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Unklare Monokulare Diplopie

Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage

17.05.2021 | 11:29 Uhr

Ich hoffe, hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen zu können. Ich leide seit ca. 2 Jahren an unklarer Monokulare Diplopie auf beiden Augen. Ohne Brille Mehrfachabbildungen, mit Brille bleibt eine Doppelkontur, unter Negativkontrast am stärksten. Im Freien kaum spürbar. Bei der letzten Brillenbestimmung 2019 wurde dann auch eine Zunahme des Astigmatismus festgestellt, woraufhin ich zum Augenarzt bin (hatte sowieso meine Halbjährlich Kontrolle aufgrund einer Netzhautanhaftung), weil ich das für ungewöhnlich hielt.

Lt. Augenklinik veränderte sich der Astigmatismus um -1,5 in 22 Monaten, lt. Augenarzt um -0,75.

Mein Augenarzt konnte dafür keine Erklärung finden und überwies mich an eine Augenklinik. Dort hat man erst auch nichts finden können bzw. keine Erklärung für die doppelbilder und ich war nun im Februar noch mal da, um eine Hornhauttopographie zu machen, um einen beginnenden Keratokonus auszuschließen (Verdachtsdoagnose). 

Das Ergebnis wurde mir nicht genau erklärt, es zeigt sich aber wohl eine leichte Veränderung der Hornhautrückfläche (Belin A0/B1/C0/D0), Keratokonus aber ausgeschlossen! Alles andere war unauffällig. Ich musste dann nochmal dahin, weil meine Beschwerden u.a. Mit der Behandlung eines jahrelang unentdeckten extrem hohen Blutdrucks begonnen haben und sie eine FLA machen wollen, da dort ein Zusammenhang gesehen wurde. (ich vermute mindestens eine Tia gehabt zu haben). Außer einer leichten retinal verzögerten Venenfüllung rechts, keine Auffälligkeiten. Zudem habe ich berufsbedingt trockene Augen und bin lichtempfindlich, auch dem will man nachgehen. Die Sehschärfe liegt je tagesform zwischen 80 und 100 %, eine Änderung der Achslage besteht nicht bzw. Nur +-2 Grad, die Seeschule war unauffällig. Eine Hornhautverkrümmung besteht min. Seit 1996 von von damals -1,25 und ist wie meine Kurzsichtigkeit (seit 1988) angeboren.

Meine Werte lt. Bericht:

Getragene Korrektur:

R-7,25=1,00/177Grad

L-5,75=-1,75/171Grad

AR bei spielenden Pupillen:

R-6,25=-2,50/178Grad

L-4,50=-2,25/169Grad

Ein Hinweis noch: Bei mir in der Familie ist Endotheliale Hornhautdystrophie (Fuchs) vorhanden. Das hab ich aber nicht.

Einzige Diagnosen sind ein tatsächlich vorhandener Astigmatismus (als 8 erkennbar) ein Sicca-Syndrom in Verbindung mit keratitis superficialis punctata und eben die ganz normale Kurzsichtigkeit. Als Empfehlung soll ich nun Tränenersatzmittel benutzen und ggf. auf Kontaktlinsen umsteigen. Sowohl mein Hausaugenarzt, als auch die Augenklinik halten meine Brille für ausreichend, eine neue Brille bringt mir zwar eine Reihe mehr lesen (sicher 100%, teilweise 120, ich will auch nichts überkorrigiren), aber von der Diplopie bleibt ein Rest übrig, den mein Optiker leider nicht wegbekommt. Kontaktlinsen macht er leider nicht, zumindest keine harten.

Irgendwie bleibt aber ein ungutes Gefühl übrig. Gibt es dazu noch irgendeinen Ratschlag oder Erfahrungsberichte?

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Bisherige Antworten
Experte-Thelen
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17.05.2021, 13:56 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

die einzige Idee wäre meiner Meinung es mit formstabilen Kontaktlinsen sog. "harte Kontaktlinsen" zu probieren allerdings schwierig aufgrund der Keratitis Sicca.

Herzlichst Ulrich Thelen

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17.05.2021, 14:25 Uhr
Kommentar

Danke.

Genau deswegen, habe ich mich auch noch nicht durchgerungen, Kontaktlinsen anfertigen zu lassen. Dafür nehme ich jetzt alle 2 h Augentropfen. Diese bringen m. M. nach auch ein bisschen Linderung. Soll ich halt langfristig. Da kommt es dann auf 1 oder zwei Euro mehr nicht an.

 

 

 

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08.06.2023, 13:36 Uhr
Antwort

Es sind nun mittlerweile 2 Jahre vergangen. Ich habe leider immer noch mit den monokularen diplopien auf beiden Augen zu kämpfen. Eine Ursache hat man bisher nicht gefunden, aber: eine erneute Hornhauttopographie hat den Verdacht des keratokonus erneut sicher ausgeschlossen (glücklicherweise). Allerdings scheint es einen Anstieg im Bereich des Astigmatismus zu geben. Aktuell habe ich immer noch die selbe Brille wie vor zwei Jahren, die neue Brille müsste ca. 0,5 dpt auf beiden Augen mehr ausgleichen. Die Achslage ist unwesentlich verändert. Auch das Sicca-Syndrom war nicht mehr so stark ausgeprägt, also alles erstmal gut.

