CMD bei Kieferorthopädin (kein Befund, ca. 3 Jahre her)

Medikamente nehme ich gegen Bluthochdruck und Reflux. Des Weiteren muss ich wegen einer früheren Krebserkrankung Testo nehmen.

Was noch aussteht:

- seitens der Neurologin per Überweisung angeordnet: erneutes OCT und Fluoreszenzangiographie (Termin Anfang Januar)
- ebenfalls angeordnet: Abklärung Retinopathia pigmentosa (noch kein Termin) aber relevant, weil durch Gentest vermutlich bereits ausgeschlossen?

Aktuell merke ich insbesondere, dass ich mehr und mehr weniger Licht aufnehme. Das hat sich in den letzten Wochen doch ziemlich verstärkt. Zum Arzt gehe ich mittlerweile deutlich weniger hochfrequent, da ja mittlerweile alles abgefrühstückt zu sein scheint.
Doch leider besteht das Problem weiterhin, und ich weiß da mittlerweile nicht mehr weiter bzw. nicht mehr, was ich noch tun könnte. Daher habe ich mich entschieden mein Problem mal zu teilen, in der Hoffnung weiteres Feedback erhalten zu können.

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Bisherige Antworten
Experte-Thelen
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06.01.2025, 07:54 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

weitere Untersuchungen zur Klärung und Lösung Ihres Problems finde ich aktuell nicht. Den Ausschluß einer heriditären sprich angeborenen Netzhaut-Aderhauterkrankung könnte man noch durchführen lassen, alledings wenn ERG, OCT, Gesichtsfeld unauffällig waren stellt sich mir die Frage der Sinnhaftigkeit.

Herzlichst UlrichnThelen

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