Eine neue Brille steht auch noch an (U. a. Wegen Randunschärfen der Gläser), allerdings muss ich wegen der Doppelbilder nochmals in eine größere Augenklinik, leider erst in 4 Monaten (auch aufgrund von der erblichen Vorbelastung durch die fuchs-dystrophie ). Ich wüsste zugerne wo das alles herkommt. Besser wird es leider auch nicht, obwohl auf der hornhauttopographie der rückflächige Astigmatismus wieder abgenommen hat (0,2 dpt). Was ich allerdings bemerke: ich kann diese Doppelbilder bewusst verstärken, in dem ich mit dem rechten Auge z. B. Längere Zeit nach links unten schiele. Zudem kann ich blinzeln und für ca. 1 Sekunde ist das Doppelbild weg. Vielleicht haben Sie noch irgendwelche Ideen oder Hinweise für mich, das ist ganz schön nervig, zumal niemand bisher eine Ursache gefunden hat, die man behandeln kann. Mir fehlt mittlerweile auch jemand, der mir bspw. so eine hornhauttopographie mal erklärt. Das einzige was ich weiß, die Hornhautdicke liegt jetzt links bei 533 (-20) und rechts bei 552 (+7) Mikrometer an der dünnsten Stelle und Keratokonus ist ausgeschlossen bzw. Es gibt keinen Anhalt dafür wie vogtsche Linien. So hat es mein Optiker bestätigt und die verkrümmung von -2,75 dpt auf beiden Seiten sind auch nicht mehr messbar, heißt: es geht nicht nochmehr nach oben und die Zunahme lag wohl eher im Randbereich der Hornhaut.

Beim letzten Optikerbesuch kam ich auf eine Sehschärfe von 90 links und 120 Prozent rechts, die bei größer werdender Pupille abnimmt (Verkehrsschilder 70 kmh bspw. sind aus gut 100 Metern noch sehr gut lesbar, Schilder über der Autobahn teilweise aus 300 Metern noch gut lesbar. Im dunklen ist ein leuchtender Punkt allerdings nicht mehr Punkt, sondern eher ein Strich über den Tag gab ich eher keine Probleme.

Muss ich mir jetzt trotzdem Sorgen machen, weil sich die Hornhautverkrümmung immer wieder verändert hat, oder sind hier Änderungen eigentlich nicht so ungewöhnlich (mit 38 Jahren)?

Experte-Thelen
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08.06.2023, 16:33 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

bei diesen Komplexen Beschwerden kann ich ohne eigene Untersuchung keine weiteren Empfehlung geben. Sich noch einmal in eine Augenklinik zu begeben halte ich für eine gute Idee auch wenn es noch ein wenig bis zum Termin dauert.

Herzlichst Ulrich Thelen

 

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08.06.2023, 16:56 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort, Hilfe via online ist da schwierig. Ich werde vorher nochmals den Optiker meines Vertrauens aufsuchen und mir die Topographie erklären lassen. Dafür hatte die Augenarztin leider keine Zeit. Auf der Topographie von rechten Auge steht was von -2,6 dpt vorderfläche und -0,6 dpt rückfläche aber aktuell hat meine Brille nur -1,25dpt verkrümmung. Das ist alles sehr verwirrend. Wenn nur die monokulare diplopie nicht wäre, wäre ich schon zufrieden... 

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08.06.2023, 16:58 Uhr
Kommentar

P.s .: Ich hoffe mit dem Helios Krankenhaus in Krefeld eine gute Adresse bekommen zu haben, In Duisburg könnten sie vor 2 Jahren das Problem nicht aufklären...

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12.06.2023, 12:51 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Liebe/r User/in,

vielen Dank für Ihre Rückemeldung.

Wir hoffen, Sie werden im Krankenhaus Unterstützung finden.

Bei weiteren Fragen können Sie sich natürlich jederzeit gerne wieder an Herrn Dr. Thelen wenden.

Wir wünschen Ihnen alles Gute.

Viele Grüße

Victoria

Lifeline - Community-Managerin

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26.09.2023, 12:30 Uhr
Antwort

Hier mal eine Rückmeldung zum Krankenhaustermin gestern, der mich wirklich ein Stück weitergebracht hat:

Diagnosen:

1. Kurzsichtigkeit, aber mit der aktuellen Brille ca. 1 dpt überkorrigiert

2. Hornhautverkrümmung, aber mit Brille ca. 1 - 1,5 dpt unterkorrigiert

3. beginnende Alterssichtigkeit

4. Sicca-Syndrom

5. Je größer die Pupille wird wird, je mehr Korrektur der Hornhautverkrümmung brauche ich anscheinend. Bsp.: linkes Auge ohne erweiterte Pupillen -1,75 dpt, wie in der Brille, mit erweiterten Pupillen -2,75 dpt, Achse ungefähr identisch. Das verstehe ich irgendwie nicht???

6. Exophorie

7. Keratokonus ausgeschlossen, Endotheldystrophie nach Fuchs ausgeschlossen, Auge organisch gesund, Hornhaut und linse klar, Hornhautzellen auch in Ordnung, rein optische Problem, da die Doppelkonturen unter stenophärer Lücke komplett verschwinden.

 

Punkte 1 - 5 sollen jetzt Ursache für die monokulturen Doppelkonturen sein (multifakoriell). Ich soll als nächstes nochmal zum Hausaugenarzt und dann zum Optiker (Gleitsichtbrille, PC-Brille). Die Autorefraktionsergebnisse habe ich beide mitbekommen. Ein dritte händische Bestimmung der optimalen Brille durch die Ärztin mit roter Lampe scheint dies zu bestätigen.

Ist der empfohlene Weg so in Ordnung? Kann man mit 38 schon soweit sein, dass man eine Gleitsichtbrille braucht? Fürs Sicca-Syndrom soll ich jetzt regelmäßig auch vorbeugend tropfen.

Experte-Thelen
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26.09.2023, 13:11 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

.....es ist nicht ungewöhnlich dass Sie eine kombinierte Brille benötigen...

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